Ich ging schnellen Schrittes durch die dunklen Straßen vorbei an Mehrfamilienhäusern, und Hochhäusern, Läden und Einfamilienhäuser. Bald sollte ich an ihrem Haus ankommen. Sie war meine Bezugsbetreuerin in der Einrichtung, in der ich seit zwei Jahren lebte. Ich hatte mich in sie verliebt, aber es war nicht so ein harmloses verliebt sein, nein ich war besessen von ihr, und zwar richtig stark. Sie wusste nichts davon, also ich hatte ihr nichts erzählt, aber ob sie es selbst schon gemerkt hatte, konnte natürlich schon sein, so wie ich mich verhielt. Denn kaum kam sie zu ihrer Schicht war ich bei ihr, weil ich sie an ihren Schritten erkannte und am liebsten die ganze Zeit mit ihr verbringen wollte. Wenn sie frei, oder Urlaub hatte, vermisste ich sie so sehr, dass ich irgendwann versuchte herauszufinden, wo sie wohnt, um sie dort zu beobachten, so gut wie es von draußen ging. Um herauszufinden, wo sie wohnte, hatte ich ihr ein GPS-Tracker an ihr Auto geklebt und dann ganz gemütlich in meinem Zimmer beobachtet, wo sie hinfuhr. So erfuhr ich rund um die Uhr, wo sie war und fuhr öfter zu Orten, wo sie gerade war und tat so, als würde ich zufällig ebenfalls da sein oder ich beobachtete sie, ohne mich zu zeigen.
Heute wollte ich wieder zu ihr nach Hause. Ich hatte ein Fernglas in meiner Tasche und trug schwarze Klamotten, außerdem einen Schal, der mein halbes Gesicht verbarg. Die Kapuze des Pullis hing mir tief ins Gesicht und verbarg gänzlich meine blonden Haare. Ich war angekommen und setzte mich in ein Gebüsch, welches mich gut versteckte und auch Fußgänger, die an mir vorbei gingen, täuschte. Ich holte mein Fernglas heraus und schaute ins Schlafzimmer. Dort zog sich Frau Herbst gerade um. Zufrieden beobachtete ich sie dabei. Scham verspürte ich schon lange nicht mehr, ich war einfach so besessen von ihr, dass ich vergaß wie viele Gesetze ich doch brach. Ich bekam eine Nachricht von meiner Mutter, die mich an den Umzug der Morgen stattfinden sollte, erinnerte. Ich zog aus, in eine eigene Wohnung, in eine andere Stadt. Ich hatte schon einen Plan wie ich Frau Herbst trotzdem weiterhin sehen konnte. Ich würde sie entführen. Meine Wohnung war im Keller und hatte zu meinem Glück einen Schalldichten Raum, perfekt für Frau Herbst. Ich hatte auch schon alles vorbereitet, einige meiner Sachen waren auch schon in der Wohnung. Morgen würde ich offiziell ausziehen und die letzten Sachen zur Wohnung bringen. Frau Herbst sollte schon heute Nacht zu mir nach Hause. Deshalb war ich heute Nacht hier. Ich beobachte Frau Herbst gerade, wie sie sich ein Kleid anzog. Sie wollte heute ausgehen mit ein paar Freundinnen, ihr Mann kam nicht mit. In dem Moment wurde ich angerufen. „Anonyme Nummer" lass ich. ~na endlich~ dachte ich und ging ran. „Ich fahre jetzt in die Straße wo bist du?" fragte der Mann am Telefon. Ich sah, wie ein schwarzes Auto in die Straße bog und kam aus meinem Versteck. Das Auto hielt und ich stieg auf den Beifahrersitz. Ich hatte extra für heute Abend auf dem Schwarzmarkt einen Fahrer bestellt, denn ich besaß kein Auto. Wir besprachen kurz nochmal unseren Plan, während er direkt vor dem Hauseingang parkte. Dann stieg ich wieder aus und wartete direkt neben dem Hauseingang damit Frau Herbst mich nicht sehen konnte, wenn sie herauskam. Es dauerte nicht lange, da öffnete sich die Türe und Frau Herbst kam heraus. Leise schritt ich auf sie zu, legte ihr ein Tuch auf den Mund und fing sie auf, bevor sie zu Boden ging. Mein Begleiter half mir, sie zum Auto zu tragen und wir legten sie auf die Rückbank. Dann fuhren wir zu meiner Wohnung, trugen sie ihn ihr neues Zimmer und legten sie auf das Bett. Hinter mir schloss ich die schwere Tür ab und schob das Bücherregal davor, sodass die Tür nicht zu sehen war. Ich bezahlte den Typen und er verschwand. Zufrieden und aufgeregt setzte ich mich dann an meinen Schreibtisch und schaltete meinen Laptop an, um die Aufzeichnung der Video-Kamera in dem Schalldichten Raum zu aktivieren. Lächelnd und mit pochendem Herzen sah ich auf die schlafende Frau Herbst oder auch Heike wie ich sie ab heute nennen wollte, da mir ihr Name sehr gefiel und sie jetzt sowieso mir gehörte. Eine Weile beobachtete ich sie, dann fuhr ich zurück in die Einrichtung, denn es wurde langsam heller. Als ich ankam, packte ich meine letzten Sachen zusammen und verabschiedete mich von allen. Meine Mutter kam und brachte mich und meine Sachen zu meiner Wohnung. Sie wollte noch ein bisschen bleiben aber ich sagte ihr ich hätte zu viel zu tun, weshalb sie dann ging. Sofort setzte ich mich wieder an meinen Schreibtisch und schaute wie es Heike ging. Sie lag noch immer schlafend auf ihrem Bett. Ich ließ die Kamerasicht offen und ging zur Küche, um ihr ein Frühstück vorzubereiten. Zwischendurch sah ich immer mal wieder auf den Bildschirm. Als ich ein tolles Frühstück vorbereitet hatte und alles auf ein Tablett gestellt hatte, sah ich das Heike langsam aufwachte und sich verwirrt umsah. Ich setzte mich an den Schreibtisch und beobachtete sie eine Weile.
Heike Sicht Nacht
„Tschüss Schatz, bis morgen." verabschiedete ich mich fröhlich von meinem Mann und verließ unsere Wohnung. Ich schritt die Treppe herunter und freute mich auf einen angenehmen Abend mit meinen Freundinnen. Wir hatten uns lange nicht mehr getroffen und es war immer sehr schön mit ihnen. Ich öffnete die Haustür des Mehrfamilienhauses und fühlte mich sofort beobachtet, doch bevor ich mich umsehen konnte, wurde mir plötzlich ein Tuch vor den Mund gehalten und mir wurde schwarz vor den Augen.
Als ich das nächste Mal die Augen öffnete, war ich in einem Raum. Ich spürte, dass ich auf etwas weichem lag und setzte mich auf. Ich saß auf einem fremden Bett und sah mich in dem Raum um. In der Mitte des Raumes stand ein Tisch und zwei Stühle, das Bett, auf dem ich saß, stand in der Ecke an der Wand gegenüber der Tür und ein Fernseher stand auf einem Regal an der Wand neben der Tür. Ich stand auf, lief zu der Tür und versuchte sie zu öffnen, doch sie war scheinbar verschlossen. „Hallo? Hallo, ist da jemand?" rief ich, doch ich bekam keine Antwort. Ich wollte mein Handy aus meiner Tasche holen, doch mein Handy war nicht mehr darin. Nur mein Schlüssel und ein paar andere Dinge waren dort drin. Ich versuchte meinen Schlüssel in das Türschloss zu stecken, doch das war natürlich umsonst, die Tür öffnete sich nicht. So langsam bekam ich Panik. Wo war ich und warum war ich hier? Ich versuchte mich daran zu erinnern was passiert war. „Ich ging aus dem Haus und wollte zu meinem Auto gehen, doch plötzlich wurde mir ein Tuch auf den Mund gelegt." murmelte ich laut vor mich hin. ~bin ich entführt worden?~ Ich wurde nun unruhig und rief erneut, ob mich jemand hörte. Dabei klopfte ich immer lauter an die Eisentür. Ich machte das eine Weile, bis ich langsam aufgab, resigniert aufhörte und mich an den Tisch setzte. Mir liefen Tränen aus den Augen und ich fing an zu weinen. Plötzlich hörte ich ein Klicken, ein Schlüssel wurde umgedreht und die schwere Tür öffnete sich. Ich sah dort hin und traute meinen Augen nicht. „Heike bitte weinen Sie nicht, sonst muss ich auch weinen." meinte Frau Küstel vor mir bedrückt und kam in den Raum hinein, sie schloß die Türe hinter sich ab und stellte ein Tablett mit Frühstück auf den Tisch. Einen Moment starrte ich sie einfach nur an. Hatte Frau Küstel die junge, schüchterne, freundliche und hilfsbereite Frau mich entführt? Das konnte nicht sein. ~Ich träume sicherlich, ja das muss es sein~ dachte ich und zwickte mir ins Bein. „Au." fluchte ich leise und merkte, dass ich wach war. „Frau Küstel, was ist hier los? Wo bin ich hier?" fand ich meine Stimme wieder und sah sie immer noch ungläubig an. Sie kicherte leise und sah mich lächelnd an. „Bitte nennen Sie mich Leona." forderte sie mich auf und setzte sich gegenüber von mir auf den anderen Stuhl. Ich sah sie erwartungsvoll an. Sie räusperte sich kurz und fing dann an zu erzählen. „Nun es gibt da etwas, was ich Ihnen sagen möchte." fing sie an. „Ich habe Gefühle für Sie Heike." brach es aus ihr heraus. Ich sah, wie sie leicht rot wurde bei dem Geständnis und nickte langsam. „Dass habe ich mir schon gedacht, ich weiß es seit Monaten." entgegnete ich wieder ganz in meiner beruflichen Rolle. „Aber warum bin ich hier?" fragte ich wieder und sah sie besorgt an. Ich lernte hier gerade ganz klar eine ganz neue Seite an ihr kennen und sie schien nicht normal zu sein. Wie konnte sie diese Seite an sich vor mir verstecken. „Ich möchte Sie bei mir haben, für immer. Ich halte es nicht mehr aus, Sie nur Zuhause und unterwegs zu verfolgen und zu beobachten und da ich ja heute aus der Einrichtung ausgezogen bin, hätte ich ja auch auf die täglichen Gespräche verzichten müssen, das kann und will ich nicht." erklärte sie mir schließlich. „Also bin ich bei Ihnen zuhause?" fragte ich ungläubig. Sie nickte daraufhin. „Frau Küstel, bitte seien Sie vernünftig. Sie können mich hier nicht festhalten, ich habe einen Mann, ich habe einen Job, ein Leben..."fing ich an doch wurde von ihr unterbrochen. „Heike, Sie sollen mich Leona nennen und Nein ab jetzt leben Sie hier in diesem Raum, bis Sie sich in mich verlieben und wir gemeinsam ein schönes Leben führen können." meinte sie wütend. Ebenfalls eine Seite an ihr die ich nicht kannte. Frau Küstel war nie wütend geworden und meinte immer sie könne ihre Wut nicht spüren. Doch diese Situation zeigte deutlich das Gegenteil. Sie sprang vom Stuhl auf und lief wütend auf die Tür zu. Schnell sprang ich ebenfalls vom Stuhl auf und lief ihr hinterher. „Frau Küstel bitte..." versuchte ich und hielt sie am Arm fest. „NEIN!!" schrie sie mich jetzt an, wand sich aus meinem Griff, zog sich etwas aus ihrer Tasche, drehte sich zu mir um und im nächsten Moment steckte eine Nadel in meiner Haut. Sofort wurde alles Schwarz um mich herum.
Leona Sicht
„NEIN." schrie ich Heike jetzt an, wand mich aus ihrem Griff, zog eine Spritze aus meinem Pulli und stach sie ihr in den Arm. Wenig später klappte sie zusammen. Ich fing sie auf und schleppte sie zu ihrem Bett zurück, legte sie darauf und betrachtete sie traurig. ~warum nennt sie mich nicht bei meinem Namen, es ist so einfach~ Ich setzte mich eine Weile an den Tisch und beobachtete sie beim Schlafen. Sie hatte noch immer ihr dunkelgrünes Kleid an. Sie sah wunderschön aus.
Nach einer Weile stand ich auf, nahm das Tablett und verließ den Raum. Nachdem ich abgeschlossen hatte, warf ich das Frühstück, dass ich extra für sie vorbereitet hatte in den Müll. Ich selbst hatte keinen Hunger. Ich hatte schon länger keinen Hunger mehr verspürt und sah dementsprechend auch aus, ich war leicht im Untergewicht und war dementsprechend schwächer als sonst aber ich vertraute auf meine Gegenstände, mit denen ich Heike in Schach halten würde. Außerdem war ich ein Stück größer als sie und viel mehr als ich wog sie auch nicht. Allerdings war sie stärker als ich, denn sie machte regelmäßig Sport und ernährte sich gesund, aber darüber machte ich mir keine Sorgen. Ich fing an die restlichen Sachen, die noch nicht ausgepackt waren, auszupacken und kochte dann das Mittagessen für Heike. Auf der Kamera sah ich, wie sie nach ein paar Stunden aufwachte. Ich nahm wieder das Tablett, stellte den Teller mit dem Essen darauf und ein Glas Wasser und betrat den Raum. Heike saß noch immer sehr müde auf dem Bett und starrte zu mir. „Was ist nur mit Ihnen passiert? So kenne ich Sie nicht. Sie sagten sie hätten mich ständig verfolgt und beobachtet, warum haben Sie nie was gesagt. Wir hätten darüber reden können?" fragte sie mich wieder mit einer leicht besorgten Stimme. Das ärgerte mich, sie sollte nicht besorgt sein, mit mir war alles in Ordnung. „Ist doch klar, Sie hätten mich