Kapitel 9

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Alle Ferox rannten los. Sie rannten die Stufen des Gebäudes runter und dann durch die Straßen der Stadt. Ich hatte Mühe mitzuhalten. Sie waren schneller als ich. Waren es gewohnt zu rennen. Aber vor allem hatten sie mehr Ausdauer als ich. Ich fiel zurück und war einer der Letzten, egal wie sehr ich mich anstrengente.

Ich hatte das Gefühl, meine Lungen erxplodieren. Sie pumpten die Luft stoßweise. Schweiß lief mir die Stirn entlang. Meine Beine fühlten sich an wie Gummi; als könnten sie mein Gewicht gleich nicht mehr tragen. Mein Blick verschwamm, es wurde schwarz und ich lief blindlinks durch die Gegend.
Und du willst ein Ferox sein?, schallte es durch meine Gedanken. Doch nicht nur das schoss mir durch den Kopf.

Ich war plötzlich zu Hause. In meinem Zimmer. Ich sah auf meinen Schreibtisch. Er glitzerte blau im Sonnenaufgang. Die kleine Figur meiner Mutter. Ich hatte sie auf den Schreibtisch gestellt. Dort würde mein Vater sie finden. Und es würde wie ein Protest sein. Ich, Tobias Eaton, habe etwas Verbotenes getan. Ich habe einen Gegenstand, den ich nie besitzen durfte, gehabt.

In mir glüthe ein kleiner Funke Stolz auf. Ich habe ein kleines bisschen gegen meinen Vater protestiert. Was war das, gegen einen Lauf durch die Stadt?

Meine Sicht klärte sich und ich atmete tief ein. Du kannst das schaffen! , sagte ich mir. Immer wieder.

Ganz automatisch beschleunigte sich mein Tempo. Ich holte wieder auf, bis ich bei den anderen Initianten mithalten konnte. Meine Lunge brannte noch immer wie Feuer, aber es war ein angenehmes Feuer. Es gab mir Energie.

Mal bogen wir links ab mal rechts lang. alle machten uns Platz. Es war seltsam.

Irgendwann kamen wir in eine Sackgasse, in der vier riesige  Stahlstangen nach oben führten. Über uns breitete sich eine brücke aus und ich hatte schon eine Vorahnung was es damit auf sich hatte. Die Ferox lachte und redeten, als hätten sie gerade einen ganz gemächlichen Spaziergang hinter sich. Sie kletterten einer nach dem andern auf die Brücke. Als ich an der Reihe war wurde mir plötzlich schlecht.

Mit zittrigen Händen griff ich nach dem ersten Griff. Danach einen schlotternden Fuß und ich zog mich ein Stück hoch. Nicht nach unten schauen, ermahnte ich mich. Ich tastete nach dem nächsten Handgriff. Mein Blick verschwamm und ich musste schlucken. Meine Kehle schnürrte sich zu. "Was dauert denn da so lange?!", brüllte jemand hinter mir. Ich drehte mich über die Schulter um. Ein Fehler. Unter mir breitete sich der Boden aus und mir wurde ganz schwindelig.

Wie sollte ich ein richtiger Ferox werden, wenn ich Höhenangst hatte? Konnte das überhaupt funktionieren. Unter mir stand ein dunkelhäutiger Junge. Er hatte die Arme verschränkt und schaute mich ein bisschen grimmig an. "Wenn du weiterhin so rumbummelst verpassen wir den Zug und sind Fraktionslose. Also: Mach hinne!" , fauchte er mich an.

Seine Worte schüttelten mich, aber sie taten ihren Zweck. Ich schluckte meine Angst runter und kletterte weiter. Diesmal schaute ich nicht nach unten, was deutlich half. Ich stieg eine Sprosse nach der anderen hoch und am oberen Ende angekommen, zog ich mich über die Kante und blieb dort vorerst sitzen. Meine Beine zitterten. Der Wind wehte mir um die Ohren und ich verspürte einen Schauer, bei dem Gedanken an einem Sturz nach unten. Ich stand auf und zog mich vom Abgrund zurück.

Als ich mich umsah erkamnte ich Schienen. Die Ferox haben sich verteilt und quatschten untereinander. Die Fraktionswechsel standen abseits und wirkten zwar glücklich, aber auch etwas verängstigt. Ich stellte mich dazu und hoffte das die nächste Prüfung nicht so schwer werden würde. Ich versuchte gerade zu stehen und nicht so wie die anderen zu wirken. Plötzlich begann der Boden leicht zu vibrieren und es wurde für die Ferox alles relativ still. Das Vibrieren wurde immer doller, bis ein Zug um die Ecke bog. Er fuhr auf uns zu. Ich hoffte er würde anhalten. Aber als alle anderen langsam losrannten wurde mir klar das genau das nicht passieren würde. Es war eine der Prüfungen der Initiation.

Ich schloss mich den gebürtigen Ferox an und rannte neben dem Zug her, der mittlerweile etwas langsamer geworden war. Die Türen öffneten sich indem man einen Knopf drückte der sich an der Zugwand befand. Vor mir lief der dunkelhäutige Ferox. Er presste den Knopf, die Tür schwang auf und dann hielt er sich blitzschnell in einem Griff fest, der ebenfalls neben der Tür war. Der Ferox sprang und hangelte sich mit geübter Leichtigkeit in den Zug.

Ich rannt und sah wie einer nach dem anderen sich in den Zug hangelte. Mit einem Schrecken wurde mir bewusst, dass ich der Letzte sein werde. Und ein Blick auf den Bahnsteig verriet mir das ich bald keine Chance zu springen mehr hatte. Ich rannte noch immer neben dem Zug her. Das Ende kam immer näher. Ich streckte panisch meinen Arm aus, aber der Griff war zu weit weg. Noch wenige Schritte blieben mir. Ich versuchte es und dann war das Ende da.

Mir blieb nichts anderes übrig. Ich sprang vom Bahnsteig und hing in der Luft. Wenn ich den Griff jetzt nicht zu fassen bekommen würde, dann würde ich fallen. In etliche Meter tiefe. Verzweifelt streckte ich den Arm aus. Ich streckte mich. Ich schrie innerlich auf, doch vor lauter Panik drang kein Ton aus meiner Kehle.

Ich verfehlte den Griff um Haaresbreite. Und fiel. In die tiefe. Einer meiner größten Alpträume wurde war. Ich fiel. Ich würde sterben.

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Sooo...ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und es ist nicht allzu langweilig. Es tut mir leid wenn es etwas langer dauert, aber ich hab in der Schule momentan viel zu tun :/

Ich wollte mich auch mal für die vielen reads bedanken. über 400...woow... danke leute echt !!!! :D

Ich freue mich über feedback und mehr :)

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