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Kaum dreißig Minuten waren vergangen, als ich mich widerwillig im Wohnzimmer von Felix' Elternhaus wiederfand. Anfangs hatte ich mich vehement dagegen gesträubt, aber Minho hatte so lange genervt, bis ich schließlich nachgegeben hatte. Nun saß ich hier, die Arme vor der Brust verschränkt, um meine Unlust deutlich zu demonstrieren. Mein Gesichtsausdruck verriet deutlich, dass ich alles andere als Lust hatte, hier zu sein.
Links von mir saß Minho, der die Situation sichtlich genoss und rechts Felix, der seinen Blick nicht von seinen gefalteten Händen lösen konnte, während seine Eltern, die uns mit einer Mischung aus Neugier und Skepsis musterten. Mein bester Freund hatte es natürlich geschafft, sich sofort in ihre Herzen zu schleichen. Kein Wunder, schließlich lag ihm der zwischenmenschliche Kontakt wesentlich besser als mir.

Als wir etwas später alle zusammen am Esstisch saßen, begann sein Vater plötzlich mit mir zu sprechen. "Also Hyunjin, du bist der Freund von unserem Sohn? Meine Frau sagte bereits, du seist... na ja, unfreundlich", stammelte er, woraufhin ich nur genervt die Augen verdrehe. "Du bist doch mit dieser Hexe verheiratet, du müsstest am besten wissen, wie sie drauf ist. Kommt sie mir dumm, komme ich ihr dumm, ganz einfach", antwortete ich dennoch ruhig auf seine Frage.
Felix schlug sich neben mir mit der Hand gegen die Stirn, ein Zeichen seines Entsetzens über meine direkte Art. Minho gegenüber von mir begann künstlich zu husten, um sein Lachen zu unterdrücken, während Felix' Vater überrascht die Augenbrauen hob und leicht schmunzelte, bevor er das Thema wechselte. "Ich nehme an, ihr habt euch im Krankenhaus kennengelernt, als du noch Patient warst?", fragte er skeptisch weiter. "Es ist schließlich verboten, etwas mit einem Patienten anzufangen. Du konntest davon nichts wissen, aber Felix schon", fügte er hinzu und sah den blonden Jungen streng an, der die ganze Zeit seinen Kopf gesenkt hielt.

Frustriert ließ ich meinen Atem schwer durch meine Nase strömen, während ich versuchte, meine aufsteigende Wut zu unterdrücken. Das Letzte, was ich in diesem Moment gebrauchen konnte, war dieses lächerliche Gespräch, das meine Geduld wirklich auf eine harte Probe stellte. Ich spürte, wie meine Fingerkrallen sich in meine Handflächen gruben, während ich mich mit aller Kraft beherrschte, nicht auszuflippen.
Minho bemerkte meine zunehmende Wut und hielt sich hinter vorgehaltener Hand das Lachen zurück, was meine Wut nur noch steigerte. Seine dunklen Augen funkelten vor Belustigung, als er mich herausfordernd anstarrte. Wütend stieß ich ihm unter dem Tisch mit meinem Fuß kräftig gegen das Schienbein. Er verzog schmerzerfüllt das Gesicht und warf mir einen wütenden Blick zu, doch ich ignorierte ihn und wandte meine Aufmerksamkeit wieder dem alten Mann zu, der mich die ganze Zeit mit seinem Geschwätz traktierte.

Dieser alte Sack hatte mich schon als mein Arzt im Krankenhaus in den Wahnsinn getrieben und jetzt nervte er mich auch noch mit seinen moralischen Predigten. "Diese Regel ist lächerlich", fuhr ich ihn an und winkte abwehrend mit der Hand. "Man sollte auch nicht fremdgehen und trotzdem macht es jeder. Man kann zwei Personen nicht voneinander fernhalten, wenn sie sich zueinander hingezogen fühlen, weder durch eine dumme Regel noch durch ein sinnloses Ehe- oder Beziehungsversprechen."
Felix neben mir hob überrascht den Kopf und sah mich mit großen Augen an. Offensichtlich hatte er nicht mit so einer Antwort von mir gerechnet. "Da stimme ich ihm zu", mischte sich nun Minho ein und legte einen Arm um den schwarzhaarigen Jungen, der neben ihm saß. "Wenn man sich an diese Regeln halten würde, dann wären die meisten Firmen pleite und hätten keine Mitarbeiter mehr, weil man sie alle rauswerfen müsste. Alle schlafen miteinander und betrügen sich gegenseitig. Aber solange die Arbeit nicht darunter leidet, ist es völlig egal, wer mit wem zusammen ist. Außerdem wäre ich jetzt nicht mit meinem süßen Liebling hier zusammen, wenn die zwei nicht gewesen wären", fügte er hinzu und wuschelte dem schwarzhaarigen Jungen durchs Haar.
Ein amüsiertes Lächeln huschte über die Lippen des alten Sacks, während er sein Glas hob, das mit tiefrotem Wein gefüllt war. "Das nenne ich mal eine klare Ansage. Darauf trinken wir", sagte er und stieß mit Minho, dessen Glas vor ihm stand, an.
Dieser Kerl genoss dieses lächerliche Spiel viel zu sehr.

Das Essen verlief glücklicherweise ruhig. Die alte Hexe, die seit unserer Ankunft nur das Allernötigste von sich gegeben hatte, schwieg beharrlich, was mir sehr entgegenkam. Dafür nervte der Vater umso mehr. "Na, erzählt doch mal was von euch, Hyunjin und Minho. Wie alt seid ihr? Was arbeitet ihr oder studiert ihr noch?", fragte er neugierig, seine Augen jedoch misstrauisch zusammengekniffen.
Ich fuhr mir gestresst durch die Haare und musterte den alten Mann. "Ich denke nicht, dass wir das beantworten müssen", erwiderte ich schroff und sah, wie mein bester Freund ein Lachen unterdrückte. "Ich bin 27 und Hyunjin ist 25, auch wenn er sich gerade mehr, wie ein pubertierender Teenager verhält. Wir arbeiten beide in derselben Branche und wir sind... sehr viel im sozialen Bereich unterwegs. Wir helfen anderen Menschen, die ihre Arbeit nicht selbst erledigen können und so etwas in der Art...", erklärte mein dunkelhaariger Freund unbekümmert und umschrieb damit weit hergeholt, was wir eigentlich taten. Dennoch trat ich ihm erneut gegen das Schienbein, wodurch er leicht auf zischte und mir einen wütenden Blick zuwarf, den ich ebenso wütend erwiderte.

Der grauhaarige Mann nickte nachdenklich und fragte: "Also so was wie ambulante Betreuung?", fragte er, woraufhin Minho nickte. "Genau, das ist es", bestätigte Minho. Daraufhin bekam ich einen skeptischen Blick des Vaters, der seine Brauen hochzog. "Ich weiß ja nicht, ob das der richtige Beruf für jemanden ist, der so mies gelaunt ist", sagte dieser unverblümt und strapazierte meine Nerven damit um ein ganzes Stück mehr.
Meinen besten Freund entkam ein Lachen und winkte mit der Hand ab. "Keine Sorge, er ist wirklich verdammt gut in seinem Beruf. Es wird zu einem ganz anderen Menschen, wenn er arbeitet", erklärte er und sah mich mit einem Grinsen an. Der alte Mann nickte nur nachdenklich, und so führten die beiden weiterhin eine Unterhaltung, während Felix, sein schwarzhaariger Freund und ich nur stumm am Tisch saßen und zuhörten.

Als wir endlich an diesem Abend aus diesem verfluchten Haus stolperten, ließ ich frustriert meinen Kopf in den Nacken fallen. Die letzten Stunden waren eine Qual gewesen, während Minho und der alte Sack noch ewig über Gott und die Welt philosophiert und sich dabei eine Flasche Whiskey nach der anderen gekippt hatten. Minho, der normalerweise trinkfest war, torkelte hinter mir her und war ziemlich gut gelaunt. Ganz offensichtlich war dieser Whiskey sehr hochprozentig, wenn er ihn betrunken machen konnte.
Seufzend sah ich auf meine Uhr, die fast Mitternacht anzeigte. Die Straßenlaternen warfen ein trügerisches Licht auf die nassen Straßen und ließen die Pfützen wie kleine Seen aussehen. Ich konnte das Zirpen der Grillen hören und den kühlen Wind, der mir durch die Haare strich.

