Die Kleidung ist durch das warme Wetter schnell wieder getrocknet und unser Team hat jede Menge Spaß an der Rallye. Natürlich hat Nicks Team gewonnen. Glücklicherweise wird der Gewinn aber zwischen allen Teilis aufgeteilt. Noch ganz schön aufgedreht gehen wir nach oben ins Zimmer. Dort steht fertig machen und dann Bett an. Müde schlüpfe auch ich unter die Decke und lösche das Licht. Auch wenn die Mädels noch quatschen macht mir das gar nichts. Ich schlafe ein und habe dabei das Bild von einem hübschen Medizinstudenten mit braunen Augen und blonden, leicht gelockten, Haaren im Kopf.
Am nächsten Morgen zum Frühstück treffen wir wieder auf die anderen. Nach dem Frühstück ist direkt die erste Probe angesagt. Danach dann Mittagessen. Heute Nachmittag dann sieht ein Kanuausflug auf dem Programm. Abends dann die Vorstellung vor dem Theaterteam für die einzelnen Rollen des Stücks. Ich halte mich erstmal an meinem Kaffee fest, bevor wir wirklich in den Tag starten. Nicks Blick trifft mich immer wieder. Mir fällt es schwer, diesen zu halten. Trotzdem beschert es mir Gänsehaut. Sophie lächelt mich wissend an. Währenddessen flirtet sie immer wieder mit Andi, einem anderen Teamer. Das kann ja lustig werden. Während die Teilis zur Probe gehen, haben wir Zeit zur freien Verfügung. Ich hole mir aus dem Schloss Café einen Eiskaffee und setze mich, mit meinem Handy in der Hand, in den Schatten. Ich vertiefe mich in eines meiner Bücher und trinke immer wieder einen Schluck. Die Liedfetzen, die aus dem Schlosssaal dringen, zaubern ein Lächeln auf meine Lippen.
" Darf ich mich zu dir setzen?", fragt eine wohlbekannte Stimme. Ich bekomme eine Gänsehaut.
" Ähm. Ja klar.", gebe ich zurück. Mein Herz schlägt etwas schneller. Was will er denn jetzt von mir? Ich gebe vor, noch etwas am Handy zu lesen, aber meine Konzentration ist gleich null. Etwas genervt und angespannt, lege ich es beiseite und trinke einen Schluck von meinem Kaffee.
"Wie geht es dir?", fragt er mich mit einem Blick aus seinen dunkelbraunen Augen, mit dem goldenen Kranz um die Iris.
"Gut!", sage ich entschlossen.
"Micha hat erzählt, dass du für ein Jahr nach England gehst", fragend schaut er mich an.
"Ja. Genau." Nun wird es aber interessant. Hat er meinen Bruder nach mir gefragt oder hat er es nur nebenbei erzählt?
"Und die Abizeit war stressig?" Wieder durchleuchtet er mich. Er kann mich lesen, wie kaum ein anderer.
"Ja. Sehr!", gebe ich einsilbig zurück. Ich möchte nicht so viel preis geben. "Ich bin froh, dass es jetzt vorbei ist", sage ich entschlossen. Ich war, im Gegensatz zu meinen Brüdern, echt kein Überflieger gewesen. Zudem hatte mir die Gesundheit noch ordentlich reingespielt. Stress triggert bei mir leider immer wieder Infekte. Aber das würde ich ihm mit Sicherheit jetzt nicht auf die Nase binden.
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Ferienlager ~ Sam und Nick
Short StoryIn dieser Kurzgeschichte geht es um Sam, die zum ersten Mal als Teamer bei einem Ferienlager dabei ist. Sie kennt das Lager gut, da sie schon früher als Teilnehmer immer teilgenommen hat. Besonders freut sie sich darauf ihre Freundin Sophie (bekannt...