Jamies Sicht

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Nach dem Unterricht sehe ich Noah wieder, ich glaube er will etwas besprechen, das hab ich immer noch nicht so genau verstanden, aber ich werde es ja gleich sehen. Ich warte vor meiner Klasse auf ihn und dann kommt er auch schon. Er schiebt mich wieder von den anderen weg und fängt an wie ein Wasserfall zu reden, er lässt mich gar nicht zu Wort kommen.

" Wegen morgen. " sagt er.

" Ja?" frage ich.

" Morgen ist das Turnier. " sagt er.

" Richtig. " antworte ich.

Wir haben uns an einen Tisch in unser so genannten Cafeteria gesetzt und sitzen jetzt gegenüber von einander.

" Hast du meinen 'Doppelgänger'nochmal gesehen? " fragt er mich.

" Ich glaube nicht." antworte ich auf seine Frage.

" Ich hab aber einen komischen Typen gesehen, er war bei mir und meiner Freundin Zora, er hat sie mitgenommen und total mit ihr geflirtet und so, alles normal, bis er mich gesehen hat, er hat mich so seltsam angestarrt. " erklärt er.

" Meinst du, er kennt deinen 'Doppelgänger'? Das es etwas damit zu tun haben könnte, das er dich so angestarrt hat, ich kann mir keinen anderen Grund erklären, du?"

" Nein, kann ich nicht. Es könnte tatsächlich sein, also behalten wir.. Adam, so hieß er glaube ich, mal im Auge. Kennst du den? " fragt er mich.

" Ich kann mir denken wer das ist, ich bin mir aber nicht sicher, ich frage mal meine Freundinnen die müssten den kennen, die kennen so gut wie jeden, also wird das schon was. "

" Sehr gut, dann wäre das ja geklärt. "

" Ja, aber was machen wir morgen bei dem Turnier, wenn wir Adam und deinen 'Doppelgänger'sehen? Was wollen wir dann machen? " frage ich.

" Deshalb bin ich ja zu dir gekommen, das wollte ich von dir wissen." sagt Noah.

" Wir wollen ja, das er aufhört mir nach zu rennen. " sage ich.

" Genau, also würde ich sagen, wir suchen meinen 'Doppelgänger'und dann machen wir eine Ansage oder so etwas, wir werden schon sehen. Wir improvisieren einfach, wir wissen ja eh nicht mal ob er kommt oder wie er reagieren wird, beziehungsweise ob überhaupt was passiert und wenn was passiert was eben passiert. Du weißt was ich meine. " redet Noah schon wieder wie ein Wasserfall.

"Wir lassen uns überraschen." sage ich.

" Genau." beendet Noah das Thema.

Ich und Noah sitzen schweigend am Tisch, diese Stille wird langsam unangenehm aber ich weiß nicht was für ein Thema ich anfangen soll.

" In welcher Mannschaft bist du morgen?" fragt er mich und bricht die Stille.

Danke, denke ich.

" Keine Ahnung, ich glaube ich muss Cheerledern, ich hätte lieber gespielt. Aber ist ja auch egal, wo musst du spielen? Es spielen doch nur die Jungs oder? " frage ich.

" Du arme, viel Glück. "

" Danke." lächel ich.

" Ich muss als Stürmer spielen, aber ich wäre lieber Torwart gewesen. "

"Dann auch dir viel Glück, du wirst das schon Meistern. " lächel ich ihn an.

Er lächelt zurück, er ist schon süß. Er hat so ein süßes lächeln. Dann klingelt es zum Unterricht und wir stehen beide auf und gehen zu unseren verschiedenen Klassen, zum Abschluss umarmen wir uns nochmal, wir werden uns heute wahrscheinlich nicht mehr sehen.

Ich gehe also in meine Klasse und folge dem langweiligen unterricht, naja so halb, meine Gedanken sind ganz wo anders. Bei Noah, ob er wohl auch manchmal an mich denkt?

" Jamie." sagt jemand.

"Ja?" frage ich verdutzt.

" Alles okay?" fragt die Lehrerin mich.

"Ja, warum? "

" Ich habe dich dran genommen und du hat drei mal nicht reagiert, du bist ja völlig abwesend. " sagt meine Lehrerin mich und ich muss an die Tafel kommen. Wie peinlich, ich weiß gar nicht wo wir sind und was ich jetzt machen muss, hab ich ja toll hinbekommen und niemand meiner Freundinnen hilft mir. Eine tolle Bande von Hühnern hab ich da. Ich werde total rot, und mir wird warm, was soll ich machen?

" Es tut mir Leid. " sage ich, lege die Kreide wieder in die Tafel und setze mich hin.

" Dann pass jetzt bitte auf, du bist als nächstes dran. Tim, kommst du bitte an die Tafel." sagt meine Lehrerin. Tim macht alles richtig und als nächstes bin ich dran, ich kann mich aber einfach nicht konzentrieren, was ist das denn? Noah, Noah, Noah. Das ist das einzige was mir durch den Kopf geht und es will einfach nicht verschwinden, dass muss aufhören.

Ich mache die Aufgabe natürlich total falsch.

" Konzentriere dich, oder hast du das noch nicht richtig verstanden? " fragt meine Lehrerin mich.

" Doch, doch hab ich verstanden. " sage ich, weil sie sonst wieder stunden erklärt und ich sowieso nicht zuhören würde, geschweige denn irgend etwas verstehen kann, aber eigentlich kann ich das ja auch alles, es liegt bloß an meiner Konzentration.

Dann ist der Unterricht zu Ende und ich kann nach Hause, heute fahre ich nicht mit dem Bus nach hause. Sonst würde ich Noah glaube ich noch mal sehen, aber ich werde von Shanti mit genommen, wie heute morgen auch schon, ich gehe nach der Schule mit zu ihr. Wir machen uns selber Pizza und machen dann unsere Hausaufgaben, danach starten wir einen richtigen Mädchen Tag.

Wir machen Obstsalat und Schokomasken, machen selber Smooties und essen haufenweise Eis, am Nachmittag machen wir dann noch einen Filmnachmittag bis Filmabend. Wir schauen Titanic und noch drei andere Filme und essen dazu unseren Obssalat und trinken unsere selbst gemachten Smooties. Wir reden auch sehr viel und Shanti erzählt mir von ihrem neuen Schwarm.

"Ich habe einen neuen Schwarm. " sagt Shanti.

" Du auch?" rutscht es mir heraus.

" Du etwa auch, wer ist denn der glückliche?" fragt sie mich.

"Sag du als erstes. " sage ich.

" Ich hab aber als erstes gefragt, also musst du es als erstes sagen." protestiert sie.

"Okay,okay. Es ist Noah. " verrate ich.

"Kenne ich nicht. " sagt sie.

"Echt nicht?" frage ich.

"Echt nicht, du musst ihn mir mal zeigen."

" Warst du in der Pause vorhin nicht bei der Klasse, er war der Junge mit dem ich weg gegangen bin. " sage ich.

" Ach, so ist das. Machst also schon Fortschritte. "

" Er ist zu mir gekommen. " sage ich.

" Ist ja gut, ich freue mich für dich. Aber ich war nicht bei dir, ich war auf dem Klo."

" Ach Mensch, Shanti du musst immer auf das Klo, wenn die wichtigsten Momente sind, du verpasst ständig immer alles. Aber egal, kommen wir zu deinem Jungen, wie heißt er?" frage ich neugierig.

"Adam." sagt sie.

" Nicht im Ernst? " frage ich ungläublich.


Zwei GesichterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt