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"Aber ich empfinde so etwas wie Mitleid [...] für dich."
Ein kalter Schauer lief mir den Rücken hinunter, als sich ein Kloß in meinem Hals bildete und seine Worte wie ein Echo in meinem Kopf widerhallten. Die Härte, die eben noch seine Stimme durchdrungen hatte, war nicht verschwunden, doch darunter verbarg sich etwas anderes, etwas, das mich zutiefst verunsicherte – zerbrechlich, fast flüchtig, aber dennoch unüberhörbar. Es schnürte mir die Kehle zu und ich musste mir auf die Zunge beißen, um nicht impulsiv zu antworten – doch wie sollte ich das, wenn ich seine Worte noch nicht einmal richtig verarbeitet hatte?
Aber was konnte ich schon sagen?
Was bedeuteten meine Worte überhaupt gegen die Abgründe, in denen er sich offenbar längst verloren hatte? In seinen Augen lag eine Dunkelheit, die mir Angst machte – eine Leere, die so tief wirkte, dass ich mich fragte, ob es überhaupt möglich war, ihn wieder ans Licht zu holen."Für mich?", flüsterte ich schließlich kaum hörbar, mehr zu mir selbst als zu ihm. Es fühlte sich so widersprüchlich an, so surreal.
Wie konnte jemand, der sich so unbarmherzig, so eiskalt zeigte, so etwas wie Mitleid empfinden?
Und das für mich?
"Ja, für dich", entgegnete er fast trotzig, als müsste er sich gegen die Worte wehren, die ihm über die Lippen kamen. "Du warst nur zur falschen Zeit am falschen Ort, aber das macht es nicht weniger real. Was auch immer passiert ist: Du hast das nicht verdient, jetzt in dieser Situation zu stecken und Angst um dein Leben zu haben."Die Stille, die auf seine Worte folgte, schien erdrückend und legte sich wie eine unsichtbare Last auf meine Brust. Ein dumpfer Schmerz wuchs in mir, kroch von meiner Brust in meinen Hals und zeigte mir, dass mich seine Worte viel mehr berührten, als ich zugeben wollte.
Eine Antwort auf seine Geständnisse lag mir auf der Zunge, doch gleichzeitig war es, als würde alles, was ich sagen könnte, bedeutungslos sein. Meine Gedanken rasten und ich spürte, wie meine Hände feucht wurden, während ich verzweifelt nach den richtigen Worten suchte.Sein Blick ruhte noch immer auf mir und für einen Augenblick glaubte ich, etwas wie Bedauern in seinen Augen zu sehen, aber nicht für seine Taten, sondern für das, was ich nun ertragen musste.
Und dann, aus dem Nichts, formte sich in meinem Kopf ein Gedanke, der wie eine zynische Ironie klang – eine, die ich nicht unterdrücken konnte, während ein bitteres Lächeln über meine Lippen huschte, mehr aus Verzweiflung als aus echter Belustigung. "Deswegen wolltest du mich also töten? Aus Mitleid?" Meine Stimme zitterte, als ich versuchte, Sarkasmus in meine Worte zu legen, so als könne ein scherzhafter Kommentar die erdrückende Schwere zwischen uns lockern. Doch die Worte blieben brüchig und am Ende brach meine Stimme fast, als die Verzweiflung mich überkam.Er sah mich für einen Moment schweigend an, als würde er überlegen, wie ernst er antworten sollte. Schließlich nickte er, ohne einen Hauch von Zögern, ohne auch nur den Ansatz eines Lächelns und ohne jegliche Spur von Ironie in seinem Gesicht. "Ja", sagte er leise und seine Stimme klang so leer, so tonlos, als hätte er die banalste Tatsache der Welt ausgesprochen. Doch in dieser Ruhe lag eine erschreckende Endgültigkeit, die mich kalt erwischte.
Sein Gesicht war wie versteinert, keine Regung, keine Andeutung eines Scherzes - nur diese kalte, grausame Wahrheit, die sich wie ein Messer in meine Brust bohrte. Mein Herz setzte für einen Moment aus, als ich realisierte, dass er es ernst meinte – für ihn war es keine beiläufige Bemerkung, sondern eine unumstößliche Überzeugung.Ein tiefer Knoten bildete sich in meinem Magen, als seine Worte in mir nachhallten und ein eisiger Schauer jagte meine Wirbelsäule hinab und meine Kehle zog sich zusammen, als hätte mir jemand die Luft abgeschnürt. Das Lächeln, das sich zuvor noch unsicher auf meine Lippen geschlichen hatte, erstarrte ebenfalls.
Der Raum um mich herum schien plötzlich stillzustehen und nur das Hämmern meines Herzens war zu hören. Sein unerbittlicher Ernst brannte sich wie ein glühendes Messer in mein Inneres und löschte etwas aus, das ich nicht benennen konnte.
Ich hatte gehofft, irgendwo in seinen Augen ein Zucken von Zweifeln zu sehen, vielleicht eine Andeutung von Ironie, etwas, das mir zeigen würde, dass da irgendwo ein Funken Menschlichkeit in ihm war. Doch dort war nichts. Stattdessen saß er vor mir wie ein Mann, der längst jenseits solcher Dinge wie Gewissensbisse oder Reue war.
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Fractured Fates ʰʸᵘⁿˡᶦˣ
RomanceHyunjin war ein Drogendealer und taumelte durch eine Welt aus endlosen Partys, Alkohol und Sex. Regeln? Die interessierten ihn nicht. Konsequenzen? Pah, die waren ihm egal. Er lebte nach seinen eigenen impulsiven Impulsen ohne Rücksicht auf Verluste...