gehasst, wenn ich Ihnen davon erzählt hätte." antwortete ich etwas gereizt, während ich das Tablett auf den Tisch stellte. „Nein, hätte ich nicht. Ich hätte Sie ernst genommen, Ihnen geholfen, Maßnahmen ergriffen und sie von diesem Plan abgebracht. Sie wissen, dass das ganze hier gegen das Gesetz ist, oder?" widersprach sie mir und kam nun vorsichtig auf mich zu. Sie schien Angst zu haben jederzeit eine neue Nadel im Arm zu spüren. ~sehr gut~ dachte ich. Sie setzte sich an den Tisch und bat mich, mich ebenfalls zu setzen. Das wollte ich sowieso tun und setzte mich. „Leona, wenn Sie mich jetzt freilassen, werde ich Sie nicht anzeigen. Ich werde Ihnen helfen und Sie kommen unbeschadet aus dieser Situation heraus. Es ist noch nicht zu spät." versuchte sie meine Psyche zu verwirren. „Nein, ich glaube Ihnen nicht, außerdem mache ich nichts falsch. Sie gehören mir und müssen jetzt damit zurechtkommen." erwiderte ich wieder leicht gereizt, versuchte mich aber zu beruhigen. ~Sie braucht scheinbar einfach ein bisschen Zeit, um sich hier wohl zu fühlen~ „Essen Sie jetzt was, ich habe das extra nur für Sie gekocht." sagte ich dann und stand wieder auf. „Warten Sie." hielt sie mich wieder auf und sah mich jetzt flehentlich an. „Bitte Leona, sei vernünftig. Ich möchte nach Hause." während sie das sagte, rollte ihr eine Träne aus den Augen. Diesmal lies es mich kalt. Sie sollte endlich verstehen, dass sie mir gehörte und glücklich sein. „Ich lasse Sie nicht mehr raus, hören Sie auf darüber zu reden. Ansonsten muss ich Sie bestrafen." rutschte es mir jetzt wütend heraus. Ich wollte Sie nicht bestrafen aber wenn sie so weitermachte, ließ sie mir keine andere Wahl. Erschrocken schaute sie mich an. „Das würden Sie tun?" fragte sie mich mit großen Augen. Ich überlegte eine Weile und nickte dann traurig. „Bringen Sie mich bitte nicht dazu, ich will Ihnen nicht weh tun." sagte ich leise und verschwand aus dem Raum.
Heike POV
Sie verschwand aus dem Raum, schloss ab und sofort war es wieder ruhig im Zimmer. ~sie würde mich bestrafen? Aber ich hatte sie doch jetzt auch Leona genannt, reichte ihr das denn nicht~ Ich wusste nun, dass Leona ganz klar nicht bei normalem Verstand war. Sie war scheinbar besessen von mir und so stark von ihren Gefühlen für mich geblendet, dass sie nicht verstand, dass sie gegen meinen Willen handelte und gegen das Gesetz. Ich dachte an meinen Mann und fragte mich, was er wohl grade tat, wusste er mittlerweile, dass ich weg war? Ich wusste leider nicht wie spät es war und wie viel Zeit vergangen war aber Leona hatte mir Mittagessen hingestellt, scheinbar musste es Mittag sein. Ich schaute mich im Raum um und entdeckte den Fernseher. Ich schaltete ihn an und suchte die Nachrichten. Gerade wurde eine Eilmeldung gesendet. Es wurde über mich gesendet, dass ich verschwunden war. Meine Freunde und mein Mann wurden kurz gezeigt, wie sie befragt wurden. Mein Mann sagte gerade in die Kamera. „Schatz, wenn du das hier siehst. Ich werde dich finden. Ich werde nicht aufgeben." dann wurde ein anderes Bild gezeigt. Den Rest bekam ich nicht mehr mit. Tränen rollten mir aus den Augen und ich fing leise an zu weinen. Ich vermisste meinen Mann. Das Essen rührte ich nicht an, denn ich verspürte keinen Hunger. Ich saß eine Weile am Tisch und starrte ins Leere, während der Fernseher eine Sendung ausstrahlte.
