Um mich herum drehte sich alles. Ich hielt mich an der Wand fest und schaffte es irgendwie nicht hinzufallen. Oder doch nicht? An meinen Händen spürte ich das kalte Gestein. Vielleicht war es ja doch der Boden und nicht die Wand? Seltsam, dachte ich.
Ich wollte einfach nur ins Bett. Dabei hatte ich das Gefühl den Schlafraum schon ewig zu suchen. In meiner Kehle schmeckte ich den Alkohol und ein Lachen stieg in mir auf. Was genau eigentlich witzig war... das wisste ich nicht, aber ich lachte trotzdem leise in mich hinein.
"Four?"
Ich drehte mich um und sah drei verschwommene Personen vor mir stehen. Viel größer und sie sahen sich ähnlich... seit wann gab es bei den Ferox denn mehrere Amars?
Ich schüttelte den Kopf und sofort stieg ein Pochen in meinen Schädel.
Die drei legten einen Arm um mich und zogen mich auf die Beine - es war also doch der Boden gewesen nicht die Wand. "Du hast getrunken.", ich hörte die Missbiligung in seiner Stimme. Was war so schlimm daran?
Amar führte mich irgendwohin. Mir war egal wohin solange ich mich dort hinlegen und schlafen konnte.
Ich versuchte mich ihm mitzuteilen, scheiter jedoch kläglich. "Sei still", fuhr er mich an, "Du stinkst nach Alkohol. Am ersten Tag total betrunken. " Die Amars schüttelten verärgert den Kopf.
Sie machten eine Tür auf und ich bekam noch halb mit wie ich ihn ein Bett fiel. Sofort schloss ich die Augen und fiel in einen tiefen Schlaf.
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Kaltes Wasser spritzte mir ins Gesicht und einen Augenblick später saß ich aufrecht im Bett. Die Augen weit aufgerissen sah ich mich um. Das war nicht der Schlafsaal.
Amar stand vor mir. " Du hast genau 5 Minuten um zu duschen, zu frühstücken und beim Training zu erscheinen." , meinte er trocken.
Scheiße, hallte er durch mejnen dröhnenden Kopf. Ich hatte verschlafen und massierte mir die Schläfen um den Schmerz zu lindern. Ich war betrunken gewesen. Amar hatte mich mitgenommen und... verdammt ! Er hatte gesagt in 5 Minuten ist Training!
Ich sprang aus dem Bett und rannte an ihm vorbei zum Frühstück. Der Saal war fast leer. Ich schnappte mir einen Apfel und rannte weiter zum Schlafsaal.
Total aus der Puste versuchte ich mich umzuziehen und den Apfel zu essen. Ich durfte nicht zu spät kommen! Ohne darauf zu achten wer mir entgegenkommt rannte ich zur Trainingshalle. Es waren bereits alle da.
"Aha. Damit wären wir dann vollzählig.", Amar sah mich finster an, "Gerade noch so, Stiff."
Ich fürchte das dürfte ein anstregender Tag werden...
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Wieder rieselte eiskaltes Wasser auf mich herab. Mir tat wieder alles weh. Ob sich das jemals ändern würde? Das Wasser lief mir übers Gesicht und ich genoss, wie kühl es war. Nach dem Training bin ich gleich in den Schlafsaal gegangen und anschließend zu den Duschen. Meine Kopfschmerzen waren nur noch schlimmer geworden. Als ich gegen Sam - ein großer, drathiger Junge aus einer anderen Gruppe- angetreten war, hatte ich zwar gewonnen, allerdings hatte auch er ein paar gute Tritte und Schläge gegen mich erzielt. Einer davon gegen meinen Kopf. Nach dem Kampf war mir schwindelig, aber abgesehen davon hatte Amar mich sowieso härter rngenommen als alle anderen. Warum, wusste ich nicht, aber ich war mir ziemlich sicher, dass es so war. Ich sollte schneller laufen, mehr Kraftübungen machen. Amar hat mich immer mehr getrieben und ich hatte keine andere Wahl und musste gehorchen. Wahrscheinlich hätte es sonst nur noch mehr Laufrunden gegeben.Seufzed stellte ich das Wasser ab, zog mir meine schwarzen Sachen wieder an und trottete zu meinem Bett. Der größte Teil der Initianten war nicht da. Und die zwei, drei Leute, die hier waren, konnte ich nicht einmal beim Namen nennen. Aber eswar mir relativ egal, wer hier war und wer nicht. Ich ließ mich auf ein hartes Bett fallen und schloss die Augen.
Liegen tat gut. Ich spürte jede einzelnen meiner Muskeln, jede einzelne Faser davon. Der Schlaf kam schneller über mich, als gedacht.
"Tobias...", hörte ich seine raue Stimme. "Es war ein Fehler." Er flüsterte es mir ans Ohr. Ich drehte mich um, aber niemand stand da. Ich war allein. Von überall kam seine Stimme, doch ich wusste nicht wo er stand. Ich sah ihn nicht. Kein Schatten. Nur diese Stimme, die mir immer wieder sagte, dass es zu meinem Besten wäre, dass ich einen Fehler gemacht hatte.
Etwas traf mich auf der Brust und ich schreckte hoch, die Hände kampfbereit vor mich gehalten. "Wow... Alles okay?", Zeke schaute mich grinsend an.
Ich nahm die Hände wieder runter und atmete tief durch. Es war nur Zeke. Nicht er. Ich war bei den Ferox. Nicht bei den Altruan. "MWenn du das nochmal machst, schlage ich das nächste mal zu.", grummelte ichZeke klopfte mir lachend auf die Schulter: " Amar wollte dich sprechen und die Anderen wollen sich Tatoos stechen lassen. Da dachte ich, ich frag dich, ob du mit willst."
Noch etwas durcheinander, nickte ich nur und stand auf. Zusammen gingen wir in die Grube. "Wo ist Amar?", fragte ich ihn. Zeke deute auf einen Gang und dann sagte er, er würde schon vor zum Tatoostudio gehen. Ich folgte seiner Anweisung und folgte dem Gang. Er schlängelte sich hin und her und am Ende stand ich vor einer großen Tür. Sie war verschlossen und ich entdeckte einen Handscanner rechte neben der Tür. Da ich beschloss, dass meine Hand sicherlich nicht anerkannt erden würde, sah ich mich um. Die steinigen Wände hatte viele große Einkerbungen. Warum wurde ich das gefühl nicht los, beobachtet zu werden?
Aus dem Augenwinkel nahm ich eine Bewegung war. Ich runzelte die Stirn und versuchte zu erkennen, was es war. Vorsichtig trat ich ein paar Schritte weiter vor, bedacht kein Geräusch zu machen. Im dunkeln erkannte ich einen schmalen Gang. Er war gerade breit genug, dass eine Person durchpassen könnte, wenn sie seitwärts lief.
"Ah. Also hat Zeke dich gefunden", rasch drehte ich mich um und sah Amar in der Tür stehen. Durch die wenige Beleuchtung des Gangs war ich überrascht, dass seine Augen trotzdem deutlich zu erkennen waren. Sie funkelten mich unergründlich an. Mit einer Handbewegnung bedeute er mir, ihm zu folgen. Mit einem letzten Blick auf den Gang und dem festen Vorhaben, diesen irgendwann nochmal genauer zu erkunden, folgte ich ihm durch die große Metalltür, die sich hinter mich sofort wieder schloss.