Ich drehte mich zu meinem angetrunkenen Kumpel um, der versuchte, auf seinen wackeligen Beinen zu balancieren. "Ey, du Bastard", rief ich, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Er drehte sich um und taumelte in meine Richtung, seine Arme ausbreitend, als wolle er mich in eine Umarmung ziehen. Ich versuchte, ihn auf Abstand zu halten, doch er fiel mir wortwörtlich um den Hals.
Genervt versuchte ich, ihn von mir wegzuschubsen und schnalzte mit der Zunge. "Du spielst heute Babysitter, ich muss was erledigen", sagte ich, während ich versuchte, ihn von mir loszuwerden. "Also pass auf die Zwei da hinten auf."
Ein breites Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus, seine Augen funkelten im Mondlicht. "Ich versteh schon", faselte er plötzlich. "Geh deinen schlecht gelaunten Druck an einer armen Sau auslassen und danach hast du hoffentlich wieder gute Laune", lachte er und klopfte mir stolz auf die Schultern dabei.

Genervt verdrehte ich die Augen und schlug seine Hand von mir weg. "Wenn ich meinen schlecht gelaunten Druck irgendwo auslassen wollen würde, dann an dir, schließlich bist du an dieser Situation schuld", sagte ich und kämpfte erneut damit, ihn von meinem Hals loszuwerden, da er sich wieder festklammerte. "Dann vergiss die Zwei hinter uns und lass es an mir aus. Ich steh auf den schlecht gelaunten Hyunjin im Bett, der ist heiß", lallte er und fing an, Küsse auf meinen Hals zu verteilen.
Mit einem größeren Kraftaufwand griff ich nach seinen Armen und entfernte ihn endlich von mir. Ich drehte ihn einmal um und schubste ihn geradewegs auf den Schwarzhaarigen zu, dem er nun um den Hals fiel. "Du sollst auf die Zwei aufpassen, wobei ich mehr die Befürchtung habe, dass sie auf dich, Idiot, aufpassen müssen", sagte ich genervt und sah dann zu Felix rüber. "Sei so gut und übernachte bei deinem Freund heute", sagte ich an ihn gewendet, der nur leicht nickte und sich noch immer nicht wirklich traute, mich anzusehen. "Viel Spaß mit diesem Idioten", fügte ich noch hinzu und ging los.

Nach einer Weile erreichte ich endlich meinen Stammclub und blickte auf das riesige, grell leuchtende Neonschild, das die Nacht erhellte. Es war eine Ewigkeit her, seit ich das letzte Mal hier gewesen war, wegen meines Krankenhausaufenthalts und leider war mein heutiger Besuch nicht aus purem Vergnügen. Ich musste ein neues Opfer finden, jemanden, den Chan zu seinem neuen Spielzeug machen konnte. Wenn ich ihn niemand Neues besorge, würde er mir niemals die andere Hälfte von Minhos Arbeit geben und je schneller ich jemanden fand, desto schneller würden wir aus dieser Scheiße wieder herauskommen.
Mit einem tiefen Seufzer betrat ich den Club und wurde sofort von einigen Bekannten begrüßt, an denen ich jedoch nur desinteressiert vorbeilief. Einige von ihnen waren ehemalige Bettgeschichten, andere traf man gelegentlich bei der Arbeit und wieder andere waren einfach Stammgäste, die man vom Sehen kannte, gemischt mit neuen Gesichtern, die alle von der pulsierenden Energie des Clubs angezogen wurden.
Es war alles gleichgeblieben: Der Geruch von Schweiß und Alkohol lag in der Luft und mischte sich mit dem Duft von Parfüm und Zigarettenrauch. Die Musik war so laut, dass der Beat den Boden unter meinen Füßen vibrieren ließ und mein Herz zum Rasen brachte. Die farbenfrohen Lichter tanzten über die Gesichter der Menschen, die sich in der Menge verloren hatten und ihre Körper im Rhythmus der Musik bewegten.

Normalerweise war meine erste Anlaufstelle die Bar, aber heute nicht. Ich suchte nach einer Person, die ich ausliefern konnte und wollte mich dann so schnell wie möglich wieder verziehen. Als ich mich umsah, tauchte plötzlich eine Frau vor mir auf und hielt mir einen Drink entgegen. "Ich habe dich eben von der Bar aus gesehen und musste dich einfach ansprechen", sagte sie mit einem süßen, schüchternen Lächeln auf den Lippen.
Ich musterte sie von oben bis unten mit einem gleichgültigen Blick und nahm den Drink entgegen. Wäre ich nicht auf der Suche nach einem passenden Opfer, hätte ich mich durchaus auf sie eingelassen und sie heute Nacht flachgelegt. "Kein Interesse", sagte ich mit einer Stimme, die so kalt und distanziert war wie mein Blick. "Aber das Getränk nehme ich trotzdem." Ich nahm einen Schluck und ließ sie einfach stehen, während ich mich weiter durch die stinkende Menge drängte.

Die Musik dröhnte in meinen Ohren, der Schweiß klebte auf meiner Haut und die bunten Lichter tanzten auf den Gesichtern der Menschen um mich herum. Aber ich war gestresst und angespannt, denn ich fand einfach niemanden, der Chans Ansprüchen genügte. Ich konnte nicht einfach irgendjemanden nehmen – das würde Chan niemals akzeptieren. Es musste jemand Besonderes sein, jemand, der sich von der Masse abhob, jemand, der meine Aufmerksamkeit verdiente und somit auch die von Chan. Und ich wusste, dass ich diese Person erkennen würde, wenn ich sie sehe.
Frustriert ließ ich mich schließlich doch an der Bar nieder und ließ meinen Blick über die vielen Spirituosenflaschen gleiten. Doch dann sah ich, wie der Mann neben mir etwas in eines der beiden Gläser vor ihm tat. Er schob das Glas einem blonden Jungen neben sich hin, der es nicht bemerkte. Der Junge war völlig gefangen von der tanzenden Menge hinter uns, seine Augen leuchteten vor Aufregung und Neugier.

Mein Blick streifte kurz über ihn, wie er der dort so unschuldig auf seinem Hocker saß. Äußerlich war er perfekt, mit seinen sanften Gesichtszügen und seiner niedlichen Ausstrahlung, genau das, was Chan mochte. Seine Unschuld und Naivität waren fast greifbar, und ich wusste, dass ich mein Opfer gefunden hatte.
Als der Junge sich in seinem Hocker umdrehte und nach dem Glas griff, um draus trinken zu wollen, stellte ich mich zwischen die beiden. Mit einer geschmeidigen Bewegung nahm ich dem blonden Jungen das Glas aus der Hand, wie ein Held, der ich nicht war.
"Hey du Arschloch, was tust du da", brüllte mich der Mann an, der ungefähr so groß war wie ich. Sein Atem roch fürchterlich nach Alkohol und Zigaretten, eine Mischung, die mich angewidert zurückweichen ließ. Seine vergammelten Zähne lächelten mich höhnisch an und ich konnte den Ekel, der sich in mir breitmachte, kaum unterdrücken.

Angewidert davon schüttete ich ihm das Getränk, welches ich in der Hand hatte, über seinen Kopf, während ich ihn ausdruckslos ansah. "Man mischt anderen nichts in den Drink. Aber bei deinem Aussehen ist es kein Wunder, dass du auf diese Mittel zurückgreifen musst", sagte ich mit ruhiger Stimme, die kaum über den Lärm der Musik hörbar war. Meine Worte schienen ihn zu treffen, denn er begann plötzlich zu schreien und packte mich am Kragen. Seine Augen waren vor Wut verengt, als er mich zu sich zog.
Leider konnte ich in diesem Club nicht so mit ihm umgehen, wie ich es gewollt hätte. Also blieb ich ruhig und ließ ihn schreien. Seine Wutausbrüche zogen genug Aufmerksamkeit auf sich, sodass die Security innerhalb von Sekunden eingriff. Auch wenn dieser Club einer, der heruntergekommensten überhaupt ist, war er auch mit Abstand einer der sichersten, die ich kannte, weshalb solche Typen oft sofort hinausgeschmissen wurden. Sie zerrten ihn von mir weg und warfen ihn nach draußen.