Ein paar Tage vergingen. Jeder Tag war gleich. Jedesmal wenn Leona hereinkam, um mir etwas zu Essen zu bringen versuchte ich so freundlich wie möglich sie zu überzeugen mich frei zu lassen und hörte immer erst auf, bevor sie mir drohte mich zu bestrafen, doch sie tat es nie, weshalb ich bezweifelte, dass sie im Stande wäre dies zu tun und ging eines Tages zu weit. „Es reicht!" rief Leona wütend und sah mich aggressiv an. Erschrocken zuckte ich zurück und schaute sie stumm an. „Ich kann es nicht mehr hören. Sie kommen hier nicht heraus! Ich habe die Nase voll. Ich muss Sie bestrafen. Es tut mir leid aber Sie wollen es ja nicht anders." Sie holte wieder eine Spritze aus ihrer Tasche heraus und stach sie mir durch den dünnen Pulli, den ich trug, sie hatte mir Klamotten von sich gegeben, sofort wurde mir wieder schwarz vor Augen. Als ich das nächste Mal wach wurde, lag ich wieder auf meinem Bett, doch diesmal war ich daran gefesselt. Ich konnte weder meine Arme noch meine Beine bewegen. „Na endlich, Sie sind wach." hörte ich Leonas Stimme und sah in ihre Richtung. Sie erhob sich von ihrem Stuhl und lief auf mich zu. „Was hast du vor?" fragte ich ängstlich, während ich mit aller Kraft versuchte mich zu befreien aber es nützte nichts. „Nichts weiter, das hier ist die erste Stufe der Bestrafungen. Sie bleiben einige Stunden so, beim nächsten Mal werde ich eine Stufe höher gehen." antwortete sie mir leise. Ihr Gesichtsausdruck war gequält. Sie schien sich nicht wohl zu fühlen mit dem Umstand mich auf diese Art zu bestrafen. „Bitte binden Sie mich los. Es tut mir leid, ich werde nicht mehr darüber reden." versuchte ich mich aus dieser Situation zu befreien. Doch Leona schüttelte langsam den Kopf. „Das geht nicht. Bitte sagen Sie mir, wenn Sie mal müssen ich habe hier eine Bettpfanne. Haben Sie Hunger?" fragte sie mich und zeigte auf den Tisch, wo das Abendbrot stand. Ich nickte langsam, woraufhin Leona mich fütterte. Sie tat es liebevoll und lächelte mich immer wieder warm an, doch ich versuchte sie so einig wie möglich an zu sehen. Der Eimer, der sonst meine Toilette war, stand jetzt an der Wand und schien von Leona gesäubert worden sein.
In der Nacht musste ich mal und bat Leona mir zu helfen. Es war mir unendlich unangenehm aber mir blieb keine andere Wahl. Sie saß die gesamte Zeit bei mir im Raum und arbeitete an ihrem Laptop. Als sie meine Bitte hörte, half sie mir, indem sie mir die Hose herunterzog und mir die Bettpfanne unterschob. Nachdem ich fertig war, machte sich mich sauber, zog die Hose wieder hoch und ging dann aus dem Raum, um die Bettpfanne zu säubern. Wenig später kam sie zurück. Da ich nicht schlafen konnte, fragte ich sie an was sie arbeitete. „Ich schreibe ein Buch." antwortete sie knapp und schaute weiterhin auf ihren Laptop. „Worüber?" entgegnete ich neugierig. „Über Sie und mich." antwortete sie wieder kurz und tippte einige Buchstaben an. Ich dachte eine Weile darüber nach und schlief irgendwann dabei ein.
Am nächsten Morgen, wachte ich von den Fesseln befreit in meinem Bett auf. Erleichtert streckte ich meinen Körper, zog meine Klamotten aus, nahm den Lappen und wusch mich mit dem frischen Wasser, dass jeden Morgen in einer Schüssel neben meinem Bett lag. Es war immer noch etwas warm. Dann zog ich mir frische Klamotten an, machte mein Bett und wartete auf Leona. Es dauerte nicht lange da öffnete sich schon die Tür. Sie brachte das Tablett mit dem Frühstück herein. „Guten Morgen." strahlte sie mich glücklich an und forderte mich still auf, mich an den Tisch zu setzen. Ich tat, was sie wollte und setzte mich. Sie setzte sich ebenfalls und fing an zu sprechen, während ich anfing zu essen „Ich hoffe, dass Sie gestern aus Ihren Fehlern gelernt haben und die Bestrafung nie wieder vorkommen muss." kam es von ihr. Ich nickte langsam, doch in meinem Kopf machte sich schon länger ein Plan, wie ich sie überrumpeln könnte und dann fliehen breit. Ich lächelte gespielt und sah das Leona sich darüber sehr freute. Sie blieb noch bis ich aufgegessen hatte, nahm dann das Tablett mit und verließ den Raum.
Leona POV
Nachdem ich den Raum abgeschlossen hatte, wusch ich das Geschirr in der Küche und machte mich dann daran ihre Waschschüssel aus dem Raum zu holen. Auch sie machte ich sauber. Dann verließ ich das Haus zum Einkaufen. Im Laden entschied ich mich Heike Blumen mitzubringen, denn sie schien endlich zu kooperieren und ich fand das sollte belohnt werden. Fröhlich verließ ich den Laden mit meinem Einkauf und fuhr mit dem Bus wieder nach Hause. Angekommen war ich so aufgeregt, dass ich vergaß auf den Bildschirm zu schauen und betrat den Raum mit den Blumen in der Hand. Plötzlich wurde ich von Heike überrascht und zu Boden gestoßen. Dumpf prallte ich auf dem Boden auf. Sie rannte an mir vorbei, doch ich rappelte mich sofort wieder auf, ignorierte den Schmerz und stürmte ihr immer noch etwas verwirrt über die Situation hinterher. Sie war schon fast an der Haustür, als ich hinter ihr stand und ihr eine Spritze in die Haut rammte. Sofort ging sie zu Boden und mit pochendem Herzen sah ich zu ihr herab. Diesmal hatte ich sie nicht aufgefangen, da ich noch viel zu geschockt über die ganze Situation war. Ich hatte einen Fehler gemacht, ich hatte vergessen den Bildschirm zu überprüfen und hätte beinahe meine große Liebe verloren. Ich schwor mir nie wieder zu vergessen den Bildschirm zu überprüfen und schleppte Heike zurück in ihren Raum auf ihr Bett. Fesselte sie wieder ans Bett und schmiss dann die kaputten Blumen, die beim Sturz unter mir begraben wurden, in den Müll. Ich entschied bei der Bestrafung gleich Stufe drei zu nutzen, um ihr zu zeigen, dass sie nicht mit mir spielen sollte, bereitete alles vor und setzte mich wieder mit meinem Laptop an den Tisch in ihrem Zimmer und schrieb während ich wartete, bis Heike aufwachte.
Heike POV
Ich wachte auf und stellte resigniert fest, dass ich wieder am Bett gefesselt war. Vorsichtig schaute ich zu Leona, die wieder am Tisch saß und am Laptop arbeitete. Sie bemerkte, dass ich wach war und schaute mich traurig an. „Heike, ich will das eigentlich nicht tun aber du wolltest abhauen und hast die Blumen zerstört, die ich Ihnen extra mitgebracht hatte. Ich dachte wirklich Sie hätten endlich verstanden, dass Sie zu mir gehören." kam es leise von ihr, während sie sich erhob und auf mich zulief. Ich sah einen Hammer in ihrer rechten Hand. „Bitte Leona, sie müssen das nicht tun, ich habe verstanden, ich werde nicht mehr versuchen abzuhauen und wegen den Blumen... es tut mir leid, das war nicht meine Absicht." versuchte ich Leona von ihrem Vorhaben abzuhalten. Doch sie kam näher und schüttelte dabei traurig den Kopf. Ein paar Tränen rollten ihr aus den Augen. Ängstlich schaute ich abwechselnd auf den Hammer in ihrer Hand und in ihr Gesicht. „Bitte, Ich mach auch alles was Sie wollen..." versuchte ich mit zitternder Stimme. Doch es half nicht. Leona schloss kurz die Augen und öffnete sie dann mit entschlossenem Blick. Sie hob den Hammer leicht an und ließ ihn dann mit aller Kraft auf mein Schienbein herab. Ich schrie auf vor Schmerzen. Leona fing wieder an zu weinen holte aber erneut aus, um den Hammer diesmal auf meinen Oberschenkel sausen zu lassen. Wieder schrie ich schmerzvoll auf und auch mir liefen jetzt Tränen aus den Augen. Leona lies den Hammer fallen und lief heulend zurück zum Tisch, setzte sich und nahm sich eine Rasierklinge in die Hand. Sie schnitt sich damit immer wieder kraftvoll in den Arm, sodass eine Menge Blut aus ihren Wunden quoll und den Tisch und den Boden rot färbte. Entsetzt schloss ich meine Augen, um das nicht sehen zu müssen und weinte leise. Es dauerte eine Weile, bis Leona aufhörte zu weinen und schließlich aufstand. Ich sah wieder zu ihr und in diesem Moment fiel sie kraftlos zu Boden. Sie war voller Blut, sie hatte viel zu viel Blut verloren, denn ihre Wunden waren sehr tief. Der Anblick ließ mich würgen, doch ich schluckte den Brei wieder runter. Hoffentlich hatte sie sich jetzt nicht umgebracht.
