Palm Springs
FBI-Büro
»Gut gemacht!«
Max' Stimme schallt durch meine Sinne, als ich die Tür hinter mir schließe und sich der Geruch von altem Papier in meine Nase schiebt.
Gut gemacht. Max kann leicht reden. Er sitzt ja auch sicher in meinem Wagen draußen vor der Tür und wartet darauf, dass ich mich hier zum Affen mache. Er tut nichts anderes, als auf sein Handy zu starren und mir irgendwelche Ratschläge zu geben, auf die ich gänzlich verzichten kann.
Bastard!
Ich hebe die Schultern und blicke mich langsam um. Nichts außer Regale, die mit etlichen Mappen und Papieren vollgestopft sind. Dazwischen stehen vergilbte Pappkartons, an den Regalen hängen kleine Schildchen, auf denen das Alphabet abgebildet ist. Die Regale sind so hoch und breit, dass ich nicht an ihnen vorbeischauen kann. Ein direkter Gang führt bis zum Ende des Raums, von dem mehrere kleinere abgehen und sich an den Regalen entlang schlängeln.
Wenn ich nicht wüsste, wonach ich suchen müsste, wäre ich Tage oder Wochen hier gefangen.
»Gibt es ein Problem?«, fragt Max durch das Headset in meinem Ohr.
Ich bewege mich langsam durch den Mittelgang vorwärts. »Ich frage mich, weshalb diese ganzen Fälle hier aufbewahrt werden? Wäre es nicht sinnvoller, sie zu vernichten?«, sage ich in einem leisen Flüstern, als würde ich jeden Moment damit rechnen, erwischt zu werden.
»Natürlich wäre das sinnvoller«, fängt Max an, zu erklären. »Nur sind diese ganzen Fälle so alt, dass es ein unmöglicher Aufwand wäre, jede Seite scannen und neu kategorisieren zu müssen. Das FBI macht es sich einfach, weil niemanden interessiert, was mit diesen Berichten passiert. Sie könnten alles vernichten, einfach wegwerfen. Leider ist das FBI dazu verpflichtet, Fälle mehr als zehn Jahre aufbewahren zu müssen. Für sie ist so ein Büro die einfachste und leichteste Lösung.«
Hätte ich mir denken können, und doch ist es ein merkwürdiges Gefühl, mit Handy, Headset und Smartwatch bewaffnet durch ein Büro zu laufen, das nach abgegriffenen, verwesenden Papierhaufen stinkt. Als wäre ich in einer völlig anderen Welt gelandet. An der Decke hängen sogar einige Spinnweben. Hier scheint sich nicht oft jemand aufzuhalten.
Ich gehe weiter und komme an dem Regal mit der Aufschrift D-F an. Die Regalbretter sind so vollgestopft, dass ich keinen Anfang oder ein Ende erkennen kann. Mir schwirrt bereits der Kopf, womöglich von der stickigen Luft, die sich in meine Lungen schleicht.
»Das wird eine Weile dauern«, hauche ich eher zu mir selbst, als dass ich Max damit behelligen will. Trotzdem gibt er mir prompt eine Antwort. »Wenn ich dir behilflich sein darf: Es sollte alles in einer Reihenfolge geordnet sein.«
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Don't fall with the Angel
RomanceTeil 2 Cameron Dealz ist ein gebrochener Mann. Erst übersteht er den Verlust seines Vaters, jetzt muss er mit den Intrigen und der Hinterlistigkeit einer Frau zurechtkommen, die ihm das Herz aus der Brust gerissen hat. In den dunkelsten Stunden wir...