Ich sah ihm noch hinterher, wie er sich schreiend wehrte, bevor ich meine Aufmerksamkeit wieder dem blonden Jungen zuwandte. Seinem Aussehen nach zu urteilen war er gerade einmal 19 oder maximal 20 Jahre alt, aber nicht älter.
Jetzt wandte sich der Junge auch in meine Richtung und seine großen, dunklen Augen trafen auf meine. Seine Hände zitterten leicht, als er fragte: "Hatte er wirklich etwas in mein Getränk getan?" Ich nickte und sah, wie er erleichtert ausatmete. "Oh mein Gott, ich danke dir, dass du mich davor gerettet hast", sagte er mit einer Mischung aus Angst und Dankbarkeit in der Stimme.
Ich seufzte und wandte mich vollständig ihm zu, um ihn besser betrachten zu können. "Man lässt seine Getränke in einem Club niemals aus den Augen. Das weiß doch jeder", sagte ich ihm ruhig, aber bestimmt und bestellte nebenbei bei dem Barkeeper zwei neue Getränke. Verlegen und leicht rot um die Nase sah er auf seinen Schoß, wo seine Hände nervös miteinander spielten. "Ich bin das erste Mal in einem Club, vielleicht hätte ich mich besser informieren sollen, bevor ich hergekommen bin", gestand er mit gesenktem Blick.

Neugierig hob ich meine Braue und sah ihn an. "Wie heißt du?", fragte ich ihn. Er sah mich wieder an und schenkte mir ein schüchternes Lächeln. "Jeongin und heute ist mein 18. Geburtstag, auch wenn du das eigentlich nicht wissen wolltest", sagte er und kratzte sich verlegen am Kopf. Seine Wangen färbten sich dabei leicht rosa.
Ein Lächeln umspielte meine Lippen, als ich mich kurz umsah. "Wo sind deine Freunde? Die hätten das mit dem Getränk wissen müssen", fragte ich weiter und sah anschließend wieder ihn an. Plötzlich wurde sein verlegender Blick traurig. "Ich bin alleine hier, ich habe keine Freunde. Ziemlich erbärmlich, oder? Aber ich wollte an meinem 18. Geburtstag nicht allein zu Hause rumsitzen", erzählte er und das Lächeln auf meinen Lippen wurde breiter. "Und warum dieses ekelhafte Exemplar von Typ?", fragte ich ihn weiter und hielt ihm einen der zwei Cocktails hin, die der Barkeeper mir endlich gab.

Der Junge nahm das Getränk an und lächelte verlegen. "Ich wollte an meinem Geburtstag nicht nur im Alter zu einem richtigen Mann werden... wenn du verstehst", erklärte er mir schüchtern.
Dieser Junge war perfekt.
Ich beugte mich ein wenig zu dem Kleinen herunter und legte meine Hand auf seine Wange, während ich ihm ins Ohr flüsterte: "Ich werde dir deinen Wunsch erfüllen. Ich bin um Welten besser als dieses ekelhafte Exemplar von eben." Ich zog meinen Kopf wieder zurück und sah ihm in die Augen, die mich mit großen, erwartungsvollen Augen musterten. "Wirklich? Du versuchst nicht, es mir auszureden?", fragte er verwirrt. Ich unterdrückte ein genervtes Augenverdrehen und schüttelte den Kopf. "Nein, wieso auch? Es ist nur Sex", antwortete ich ihm und küsste diesen blonden Jungen anschließend, damit er endlich mit dem dummen Gerede aufhörte.

Tatsächlich waren wir kaum eine Stunde später bei mir zuhause, dem perfekten Ort, da Minho sowieso bei einem der anderen beiden pennte. Ich hatte nämlich absolut keine Lust, diesen kleinen Jungen in sein Elternhaus zu begleiten und mir zum zweiten Mal an diesem Tag das Gelaber von nervigen Eltern anzuhören.
Kaum waren wir durch die Eingangstür hindurch, umgriff ich das Gesicht des Kleineren und drückte meine Lippen auf seine. Ich ließ ihm keine Zeit, sich darauf einzustellen und drängte meine Zunge in seinen Mund, was er ein wenig überfordert erwiderte. Seine Lippen schmeckten süß und unschuldig und ich konnte das Verlangen in mir spüren, dass mich fast erdrückte.
Ich konnte nicht leugnen, dass ich den Sex vermisste, dass ich ihn definitiv brauchte. Ein Monat unfreiwilliger Abstinenz hatte meine unstillbare Gier danach nur noch verstärkt. Also würde ich mir erst das holen, wonach ich mich sehnte und anschließend konnte ich ihn immer noch an Chan ausliefern. Und da dieser Junge mehr als nur willig war, waren es zwei Fliegen mit einer Klappe.

Rückwärts, ohne den Kuss zu lösen, drängte ich ihn in mein Schlafzimmer und schubste ihn anschließend auf mein Bett, auf das er mit einem leisen Stöhnen fiel. Das Bett knarrte leise unter seiner zierlichen Gestalt und ich bemerkte, wie er seine Finger in meine Bettdecke krallte. Er sah mich mit einer schnellen Atmung an, seine Brust hob und senkte sich rhythmisch, wirkte jedoch nicht so, als wolle er einen Rückzieher machen. Seine Augen funkelten sogar vor Erwartung und Vorfreude und ich konnte ein leichtes Zittern in seinem Körper bemerken.
Mein Schwanz pochte bereits schmerzhaft in meiner Hose, so geil machte mich der bloße Kuss. "Ausziehen", befahl ich ihm und zog mir bereits mein eigenes Oberteil über den Kopf. Mein T-Shirt landete auf dem Boden neben dem Bett und ich bemerkte, wie er einen kurzen Blick auf meinen nackten Oberkörper warf. Ein wenig schüchtern, aber dennoch bereitwillig tat er, was ich ihm sagte und lag in kürzester Zeit nur noch in Boxershorts, unter denen sich ebenfalls bereits eine deutliche Beule abzeichnete, auf meinem Bett.

Ich leckte mir über meine Lippen und genoss den Anblick seines schlanken, fast zerbrechlich wirkenden Körpers. Ich streifte mir in einem Ruck meine Hose und Unterwäsche herunter und beugte mich über ihn, um ihn in einen erneuten Kuss zu verwickeln und riss ihm nebenbei seine störende Boxershorts von den Hüften.
Meine Finger vergruben sich in seinen Haaren und zogen seinen Kopf zurück, um den Kuss zu vertiefen. Seine Lippen waren weich und geschmeidig und als ich seine Unterlippe zwischen meine Zähne nahm und daran zog, hörte ich ihn ein leises Wimmern ausstoßen, das mich noch mehr erregte.
Ich hatte absolut keine Lust, mich jetzt um eine Jungfrau zu kümmern, auch wenn ich normalerweise zärtlicher zu ihnen war, als ich es gleich bei dem Jungen sein würde – zu groß war meine Gier.

Ich wollte ihn hart und wild, wollte ihn spüren, wie er sich unter mir wandte und stöhnte. Ich zog ihn an den Haaren zurück auf das Bett und drückte ihn mit meinem Körper auf die Matratze. Meine Hände glitten über seinen Körper, während ich ihn küsste und biss, seine Haut mit meinen Zähnen und Fingernägeln markierte.
Die Ungeduld kroch in mir hoch und ich wollte ihn jetzt sofort. Seine Hände krallten sich in meinem Rücken fest, als ich mich über ihn beugte und meinen Schwanz an seinen Eingang rieb. Langsam drang ich in ihn ein, spürte, wie er sich unwillkürlich verkrampfte, und er versuchte, sich an meine Größe zu gewöhnen. Doch ich gab ihm keine Zeit, sich anzupassen. Ich begann sofort, mich in ihm zu bewegen, während meine Stöße härter und wilder wurden.

Ich spürte, wie er sich unter mir wandte, wie er meinen Namen in einem Flüstern und Stöhnen aussprach und wie er sich mir hingab, trotz der Schmerzen, die er ertrug. Ich bewegte mich in ihm hart und wild und er stöhnte bei jeder Bewegung. Meine Hände gruben sich in seine Hüften und zogen ihn noch fester an mich heran, während ich immer wieder tief in ihn eindrang und meine Hüften gegen seine schlug.
Seine Hände krallten sich in meinen Rücken und zogen mich näher zu sich. Ich konnte spüren, wie er sich anspannte und kurz davor war, zu kommen. Ich beugte mich zu ihm hinunter und biss ihm in den Hals, als ich selbst meinen Orgasmus erreichte und mich in ihm entlud. Sein eigener Orgasmus folgte nur Sekunden danach, seine Muskeln zitterten und entspannten sich unter mir.

