Ich schrecke auf, als tosender Applaus um mich herum erklingt. Nick hält mich lächelnd im Arm, während ich unterdrückt vor Schmerzen fluche. Scheiße tut das weh. Ich versuche mir dennoch nichts anmerken zu lassen. Der Vorhang fällt schließlich und ich schleppe mich, gemeinsam mit Nick, in den Schlossshof, um die Teilis zu verabschieden. Es ist wie immer sehr emotional. Handynummern werden ausgetauscht und sich gegenseitig versprochen, dass nächste Jahr definitiv wieder dabei zu sein. Auch ich umarme nochmal die Mädchen, bevor ich sie winkend verabschiede. Ich glaube, ich war noch nie so fertig. Ich lasse mich nur auf eine der Bänke im Burghof sinken und lege den Kopf auf die Arme. Ich bin bereit, mich meinem Schicksal zu ergeben. Mein ganzer Körper ist einfach nur Schmerz! Ich höre das Rollen von Rollkoffern neben mir. Nick steht an meiner Seite und schaut mich vielsagend an.
"Zeit aufzubrechen, Kleine!" Sanft fasst er auf meine Stirn. "Du glühst, Sam! Seit wann?" Sorgend schaut er mich an. Ich zucke mit den Schultern. "Gliederschmerzen?" Ich nicke. "Übelkeit?" Mir steigen die Tränen in die Augen. "Lass uns keine Zeit verlieren", sagt er entschieden. Vorsichtig hilft er mir auf. Ich verabschiede mich noch kurz von Sophie und Andi, bevor ich mich in das Auto von Nick gleiten lasse. Ich schließe die Augen und spüre noch, wie er den Sicherheitsgurt um mich befestigt. Dann dämmere ich weg.
Ich erwache erst wieder, als wir in die Einfahrt zu Nicks Elternhaus einfahren. Unten ist die Praxis, von Nicks Vater. Oben das Wohngebäude.
"Du gefällst mir gar nicht", sagt Nick und hilft mir aus dem Auto. "Wir gehen direkt in die Praxis!" Obwohl ich diesen Weg schon das ein- oder andere Mal gegangen bin, doch noch nie als Patientin. Mein Herz schlägt daher schneller. Nick öffnet die Tür mit seinem Schlüssel, geleitet mich in eines der Untersuchungszimmer und ruft nach seinem Vater. Wenig später erklingen Schritte und Nicks Vater betritt den Raum.
"Samantha, es ist gut dich zu sehen!", sagt er und begrüßt mich mit einem warmen Händedruck. "Nicolas hat mir schon erzählt, dass es dir gar nicht gut geht. Dann schauen wir doch mal, ja?", sagt er einfühlsam und lächelt mich warm an. Ich nicke und fühle mich wieder den Tränen nahe. "Wäre es für dich in Ordnung, wenn Nicolas, zu Übungszwecken, die Untersuchung vornimmt?", fragt er freundlich. Mein Herz schlägt schneller. Ich schlucke und schaue zu Nick, der mich offen anschaut.
"Okay!", krächze ich schließlich.
"Gut. Dann halte ich mich im Hintergrund!", sagt er leise und lächelt mir zu.
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Ferienlager ~ Sam und Nick
Short StoryIn dieser Kurzgeschichte geht es um Sam, die zum ersten Mal als Teamer bei einem Ferienlager dabei ist. Sie kennt das Lager gut, da sie schon früher als Teilnehmer immer teilgenommen hat. Besonders freut sie sich darauf ihre Freundin Sophie (bekannt...