Leona POV
Langsam wachte ich auf und roch den starken Geruch von Eisen. Ich spürte harten Boden unter mir und mein ganzer Körper klebte. Ich öffnete die Augen, sah mich um und erinnerte mich daran was passiert war. „Gott sei dank, Sie sind wach." hörte ich Heike sagen und schaute zu ihr. Sie sah mich wieder mal besorgt an. „Es tut mir leid." murmelte ich nur, stand auf und holte eine Schmerztablette aus meinem Nachtschrank. Ich gab Heike diese und etwas Wasser zum Herunterschlucken. Sie nahm diese dankend an. Dann holte ich Putzzeug und fing an das Blut weg zu wischen. Danach ging ich duschen und versorgte meine Wunden mit Verbänden. Als das erledigt war, lief ich wieder zu Heike, um ihre Verletzungen zu überprüfen. Auf ihrem Oberschenkel und Unterschenkel waren große Hämatome zu sehen. Ich holte aus meiner Küche zwei Kühlpacks, wickelte sie in Handtücher und legte sie dann auf ihr Bein. „Haben Sie Hunger?" fragte ich Heike leise und sie nickte. Also ging ich wieder in die Küche und bereitete ihr ein schnelles Mittagessen. Dann fütterte ich sie wieder, während ich mich immer wieder leise bei ihr entschuldigte. Als Heike fertig gegessen hatte, ließ ich ihr den Fernseher an und verließ das Zimmer, um mich in mein Bett zu legen und zu weinen. Die Bestrafung war einfach zu viel für mich gewesen und dann war ich außer Kontrolle geraten als ich mich dafür wie geplant verletzt hatte. Ich war über meine Grenzen hinaus gegangen und brauchte erstmal etwas Schlaf. Am Abend wachte ich auf und ging in die Küche, um Heike etwas zum Abendessen zu machen. Dann schloss ich ihren Raum auf und ging zu ihr ans Bett. „Wie geht es Ihnen?" fragte ich sie leise. „Ich habe kaum Schmerzen die Medikamente wirken gut aber wie geht es Ihnen?" fragte sie besorgt zurück. Sie sah meine verheulten Augen und merkte das ich kaum Kraft hatte. „Das ist egal. Möchten Sie was essen?" fragte ich leise und sie nickte. Also fütterte ich sie wieder, dann wechselte ich die Kühlpacks und gab ihr nochmal eine Schmerztablette für die Nacht. Sie schlief schnell ein, während ich am Tisch saß und an der Geschichte weiter schrieb. Irgendwann nach Mitternacht machte ich ihre Fesseln los und schloss den Raum ab, um selber schlafen zu gehen.
Die nächsten Tage verliefen ruhig, ich kümmerte mich um unsere Verletzungen, wechselte täglich ihren Eimer, in dem sie ihr Geschäft verrichtete, stellte ihr morgens eine Schüssel mit warmem Wasser, einem frischen Lappen und frische Klamotten neben das Bett und machte ihr was zu essen. Dabei redete ich kaum, obwohl Heike immer wieder versuchte mit mir zu reden.
Nach einer Woche fühlte ich mich schon wieder viel besser und ich lächelte wieder unaufhörlich, sobald ich Heike sah. „Guten Morgen." begrüßte ich sie fröhlich, als ich zu ihr ins Zimmer kam, um ihr das Frühstück zu bringen. „Guten Morgen, ich sehe es geht Ihnen besser." hörte ich Heike sagen, während sie auf mich zu lief. Ich nickte nur und setzte mich mit zu ihr an den Tisch. „Essen Sie eigentlich auch mal was?" fragte sie mich, während sie aß. „Sie sehen immer dünner aus." fügte sie noch hinzu. Ich schüttelte den Kopf und lächelte. „Ich habe eine Überraschung für Sie." meinte ich, aufgeregt wie sie darauf reagieren würde. Überrascht sah sie mich an und hörte auf zu essen. „Darf ich gehen?" fragte sie hoffnungsvoll, was mich wieder mal ärgerte aber ich sagte nichts dazu. Ich holte ein paar Fotos heraus, legte sie vor ihr hin und beobachtete genau ihre Reaktion.
