Unverblümt und vulgär

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Luc entwich ein genüssliches Stöhnen. Gott, wie sehr er es liebte, seinen Omega in den Armen zu halten, zu berühren, zu küssen. Nova öffnete seinen Mund, kam ihm mit seiner Zunge entgegen und leckte über seine Lippen. Oh fuck. 

Nova schmeckte nach Zitronen, von dem Bonbon, das er im Auto gegessen hatte. Der fruchtige Geschmack nahm ihn völlig ein. Vielleicht war jetzt ja doch der richtige Zeitpunkt. Er wagte es und schlang einen Arm um den Omega, ehe er den Barhocker mit dem Bein zur Seite schob, damit er Nova auf den Tresen setzten konnte. Luc verlor beinahe den Verstand, als eine Hand durch sein Haar fuhr und ihn enger an den anderen Körper heran zog. Der Alpha presste sich diesem Kontakt entgegen, so fest, dass Nova mit Sicherheit gemerkt hatte, was dieser Kuss mit ihm anstellte. 

Erst als zwei Hände sich daran machten, seine Hose zu öffnen, zwang Luc sich zur Vernunft. Er wollte das nicht schnell machen. Er wollte sich alle Zeit der Welt nehmen, um Nova zu verwöhnen, er wollte es genießen. 

Der Alpha hielt die flinken Hände auf, indem er deren Gelenke umfasste und löste sich von dem Omega, welcher atemlos zu ihm aufsah, seine Lippen durch den Kuss leicht geschwollen. Unsicherheit lag in dessen Gesichtsausdruck. Oh fuck. Er wollte es doch so sehr. Aber nicht hier, in Zades Küche, wo besagter jeden Moment hereinspazieren konnte. 

Er wollte, dass es besonders war. Bisher hatten sie es nur schnell und irgendwie lieblos miteinander getrieben. Luc wollte, dass dieses erste Mal seit er Nova markiert hatte, besonders war. 

,,Was ist los? Willst du nicht?", Nova richtete sich auf, strich mit seiner nun wieder freien Hand über seine Brust und versuchte erneut, ihn zu küssen.

,,Doch, du hast keine Ahnung wie sehr, aber nicht hier, wo Zade jeden Moment auftauchen könnte. Ich will mir dabei Zeit lassen, dich zu lieben. Wir haben später..."

,,Ich will dich aber jetzt!", der Omega blickte zu ihm auf, voller Trotz und den Blick vor Lust vernebelt. Er machte kein Geheimnis draus, wie sehr Nova ihn wollte. Selbst dessen Pheromone waren so aufreizend und verführerisch, wie der Omega selbst. 


Nova:


Noch nie, hatte er etwas so sehr gewollt, wie in diesem Moment. Nova wollte, so vulgär und unverblümt es auch klingen mochte, gefickt werden. Und zwar nicht von irgendwem, sondern von diesem gutaussehenden Alpha hier, der sich aus unerklärlichen Gründen dagegen sträubte. Er spürte doch mehr als nur deutlich, wie hart Luc war, wie er sich an ihn presste und an ihm rieb. Es musste ja nicht unbedingt in der Küche sein. Ja, es war aufregend und heiß, aber der Komfort und die Freiheit eines privaten Raumes mit Bett war eben doch ein wenig angenehmer. 

Er starrte so unverblümt wie er nur konnte zu dem anderen auf. Dieser Kuss hatte ihn dermaßen scharf gemacht, dass es jetzt bereits an Folter grenzte, ihn sitzen zu lassen. Bei dem Gedanken, wie gut Luc sich in ihm anfühlte, sammelte sich noch mehr Hitze zwischen seinen Beinen, sodass es beinahe schon unerträglich wurde. So verzweifelt war er nicht einmal während seines Fiebers gewesen, zumindest glaubte er das. Erinnern konnte er sich ja nicht.

Es grenzte beinahe schon an Beleidigung, dass Luc nicht wie ein wildes Tier über ihn herfiel. Nova wurde ungeduldig. 

,,Bitte, Luc. Ich will dich jetzt.", er suchte so verzweifelt wie nur möglich den Blick des anderen, blinzelte aus seinen großen Augen zu ihm auf und schmiegte sich an die muskulöse Brust seines Alphas. Seines Alphas. Wieso machte dieser Gedanke ihn noch mehr an? 

Lucs Brust vibrierte, als dieser ein Knurren ausstieß und seine Arme um ihn schlang.

,,Sieh an wie süß du betteln kannst. Tu's nochmal."

Wie erniedrigend, dass es ihn anmachte, sich zu unterwerfen. Er atmete Lucs Geruch tief ein. Gott, wie sehr er ihn liebte. Es nicht mehr unterdrücken zu müssen, sondern sich diesem Gefühl in seiner Brust hingeben zu können, fühlte sich an, als wäre er endlich aus einem ewigen Schlaf erwacht. Er liebte seinen Geruch. Seine Art. Seine Muskeln, wie zärtlich er mit ihm war. Seinen Schwanz. Einfach alles an ihm. 

Nova schluckte, er wusste, dass er bereits gewonnen hatte, an der Art, wie Luc ihn an sich zog. Ihm gewährte, sich an ihm zu reiben und ihn zu berühren. Der Omega fuhr mit einer Hand unter den Stoff des grauen T-Shirts und über die definierten Bauchmuskeln dort. Wie konnte jemand nur so gut aussehen? Vielleicht sollte er auch mal ein paar Gewichte stemmen...

Dann strich er mit den Fingerspitzen über die warme, glatte Haut, in Richtung der Körpermitte des Alphas und legte seine Hand dann um die Wölbung in dessen Hose, drückte sachte zu und sah wieder auf. Ihre Blicke trafen sich und begegneten einander mit demselben vor Lust vernebelten Augen. Verlangen lag darin, angetrieben von ihren Fantasien. Einen Moment lang spielte Nova mit dem Gedanken, dieses Ding in seiner Hand auszupacken und in den Mund zu nehmen. Er verwarf diese Idee jedoch so schnell wie sie gekommen war. Dafür war Luc viel zu groß und er zu unsicher. Das würde nur peinlich werden. Er merkte, wie seine Gedanken in eine andere Richtung drifteten und zwang sie schnell dazu, aufzuhören. Er wollte sich jetzt nicht erinnern. Nicht an all diese Dinge, für die er morden würde, um sie zu vergessen. 

,,Ich weiß, dass du es genauso willst.", schnurrte Nova und fuhr neckend mit einer Fingerspitze über die Erhebung in Lucs Hose. Er würde nicht darum betteln, dafür war er zu stolz. Wenn der Alpha die Sache nicht erledigen wollte, fand er sicher etwas anderes dafür, und wenn er seine eigenen Finger waren. Vielleicht erlaubte er Luc sogar, ihm dabei zuzusehen...wobei er diesen Gedanken eher bei sich behalten sollte. 

Einige Sekunden verstrichen, beinahe so, als warteten sie beide darauf, dass einer von ihnen nachgab. Letztendlich, war dieser Jemand Luc. 

,,Das nächste Mal, werde ich nicht so leicht nachgeben.", knurrte dieser und hob ihn hoch. Nova hatte keine Ahnung, wohin er gebracht wurde. Er klammerte sich einfach an den anderen und vergrub das Gesicht in dessen Halsbeuge. Als er das letzte Mal hier gewesen war, war er in Zades Schlafzimmer gelandet. Wie ironisch, dass er hier nun auch mit Luc im Bett landete...

Schnell schob er diesen Gedanken beiseite. Der Alpha brachte ihn in ein kleines Schlafzimmer und trat die Türe hinter sich zu. Nova atmete tief ein, als er auf dem Bett angelegt und von Lucs bekanntlich vertrautem Geruch umgeben wurde. 

Der Alpha beugte sich über ihn und fuhr mit seinen Händen entlang seinen Seiten unter den Stoff seines Shirts. Ihre Münder fanden zueinander, voller Verlangen und Sehnsucht. Ihre Zungen umschlangen einander, wild und ungestüm. Es war, als könnten sie endlich alle Barrikaden fallen lassen und sich ihren Instinkten hingeben. 

In dem Moment, als Luc sich auf ihn legte, seinen harten Schwanz an ihn presste und sich an ihm rieb, war Novas Kopf wie leergefegt. Er dachte nicht mehr nach und gab sich dem, wonach sein herz sich sehnte, voll und ganz hin. 

Luc zog ihn aus, langsam und beinahe schon ehrfürchtig, als würde er ein extrem kostbares Geschenk auspacken, und keinen Moment verpassen wollen. Er genoss es regelrecht, wie Nova unter den sanften Berührungen erzitterte. Der Omega streckte seine Hände aus, fuhr über die nackten Muskeln und hinunter zum Bund der Jeans, wo er den Reisverschluss öffnete und unter den rauen Stoff glitt. 

Er war ein wenig überrascht, als sich eine große Hand um sein Gelenk legte und ihn daran hinderte, weiter zu machen. Überrascht, beinahe unsicher, sah er zu Luc auf. 

,,Dieses Mal will ich mir Zeit lassen. Ich will dich verwöhnen und dabei zusehen können, wie du jeden Augenblick davon genießt.", raunte Luc leise, während er zarte Küsse auf seinem Hals verteilte und dabei immer weiter nach unten wanderte. 



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