Kapitel 14

434 19 0
                                    

Ich öffne den Saft und trinke gleich einen großen Schluck. Hoffentlich schlägt er schnell an. Nick betrachtet mich dabei interessiert.

"SO lecker?", fragt er mich sarkastisch.

"Und wie!", gebe ich zurück und lecke mir über die Lippen.

"Brauchst du mich noch?"

"Nein. Erstmal nicht. Du bist heute Nachmittag bei den Kulissen eingeteilt!"

"Ich weiß!"

"Gut. Dann lass uns mal gemeinsam dort hingehen!", gibt er zurück. Ich stöhne innerlich auf.

"Halte mal bitte kurz!", sage ich entschieden und drücke ihm den Saftkarton in die Hand.

"Aber gerne doch. Geht es mal wieder auf die Toilette?", fragt er neugierig.

"Nee. Nur meine Flasche auffüllen!", sage ich ."Wachhund!"

"Na ja. Ich habe einen klaren Auftrag!", lässt er die Katze aus dem Sack. Ich bekomme eine leichte Ahnung.

"Bitte was?", frage ich ihn und schaue ihn funkelnd an. Dabei fällt mein Blick auf seine Hände, die mich noch vor wenigen Stunden derart intim berührt haben.

"Deine Brüder sagten, ich sollte ein Auge auf dich haben!", sagt er nun lapidar. Dabei schaut er mich ruhig an. Meine Hand ist wieder auf meinen Bauch gewandert. Sein Blick wandert nach unten. "Und deshalb, behandle ich dich auch nicht, wie eine x-beliebige Teamerin, Kleine!" Ich könnte jetzt, wie Rumpelstilzchen auf dem Boden herumtrampeln, aber mein körperliches Bedürfnis geht vor. Ich schüttle daher nur den Kopf und gehe davon. Die können sich auf etwas gefasst machen!

Leider bringt der Gang auf die Toilette auch nicht das gewünschte Ergebnis. Bis auf ein paar Tröpfchen und einem leichten Brennen, tut sich gar nichts. Shit! Nun gut. Ich muss dem Saft wohl noch etwas Zeit zum Wirken lassen. Nachdem ich meine Flasche aufgefüllt habe gehe ich zum Kulissengestalten. Es herrscht ziemlich schnell Einigkeit darüber, wie diese aussehen sollen und so geht es ans Werk. Ich versuche immer wieder zu trinken und weiche Nick, so gut es geht, weiter aus. Die Zeit vergeht wie im Flug. Da fällt mir wieder ein, dass ich meinen Saft ja Nick gegeben habe. Also muss ich wohl doch wieder mit ihm sprechen. Ich trete zu ihm.

"Nick?"

"Ja, Sam?", fragt er überaus höflich.

"Wo ist denn der Saft?"

"Ach, ich habe den getrunken. Schmeckt wirklich gar nicht so übel!", sagt er ungerührt. Während sich in mit heiße Wut sammelt. Ist das sein Ernst?

"Warum?" Ich balle die Fäuste und beiße mir auf die Lippe. Was sage ich denn jetzt? Nick wendet sich wieder seiner Kulisse zu, während ich da stehe, wie bestellt und nicht abgeholt.

"Scherz!", sagt er schließlich und reicht mir grinsend den Saftkarton.

"Das ist wirklich nicht witzig!", entgegne ich scharf. "Ich brauche den Saft!"

"Sollen wir zwei mal nach draußen gehen?", fragt er nun sanft.

"NEIN!", gebe ich zurück und reiße ihm den Saft aus der Hand. Er erhebt die Hände und tut so, als hätte ich ihn besiegt. Damit hat er natürlich die Lacher auf seiner Seite. Mir treten die heißen Tränen in die Augen. Warum macht er das?

Ferienlager ~ Sam und NickWo Geschichten leben. Entdecke jetzt