Zwei Gesichter

Noahs Sicht.

Heute ist Montag, heute werde ich sie wieder sehen.

Heute werde ich den Kurs mit ihr haben, immer Montags und Freitags.

Aber erst am Ende des Tages. Ich stehe also auf und mache Frühstück, danach gehe ich zum Bus und treffe Jona und Zora. Ich bin mal wieder fast zu spät, aber ich schaffe es noch rechtzeitig.

Als Jamie einsteigt, sieht sie mich, beachtet mich aber nicht, hab ich irgendwas falsch gemacht?

Sie guckt mich kein einziges mal an und das verwirrt mich, sonst hat sie immer gewunken, wir verstehen uns doch total gut, ich werde sie einfach im Wahlfach darauf ansprechen und ich werde auch versuchen nach ihrer Nummer zu fragen.

Ich überstehe den Schultag sogar, bis auf die Englischstunde, da wir dort eine Arbeit schreiben, aber das schaffe ich dann doch auch so halb. Dann habe ich die Sportstunde mit Jamie und suche sie, doch sie hat sich schon einen anderen Partner gesucht.

Ich bin traurig und sprachlos, ich habe doch gar nichts gemacht, okay ich werde sie nach der Stunde anfangen und sie danach fragen.

Gesagt,getan.

Nach der Sportstunde ziehe ich mich so schnell wie möglich um und warte dann vor der Turnhalle auf sie, sie will mich ignorieren und will weiter gehen, doch ich halte sie am Ärmel fest.

"Jamie, was ist los? frage ich sie.

Ihr Blick verändert sich schlagartig zu einem lächeln und sie umarmt mich sogar!!!!

"Du bist wieder der alte, danke" schreit sie fast.

"Ich war doch immer derselbe?" frage ich sie.

"Nein, hast du das vergessen, auf der Party, wo ich bei dir zuhause war, dein Haus ist echt riesig." sagt sie.

"Ich war nie auf einer Party und mein Haus habe ich dir auch nie gezeigt, das ist extreme klein." sage ich verwundert. Wovon redet sie da den bitte?

"Du warst wahrscheinlich betrunken und kannst dich bloß nicht erinnern, das würde auch dein Verhalten erklären" sagt sie und nun gehen wir beide zusammen zum Bus.

"Ich war Zuhause mit meinen Freunden, Jona und Zora, du kannst sie ruhig fragen und ich kann dir mein Haus auch als beweis zeigen" sage ich.

"Okay, ich komme mit und frage die beiden" sagt sie und steigt in den Bus.

Sie fährt mit mir nach Hause, meine Eltern sind nicht da. Ein Glück.

"Stimmt, das warst nicht du, dann hat sich jemand für dich ausgegeben" sagt sie und überlegt.

"Aber wer sollte sich schon für mich ausgeben wollen, wer will den bitte ich sein? " frage ich sie.

"Ich weiß nicht, aber er sah fast genau so wie du aus" sagt sie wieder.

"Und wenn ich ehrlich bin, hatte ich ein bisschen Angst vor diesem komischen Typen" fügt sie hinzu, als wir uns auf mein Bett setzten.

"Ich weiß, es ist jetzt vielleicht nicht der richtige Moment, ich muss dir sagen, ich finde nie die richtigen Momente, aber können wir Handynummern austauschen? " frage ich.

"Ja, der perfekte Moment, Noah. Stop, ich habe eine Idee, ich frage diesen Typen wenn ich in das nächste mal sehe einfach nach seinem Namen" sagt Jamie jetzt.

Sie gibt mir ihre Nummer aber trotzdem, nun haben wir Nummern ausgetauscht und werden sogar Freunde, vielleicht werden wir ja gute Freunde oder sogar beste Freunde, oder sie verliebt sich in mich, was ich allerdings nicht glaube.

"Oder denkst du ich bilde mir das alles ein? Ich bin doch verrückt." sagt sie, doch ich stimme ihr nicht zu, ich denke mal sie erlebt das alles wirklich und sie wird auch noch herausfinden, wer dieser kranke Typ ist, der sich als ich ausgibt, das ist doch schon echt krank, oder was meint ihr?

Wir. Jamie Drake und Noah Jones sitzen auf meinem Bett und haben ein Date! Oder wie man das hier nennen mag. Wir sitzen in meinem kleinen Zimmer und gucken einen Film und denken über diesen Typen nach.

"Was meinst du, warum gibt er sich für mich aus? " frage ich Jamie.

"Ich hab echt Keine Ahnung,, das ist echt gruselig, ich meine wer kommt den auf so eine Idee? "

"Meinst du er oder sie kennt mich? Ich denke mal es ist ein er, oder?"

"Ja ein Er, ich denke mal er kennt dich nicht, da er ganz anders ist als du, deshalb ist es mir ja auch aufgefallen, aber ich dachte du bist betrunken oder sowas, aber dann kam ja noch die komische Sache mit seinem Haus"

"Du warst in seinem Haus?"

"Ja"

"Könntest du es wieder erkennen?"

"Nein, ich denke nicht. Es war stockdunkel. "

"Okay, sonst hätten wir ihn besuchen können, meinst du er geht in unsere Stufe?"

"Wahrscheinlich, ich würde ihn so einschätzen"

"Dann werden wir ihn beim Fußballtunier sehen"

"Stimmt, du hast recht. Wenn er nicht krank ist. "

"Ich denke er wird da sein, wenigstens weißt du jetzt das ich das sicher nicht bin" lächel ich.

Sie lächelt auch und als der Film dann zu Ende ist muss sie dann nach Hause, ich bringe sie also noch zur Bushaltestelle.

"So gefällst du mir viel besser, als wie dein Doppelgänger" ist ihr letzter Satz, dann gibt sie mir einen Kuss auf die Wange und steigt lächelnd in den Bus ein, sie winkt noch ein letzes mal und dann ist sie weg.

Ich kann es nicht glauben, JAMIE DRAKE hat mir gerade einen KUSS gegeben! damit hätte ich niemals gerechnet, es ist wohl doch gut, so wie ich bin zu sein und nicht wie so ein, ach keine Ahnung was, ich weiß ja nicht wie mein Doppelgänger drauf ist, aber sie hat sich für mich entschieden, aber das heißt ja noch gar nichts. Ich sollte mich wieder beruhigen, es war nur ein Kuss auf die Wange, wir sind ja nicht zusammen oder so. Also Noah, beruhige dich jetzt.

Ich gehe wieder nach Hause und gehe schlafen, das war ein schöner Tag, ich lege mich in mein bett und denke noch einmal über den ganzen Tag nach. Von Anfang bis Ende. Vom Anfang, wo Jamie mich ignoriert hat und bis zum Ende wo sie mich geküsst hat. Ich denke noch einmal an sie und schlafe dann mit einem lächeln ein.