Erschöpft und befriedigt ließ ich mich neben ihm auf das Bett fallen, meine Brust hob und senkte sich schnell, während ich versuchte, meine Atmung zu beruhigen. Ich spürte, wie er neben mir zitterte und selbst versuchte, seine Atmung zu beruhigen.
Das hatte ich definitiv gebraucht. Ich hatte bekommen, wonach ich mich gesehnt hatte, hatte meine Lust gestillt und fühlte mich sofort um einiges weniger gestresst als zuvor. Normalerweise genoss ich es mehr, aber der Druck war einfach unerträglich.
Ich sah zu den Jungen, der seine Augen geschlossen hatte und fast davor war, einzuschlafen. Seine Wimpern zitterten leicht, als er tief ein- und ausatmete. So schön sein Leben bisher gewesen sein mag, ab sofort wird es die reinste Hölle für ihn werden.

Kurze Zeit später hörte ich das gleichmäßige Atmen neben mir und als ich mich umdrehte, sah ich, wie er eingeschlafen war. Noch perfekter konnte die Situation wirklich nicht sein. Ich erhob mich langsam, achtete darauf, ihn nicht zu wecken und griff nach meiner Hose, die auf dem Boden lag, aus der ich mein Handy kramte.
Ich rief Chan an und bestellte ihn sofort zu mir nach Hause. Während ich auf ihn wartete, zog ich wieder meine Kleidung an und beobachtete den schlafenden Jungen, dessen Brust sich im Rhythmus seines Atems hob und senkte. Etwa 40 Minuten später, in denen der Junge noch immer erschöpft schlief, klopfte es an meiner Haustür. Als ich sie öffnete, stand Chan mit einem breiten Grinsen im Gesicht davor. "Hier bin ich mein Liebling. Was gibs so wichtiges?", fragte er sofort und betrat, ohne zu zögern, die Wohnung.

Ich führte ihn in mein Schlafzimmer, wohin er mir wortlos folgte. Ich deutete auf den schlafenden Jungen in meinem Bett. "Dein neues Spielzeug", sagte ich mit einer Mischung aus Gleichgültigkeit und Genugtuung in meiner Stimme. "Ich schuldete es dir schließlich noch."
Chans Blick verfinsterte sich, als er mich ansah. "Hast du ihn gefickt?", fragte er mich mit durchdringender Stimme. Ich ignorierte seinen Blick und nickte. "Ja, ich habe ihn gekostet. Er ist gut", antwortete ich und sah ihn nun direkt an. Ein Hauch von Eifersucht huschte über sein Gesicht, doch seine Miene wandelte sich sofort in ein lüsternes Grinsen, während er sich über die Lippen leckte.
"Ich habe meinen Teil erfüllt", sagte ich und drehte mich bereits um, um zu gehen. "Erfüll du jetzt deinen." Chan winkte mit der Hand ab, seine Augen waren gebannt auf den Jungen in meinem Bett gerichtet. "Ja, ja, die Arbeit, ist gut", sagte er genervt, aber die Lust in seiner Stimme war nicht zu überhören.
Ich verdrehte die Augen und seufzte. "Mach die Tür zu, wenn du hier fertig bist", fügte ich noch hinzu und verließ meine eigene Wohnung und hinterließ den blonden Jungen seine grauenhafte Zukunft mit Chan.

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Ein etwas längeres Kapitel, weil lange keins kam! Meiner Hand gehts wieder einigermaßen gut ♥ 
Ich hoffe ihr mögt es! ;w; 

PS: Ich habe ne Minsung Story nebenbei angefangen, da ich irgendwie was 'Glücklicheres' wollte?? Idk wie ichs erklären soll xD Jedenfalls, ihr könnt gerne vorbeischauen, wenn ihr wollt, geht um nen Hybriden und jaa.. ♥ xD

Fractured Fates ʰʸᵘⁿˡᶦˣWo Geschichten leben. Entdecke jetzt