Heike POV
Leona legte mir ein paar Fotos vor den Teller und sofort schrie ich erschrocken auf. „Dddas ist nicht Ihr Ernst? Die sind nicht echt, oder? Bitte Leona sagen Sie mir, dass dies ein schlechter Scherz ist." meine Stimme zitterte, während ich sprach und Tränen rollten mir aus den Augen. „Nein, das ist kein Scherz. Ich habe Ihren Mann gestern Abend umgebracht. Es war ganz leicht, ich habe ihn überrascht, als er gerade nach Hause kam, ihm eine Spritze in die Haut gehauen und ihn in die Wohnung gezogen. Dort habe ich mir dann ein Messer aus der Küche geholt und damit Ihrem Mann ins Herz gestochen. Ich habe natürlich Handschuhe benutzt und keine Spuren hinterlassen, niemand wird wissen, dass ich es war. Freust du dich?" erklärte sie mir grinsend und sah mich auffordernd an. Ich hörte ihr mit offenem Mund zu, während mir unaufhörlich Tränen aus den Augen liefen. „Wie konnten Sie das tun? Was habe ich falsch gemacht, warum musste er sterben? Wie können Sie mir das antun?" rief ich jetzt und sprang vom Tisch auf. Leonas Blick wurde finster und sie stand ebenfalls auf. „Ich habe das für Sie getan, damit Sie frei sind und sich mir widmen können." rief sie laut. „Sie haben das für mich getan? Warum sollte ich das wollen? Ich liebe Ihn, er ist mein Mann. Ich werde Sie niemals lieben, das können Sie vergessen." schrie ich zurück und merkte das ich zu weit gegangen war. „Wut flackerte jetzt auf Leonas Gesicht und sie griff in ihre Tasche, um die altbekannte Spritze hervorzuholen. Aber ich wusste sie musste schwach sein, ich bereitete mich also darauf vor, sie bewusstlos zu schlagen und endlich abzuhauen. Ich versuchte meine Tränen weg zu wischen, doch es kamen immer mehr, was mir die Sicht etwas nahm. Leona kam jetzt wütend auf mich zu und hob die Spritze, um sie mir ins Fleisch zu rammen, doch ich griff ihren Arm und hielt in mit Leichtigkeit von meinem Körper weg. „Lassen Sie mich los." schrie sie daraufhin los, doch ich dachte nicht daran. Ich drehte ihr den Arm auf den Rücken, doch sie holte mit der anderen Hand einen anderen Gegenstand, denn ich erst nicht erkannte aus ihrer Tasche und schockte mich gleich darauf. Ich fiel sofort dumpf auf den Boden und zuckte verkrampft, dann war es vorbei und alles wurde schwarz.
Leona POV
Ich zückte den Taser und schockte sie damit, woraufhin sie mich sofort losließ und auf den Boden knallte. Erschöpft setzte ich mich erstmal. Ja ich war schwach, sehr schwach aber auf meine Geräte war definitiv Verlass. Ich wartete eine Weile, bis ich wieder genug Kraft hatte und zog Heike dann zurück zu ihrem Bett, hievte sie darauf und fesselte sie erneut. Dass Sie so auf meine Überraschung reagierte, hatte ich nicht erwartet aber es war ja nochmal alles gut gegangen. Es dauerte diesmal nicht ganz so lange bis Heike wieder aufwachte. Sie schrie, als sie die Augen öffnete. Sie schrie mich an und sie schrie in die Stille. Es dauerte eine Weile bis sie keine Kraft mehr hatte, immer leiser wurde und schließlich still wurde. „Sind Sie endlich ruhig." fragte ich genervt und trat zu ihr. „Lassen Sie mich in Ruhe." kam es schwach von ihr und sie sah mich dabei nicht an. „Sehen Sie mich an Heike." forderte ich sie auf, doch sie reagierte nicht darauf. Ich wiederholte mich noch einmal, doch sie hielt ihre Augen auf die Wand gerichtet. Mit festem Griff drehte ich ihr Gesicht zu mir herum und lächelte Sie warm an. „Lassen Sie mich los. Ich hasse Sie." rutschte es ihr heraus und wütend starrte sie mich an. „Oh, das war keine so gute Idee." sagte ich sanft und blieb ruhig, obwohl es mir unglaublich weh tat, dass sie sowas sagen konnte. Ich wollte sie spüren lassen, was ich fühlte und holte deshalb mein Messer heraus. Als sie es sah, wurden ihre Gesichtszüge weicher und sie flehte wieder, dass ich ihr nichts tun solle. Aber mir war es jetzt egal, dass ich ihr weh tun musste, denn ihr war es ja scheinbar auch egal, dass sie auf meinem Herzen herumtrampelte. „Jetzt werden Sie spüren, was ich spüre." sagte ich lächelnd, küsste ihr vorher sanft auf die Stirn und ignorierte ihre weiteren Worte. Ich hob das Messer an und stach es in ihre Brust in ihr Herz hinein. Ungläubig starrte sie mich an. Blut quoll aus der Wunde und ihrem Mund. Sie gurgelte einige Momente. „Ich liebe dich." sagte ich lächelnd und nahm ihre Hand in meine. Plötzlich wurde sie still und ich konnte sehen, wie ihr das Leuchten aus den Augen glitt. Tränen rollten mir aus den Augen und ich starrte sie eine Weile traurig an. ~warum konnte sie sich nicht einfach in mich verlieben, dann hätte das alles nicht passieren müssen~ dachte ich, während ich aufstand, die Türe des Raumes aufschloss und mein Handy vom Schreibtisch holte. Ich rief die Polizei an und erzählte ihr alles von Anfang an, wie ich Heike entführt hatte bis gerade eben, wo ich sie getötet hatte. Dann legte ich auf, ging zurück zu Heike und ließ die Tür offen. Ich nahm das Messer aus ihr heraus und stach es in meine eigene Brust. Ich stürzte zu Boden und schaute lächelnd zu Heike, bevor auch mir das Licht aus den Augen glitt und ich nicht mehr war.