Jamies Sicht.

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Ich schlug und tritt um mich, doch meine Hilfeversuche brachten nichts. Wir flogen mit diesem Hubschrauber, der muss doch jemanden auffallen oder nicht? Sie werden mich so schnell es geht, finden. Vielleicht haben sie mich ja schon gefunden, doch dann kam die Angst zu sterben wieder hoch. Ich war doch noch so jung, ich wollte noch leben, mein leben genießen und alt werden. Ich konnte immer noch nicht schreien, aber hier oben würde mir das wohl eh nichts bringen, es würde mich niemand hören. Ich schrie also nicht und bewahrte mir meine Kräfte für später auf. Wer weiß, was noch alles passieren wird, man muss auf alles vorbereitet sein, man kann ja nie wissen. Ich saß in diesem stock dusteren Hubschrauber und sah nichts, hatte er mich nur in diesen Hubschrauber reingesteckt oder nochmal in einem Karton oder so etwas? Ich konnte mir diese Finsternis nicht erklären. Ich hatte Angst, ich war gefangen. Konnte ich hier drinnen überhaupt überleben oder hatte er jetzt schon vor mich zu ersticken? Ich versuchte mich irgendwie zu bewegen, aber ich konnte nicht, ich war in irgend etwas eingequetscht, ich konnte aber nicht sehen, worin. Vielleicht hatte er mich in zwei Sitze eingeklemmt oder so etwas. Ich werde es aber nicht heraus finden, ich versuchte mich frei zu bekommen, doch ich schaffte es nicht. Wenn ich jetzt meine ganzen Kräfte verbrauchte, konnte ich mich später nicht mehr wehren, also gab ich auf. Ich saß einfach still in diesem etwas, wovon ich nicht wusste was es war, was eigentlich ziemlich Angst einflößend ist und wartete einfach. Ich dachte nach und machte einen Plan, irgendwann musste er mich ja hier rausholen und wenn er das tun sollte, dann springe ich ganz schnell auf und tue ihm weg und laufe dann weg, auch wenn ich in einem Hubschrauber nicht weg laufen kann, aber dann werde ich mich verstecken, bis wir landen und dann fliehen. Ich hatte die Hilfe der Polizei nicht mehr, ich würde das auch alleine schaffen, ich bin ein starkes und ein kluges Mädchen, ich kann es also schaffen. Ich frage mich, ob die Polizei mich schon verloren hat, es passierte ja schließlich alles so schnell und so unerwartet oder ob sie sich schon einen Plan ausgedacht hatten, wie sie mich zurück holen, ich denke aber mal, sie haben mich verloren, sie hätten mich doch niemals dem Entführer als Fraß vorgeworfen, spätestens Noah hätte das verhindert, das weiß ich hundert Pro. Auf einmal bekam ich einen Tritt. Einen Tritt der ziemlich weh tat. " Aua, lass das." sagte ich und wurde wieder leise, von der anderen Seite kam nichts mehr und sie Schritte entfernten sich wieder.  Wahrscheinlich wollte er nur gucken, ob ich noch da bin oder ob ich noch lebe oder sowas, nicht das ich geflohen bin und er seine Beute verloren hat. Das durfte ihm keines Falls passieren, aber musste ein Tritt wirklich sein? Er hätte doch auch ganz normal fragen können, aber Freundlichkeit scheint er ja nicht zu kennen. Und ich hatte wahnsinnige Angst, was er mit mir vor hatte, wenn er schon so zu mir ist. Würde er mich schlafen, mir weh tuen, mich umbringen? Was hatte er vor? Diese Ungewisstheit war schrecklich, aber ich würde es früh genug erfahren, ich wollte es erfahren, aber irgendwie auch nicht. Bitte finden sie mich früh genug, das ich es niemals erfahren werde, was hat er mit den anderen Mädchen gemacht? Leben sie noch? Ich wollte mehr wissen und doch irgendwie gar nichts. 

Wir landeten, glaube ich. Auf einmal werde ich ruckartig hochgehoben, wo steckte ich drinnen? in einem Sack? In einer Kiste? Wo zur Hölle, war Ich hier? Ich roch "frische" Luft. Wir mussten an einem Hafen sein, aber wir waren doch eben schon an einem Hafen gewesen und um immer noch dort zu sein, sind wir viel zu lange geflogen. Sind wir vielleicht an einem Meer? ich weiß es nicht, werde ich es gleich erfahren? Ich weiß es nicht, ich habe Angst. Sind wir jetzt dort angekommen, wo ich sterben werde, wo er mich hinbringen wird? Wo sind wir und was hat er vor? Ich höre eine schwere Tür, es  muss eine Metalltür sein und wie wird geöffnet, ich glaube wir gehen in ein Gebäude rein, denn auf einmal ist der Geruch von Salzwasser schlagartig verschwunden.

Ich werde irgendwo abgestellt und dann werde ich rausgeholt. 



Zwei GesichterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt