Kapitel 11

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Der Sturz fühlte sich endlos an. Ich fiel und fiel. Der Wind drückte mir gegen meinen ganzen Körper. Es war ein schlechtes Gefühl. Mein Herz raste vor Angst in meiner Brust und mein Verstand sagte mir, dass ich gleich tot sein würde. Ich hatte die Augen geschlossen um nicht sehen zu müssen, wie der Boden näher kommt. Meine Hände und Füße suchten strampelnt nach Halt, den sie nicht fanden.

Und dann war es da. Ein Netzt. Ein Netz das mich vor dem Boden auffing. Die Maschen waren groß genug das ich durchgreifen konnte, aber mir fiel ein Stein vom Herzen als ich mit dem Bauch nach unten darin landete. Ich atmete schnell, aber mein Herz hatte sich entspannt und pochte schon wieder langsamer.

Ein Rütteln an den Seilen ließ mich zum Rand rollen. Dort empfing mich ein Mann. Ich konnte weder sein Gesicht noch seinen Körper wirklich sehen, da sich meine Augen noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Seine starken Hände halfen mir auf den Boden und dann sah ich mich erstmal um.

Ich stand in einem großen Hohlraum unter der Erde. Die Decken und Wände waren aus dunklem Stein, dass sich unregelmäßig seinen Weg durch die Erde suchte. Er gab mehrere Tunnel, die von hier wegführten. Einer davon war relativ groß. Die anderen kleineren waren zu dunkel um etwas zu erkennen. Aber der große war beleuchtet. Er führte immer weiter geradeaus und dann irgendwann rechts um eine Kurve.

Jetzt konnte ich auch den Mann erkennen. Er war sehr groß. Sein kompletter Körper schien aus Muskeln zu bestehen. Seine Haare waren kurz und braun. Aber im Gegensatz zu den anderen Ferox hatte er weder Piercings noch Tatoos. Man hätte ihn glatt als ein Mitglied der anderen Fraktionen einstufen können, wäre da nicht die kohlrabenschwarze Kleidung. "Bist du der letzte, Stiff?" , fragte er mich mit dunklerer Stimme als erwartet. Ich nickte ein wenig eingeschüchtert. "Gut. Stell dich zu den anderen Fraktionswechslern dort hin. Wie ist dein Name?", fragte er dann noch. Ich schluckte. Ja, wie will ich heißen? "Nenn mich einfach Stiff." , meinte ich dann gleichgültig . Das war wahrscheinlich nicht unbedingt die beste Entscheidung aber das einzige was mir eingefallen ist. Ich ging zu den Fraktionswechslern.

Eine weitere Gestalt landete im Netzt. Der Ferox, Max, der oben auf dem Gebäude gesprochen hatte.

Der Ferox vom Netz sprach lauut und sofort trat ruhe in der Menge ein. "Mein Name ist Amar. Ich werde eure Initiation durchführen und leiten. Das wird zum größten Teil allerdings eher die Fraktionswechsler betreffen. Die gebürtigen Ferox werden von Max" - er deutete auf den dunkelhäutigen Ferox der nach mir im Netz gelandet war-" betreut und trainiert werden. Wie ihr jetzt schon merkt, seid ihr in gebürtig und Wechsler eingeteilt. Es wird ein Rancing geben. Danach wird entschieden, wer von euch später welchen Job ausführt." Amar ließ den Blick über die Initianten gleiten. "Aber bevor wir euch in euren Schlafsaal führen, haben wir dieses Jahr beschlossen euch vor den eigentlichen Teilen eurer Initiant in eure Angstlandschaft zu schicken. Dann könnt ihr euch besser vorbereiten auf den zweiten Initiationsteil. " Er bedeutete uns mitzukommen. Die Initianten folgten ihm Zuerst die Gebürtigen ferox, dann die Wechsler.

Der gang in den wir langliefen war düster und vollkommen aus Stein errichtet. Es war seltsam unter der Erde zu sein.

Amar führte uns in einen großen Raum. Er sagte wir sollen am Rand platz nehmen. Ich setzte mich etwas abseits.

"Eure Initiation besteht eigentlich aus drei Teilen. 1. Das pysische Training; 2. das psychische Training und dann eure Angstlandschaft. Wir haben entschieden auszuprobieren, die Angstlandschaft noch vor beginn der ersten phase durchzuführen und sie dann nochmals am Ende durchführen. Am Ende werden wir sie vergleichen. Es ist simpel. Ihr werdet mit euren stärksten Ängsten konfrontiert. Ihr müsst eure Angstlandschaft so schnell wie möglich hinter euch bringen. Jeder von euch hat zwischen 8 und 12 Ängst. Um von einer Angst zur nächsten zu gelangen, müsst ihr euch entweder euren Ängsten stellen oder euren Herzschlag und Puls soweit beruhigen wie es geht. Fragen?"

Keiner hatte fragen. Amar meinte noch ob es freiwillige gäbe und als sich niemand meldete meinte er, er ginge der Sotzreihenfolge nach.

Mein Herz begann schneller zu schlagen. Sitzreihen folge? Das heißt ja ...

" Stiff. Du bist der Erste!"

Oh nein. Ich? Der Erste? Langsam stand ich auf. Mein Herz ging immer schneller. Warum hatte ich mich nur nach ganz außern gesetzt?!

Amar begleitete mich in die Mitte des Raumes. "Das" - er deutete auf das Serum in seiner Hand, dass an eine elendig lange Spritze befestigt war -" ist das Serum. Es beeinflusst den teil in deinem Gehirn, der für die Angst verantwortlich ist. Du wirst das schon schaffen." fügte er gitmütig hinzu, auch wenn ich definitiv nicht das Gefühl hatte, dass er es Ernst meinte. Amar setzte die lange Nadel an meinem Hals an und der leichte Schmerz des Einstichs verflog unter dem Gefühl meines noch schneller rasenden Herzens. " Ich kann auf einem Bildschirm alles sehen was du siehst." , meinte Amar noch, während er sich entfernte. Und dann wurde alles schwarz.

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Es tut mir sehr leid, dass ich so lange keine Zeit hatte !
Ich hoffe für das letzte Kapitel 2014 reicht euch das... ich weiß es ist nicht lang und sehr spannend, aber ich hoffe wirklich das es euch trotzdem gefällt...

Guten rutsch ins nächste Jahr !

Free ~Divergent~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt