Abholung

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POV Rezo

Ich wachte mit einem flauen Gefühl im Magen auf. Ich verspürte eine Unruhe. Bisher hatte ich den Gedanken ganz gut verdrängt aber dafür traf er mich jetzt umso härter. Wir wurden heute abgeholt. Zurück ins normale Leben.
Eigentlich sollte das ein schöner Moment sein. Ich sollte mich auf das Essen freuen, auf ein Dach überm Kopf, über all diese Sachen. Aber anstelle dessen machte ich mir Sorgen darum wie Mexi und ich klar kommen würden zurück im Alltag. Wie unsere Beziehung dort draußen im Alltag sein würde.
Allein der Gedanke die nächsten Tage ohne Mexi schlafen zu müssen machte mir Angst. Wie sollte ich nur ohne die Wärme seines Körpers neben mir schlafen? Ohne die süßen Geräusche, die er manchmal während dem Schlaf machte. Ohne seine Geborgenheit.
Neben mir wachte nun auch Mexi langsam auf. Wandt sich leicht grummelnd in meinen Armen bis er mich dann ansah und plötzlich hellwach und alarmiert wirkte. "Warum weinst du?" fragte er mich plötzlich und strich über meine Wange und tatsächlich war sein Finger danach feucht. Moment ich weine? Hatten mich diese Gedanken so hart getroffen?
"Ich hab nur an die Abholung heute gedacht" murmelte ich leise. "Hey Rezo. Wir schaffen das ok? Ich wohne nur eine Stunde von dir weg. Wir können uns besuchen und bald haben wir dann eine gemeinsame Wohnung. Außerdem sind wir eh noch eine weitere Nacht hier bevor wir zurück fliegen. Also noch eine Nacht zusammen."

POV Mexi

Ich sagte das alles so überzeugend um Rezo zu beruhigen dabei hatte ich selber enorme Angst. Ich wollte auch nicht gehen. Wollte unser kleines Paradis nicht verlassen aber wor hatten keine Wahl.
Nachdem wir noch etwa eine Stunde lang uns stumm gegenseitig Halt gegeben hatten standen wir schließlich auf und bauten unser Shelter ab. Packten alles wieder feinsäuberlich ein und liefen zurück zu dem Strand an dem wir abgesetzt wurden. Setzten uns an eben jenem.
Seit unserem kurzen Gespräch am Morgen hatten wir kein Wort mehr gesagt. Wir beide schwelgten in unseren Gedanken.
Rezo griff nach meinem Kinn als er von weitem das Boot sah und zwang mich ihn anzusehen. "Mexi ich liebe dich über alles. Und auch wenn es vielleicht schwer wird wor schaffen das da draußen ok?"
Ich hatte fast das Gefühl Rezo versuchte sich das genauso sehr selbst zu bestätigen wie mir. "Ich liebe dich auch und natürlich schaffen wir das." erwiederte ich und gab ihm einen kurzen Kuss.
Danach warteten wir aneinandergekuschelt dort bis das Boot komplett da war. Krallten uns aneinander als würde unser Leben davon abhängen.
Aber dann war es soweit wor standen auf und begrüßten die anderen auf dem Boot. Natürlich glücklich sie wieder zu sehen aber auch traurig darüber die Insel zu verlassen. Ich fühlte mich so als würde ich einen Teil von mir auf dieser Insel zurück lassen.
Von dort aus fuhren wir direkt zurück zum Festland. Anscheinend gab es nicht mehr Teilnehmer abzuholen. Was mich zwar dezent wunderte. Weil ich mir z. B. bei Fritz sicher war er würde durchziehen aber ich dachte ehrlich gesagt auch nicht lange darüber nach.
Meine Gedanken waren immer noch bei dieser Insel und ich hatte fast schon das Gefühl Heimweh zu haben. Den diese Insel war unsere Heimat geworden die letzten 2 Wochen lang und sie hatte mein Leben komplett verändert. Der entscheidende Faktor um endlich mit Rezo zusammen zu kommen war diese Insel gewesen. Und jetzt musste ich sie zurück lassen.

POV Rezo

Ich trauerte der Insel hinterher während ich alle um mich herum sich glücklich unterhalten hörte. Ich wollte einfach nur wieder zurück. Zurück zu diesem Safeplace. Zurück zu Mexis und meinem Ort. Der Ort, der für immer der unsere bleiben würde.
Auf dem Festland angekommen schaffte es doch aber tatsächlich etwas meine Gedanken daran zu beenden und mich wie ein kleines Kind glücklich quitschen zu lassen.
"Ju was zum Teufel machst du den hier?" fragte ich sofort nachdem ich ihn in eine Umarmung geschlossen hatte. Wobei fiel mir war ich auf ihn zu gerannt und hätte ihn dabei fast zu Boden genießen weil ich so überschwänglich war.
"Ich konnte doch nicht verpassen wie meine 2 Turteltauben hier wieder aus ihren Flitterwochen zurück kommen." meinte Ju in seiner gewohnten Art. Und ich liebte alles daran. Ich hatte ihn vermisst. Hatte seine Art vermisst. Seine dummen Sprüche und Sticheleien.
"Wenn ihr euch alle begrüßt habt gibt es dann erstmal Essen für alle in der Lounge. Also kommt rüber wenn ihr soweit seid." hörte ich im Hintergrund jemanden rufen aber das war mir gerade erstmal egal. Ich wollte einfach nur Ju weiter im Arm halten.
"Hi ich freu mich wirklich, dass du mich anscheinend so vermisst hast aber lass deinen Kleinen auch mal ran." meinte Ju nun und deutete neben mich auf Mexi. Oh richtig. Mexi wollte Ju natürlich auch begrüßen.

POV Mexi

Endlich durfte ich Ju auch in die Arme schließen. Sanft strich Ju mir erst über den Rücken und dann durch die Haare. Und ich ließ mich einfach fallen. Bei Ju fühlte ich mich wohl. Er war immer schon ein Safeplace für mich gewesen.
"Willkommen zurück Kleiner" flüsterte Ju liebevoll in mein Ohr und ich spürte die Liebe in diesen Worten. Die Liebe einer wahren tiefgreifenden Freundschaft.
"Kommt ihr dann auch? Alle anderen sind schon beim Essen." meinte dann plötzlich jemand zu uns und ich löste mich leicht von Ju und sah mich um. Tatsächlich war der Rest schon weg. Wie lange hatten wir uns einfach umarmt? Naja egal. Zeit zu den anderen zu gehen schätze ich.
Und so gingen wir los. Ju, Rezo und ich nebeneinander. Rezos Hand wanderte wie von selbst in die meine und hielt sie fest.

POV Ju

Interessiert beobachtete ich Rezo und Mexi. Erst hielten sie Händchen auf dem Weg hierher. Jetzt lag Rezos Hand durchgehend auf Mexis Knie. Und vor allem sah ich da einen Ring auf Rezos Finger.
Klar ich hatte eine Wette mit Mexi abgeschlossen aber ich hätte nicht gedacht das er durchzieht. Und vor allem nicht, dass Rezo den Ring tatsächlich trug. Also lief da jetzt wirklich was zwischen den beiden. Ihr Verhalten deutete darauf hin. Wobei man sagen musste ihr Verhalten deutete seit Jahren darauf hin.
Kaum hatten wor gegessen und befanden uns zusammen auf Rezos Zimmer musste ich einfach fragen. "Also seid ihr jetzt zusammen?"
Rezo und Mexi sahen mich kurz verwirrt an aber legten dann wieder ihre Hände ineinander und sagen sich bedeutsam an. "Ja sind wir" beantworte Rezo die Frage schlicht und zog Mexi dann zu einem kurzen Kuss heran.
"Endlich habt ihr es kapiert. Hat ja lang genug gedauert." meinte ich dann erleichtert. All die Jahre des flirtens aber jetzt hatten sie es endlich gecheckt.
"Ja wir haben lange gebraucht um das zu checken aber jetzt lassen wir einander nicht mehr gehen."

POV Mexi

Auch wenn ich noch nicht wusste wie die Zeit mit Rezo jetzt werden würde. Wie das alles hier draußen funktionieren würde. So wusste ich doch das diese Aussage wahr war. Egal was auch passierte wir würden einander nicht mehr gehen lassen. Wir hatten endlich das gefunden was wir brauchten. Hatten endlich unsere große Liebe gefunden. Und diese würde ich fest halten egal wie schwierig es werden würde. Und ich wusste als ich zu Rezo herüber blickte, dass er ganz genauso fühlte wie ich.

So das war die Story. Ich hoffe sie hat euch gefallen.
Ich weiß noch nicht wann wieder was kommt. Im Moment hab ich ein bisschen Schreibblockade. Irgendwie fehlen mir die Ideen aber sobald ich wieder kann schreibe ich natürlich weiter Storys.
Danke an alle die so fleißig Kommentare schreiben. Ich bin echt dankbar für jedes Feedback. Und ich lese jeden einzelnen Kommentar.
Also dann hoffe ich euch bald bei einer neuen Geschichte zu sehen.

Abseits vom Alltag fanden wir das wahre Leben (Rezofy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt