Ich habe Jana verletzt, nachdem sie mir so geholfen hat. Normalerweise bin ich nicht so lieb, bei anderen Mädchen ist es mir egal, aber bei Jana ist es irgendwie etwas anderes, ich weiß nicht woran es liegt. Aber ich muss das einfach wieder gut machen. Ich wollte ihr doch gar nicht weh tun. Sie läuft weg und beschwert sich darüber, das ich alles kaputt gemacht habe, sie ist wirklich sauer auf mich, ich weiß nicht warum ich das alles getan habe, sie hat recht. Ich bin ein Arschloch. Und sie hat jemanden verdient, der sie wirklich liebt, sie dachte ich mag sie wirklich, man das muss echt eine große Enttäuschung sein, jetzt kann ich verstehen, warum alle Mädchen immer so eiskalt zu mir waren, sie wussten wie ich bin und die es nicht wussten, oh man ich war so ein Arschloch. Ich werde nie wieder ein Mädchen verarschen oder küssen oder sowas, wenn ich sie nicht liebe.
Ich laufe hinter Jana her, spätestens an der Bushaltestelle muss sie auf mich warten. Ich laufe immer schneller, um sie ein zu holen und dann hab ich sie endlich eingeholt.
"Jana, es tut mir Leid." fange ich an.
Sie schweigt.
"Jana, du hast mir die Augen geöffnet, ich werde nie wieder ein Mädchen verarschen." füge ich hinzu.
"Jetzt ist es zu spät, du bist für mich gestorben." sagt sie eiskalt.
"Jana, ich kann dich verstehen, wenn ich du wäre, würde ich mich jetzt auch hassen, aber es ist nicht so das ich gar nichts fühle. Ich fühle etwas für dich, du bist etwas ganz besonderes, ich weiß nur noch nicht genau was es ist, ich kenne dieses Gefühl nicht. Hilfst du mir dabei, es heraus zu finden?" frage ich sie.
"Du kannst mich mal, denk dir jetzt doch nicht irgend eine Geschichte aus, ich glaube dir gar nichts mehr." sagt sie und zeigt mir den Mittelfinger, dann dreht sie sich um.
"Jana, ich weiß ich habe vieles falsch gemacht und das eben war auch alles falsch, aber jeder macht mal Fehler, kannst du mir nicht eine zweite Chance geben? " frage ich sie.
"Jemanden eine zweite Chance zu geben, ist nichts weiter, als ihm dabei zu zusehen, wie er seine Pistole erneut nachlädt, weil er beim ersten mal nicht getroffen hat." antwortet sie.
Ich kann wohl nichts machen, das sie mir verzeiht. Ich setze mich vorsichtig neben sie und versuche mit ihr zu reden.
"Jana.." fange ich an.
"Jana, es tut mir Leid. Alles." sage ich und komme langsam ein Stück näher an sie heran gerückt. Sie rutsch wieder weg, ich rutsche nochmal und jetzt muss sie da sitzen bleiben.
"Jana, ich weiß. Ich bin ein Arschloch, aber ich kann auch anders sein, ich werde mich ändern." sage ich und nehme ihre Hand in meine, doch sie zieht ihre schnell weg.
"David, du hast recht. Du bist ein Arschloch, aber du bleibst auch ein Arschloch. Du kannst dich nicht ändern, das weiß ich und du kannst mir keine Lügen erzählen, dafür kenne ich dich zu gut."
"Aber.." fange ich an, doch sie unterbricht mich.
"Ich wollte immer so sein, wie Adam für dich ist. Ich wollte immer deine Beste Freundin sein, ich wollte mir dir rum hängen, aber nicht so wie ich es getan habe, du magst Chantal und uns alle doch gar nicht richtig. Du hängst nur mit ihnen rum, weil dir langweilig ist und weil du so der beliebteste bleibst, du hast keine wahren Freunde, außer Adam, also keine wahren Freunde, die du magst. Sie lieben dich alle, aber ich falle darauf nicht rein, ich habe schon lange gemerkt, das du uns alle gar nicht magst." erklärt sie.
"Aber dich mag ich." antworte ich.
"Und ich hasse dich." sagt sie wieder.
"Aber ich mochte dich wirklich, ich mag dich wirklich. Aber ich hab es versaut, warum mach ich alles immer kaputt?" frage ich sie.
"Weil du ein Idiot bist." antwortet sie mir auf meine Frage.
"Wenigstens bist du ehrlich, ich glaube das hat mir immer gefehlt, eine ehrliche Person, die mir mal sagt, was ich falsch mache. Alle fanden mich immer nur toll und haben mir auch immer nur gesagt, was ich gut gemacht habe und wie toll ich doch bin. Ich hätte jemanden gebraucht, der mir sagt, was ich falsch mache, sonst weiß ich doch gar nicht, wie ich mich verhalten soll, wenn alle immer nur alles toll finden, was ich mache." erkläre ich.
"Ja, so jemanden hättest du wahrscheinlich echt gebraucht." sagt sie.
"Willst du nicht dieser jemand werden?" frage ich.
"Ich will ganz bestimmt nicht deine Freundin werden, ich weiß das du nicht auf mich stehst." antwortet sie.
"Nein, das meine ich nicht, ich meine, ob du die Person werden willst, die mir sagt, wenn ich was falsch mache?"
"Ich kann dir eins sagen, bis jetzt hast du alles falsch gemacht." antwortet sie.
Dann ist das Gespräch beendet und es herrscht Stille zwischen uns, ich werde nachdenklich. Wir sitzen im Bus, beide sagen nichts, wie am Anfang, nur das es jetzt eine knisternde stille ist. Sie ist sauer auf mich, unglaublich sauer. Obwohl ich das gar nicht wollte, kann sie mir nicht verzeihen, wie kann ich das bloß wieder gut machen? Warum verliere ich immer die Personen, die ich mag? Warum verletze ich immer die Personen, die ich liebe? Warum? Ich mache alles falsch, einfach alles. Da hat sie sowas von recht. Ich muss mich irgendwie unter Kontrolle bekommen, ich muss das alles unter Kontrolle bekommen, ich muss mein Leben unter Kontrolle bekommen.
Dann müssen wir beide aussteigen, sie muss in die eine Richtung und ich muss in die andere Richtung, sie will gleich gehen, doch ich halte sie am Arm fest.
"Lass mich los." sagt sie.
"Es tut mir Leid." sage ich.
" Das habe ich inzwischen verstanden." antwortet sie.
"Wie kann ich es wieder gut machen?" frage ich.
" Gar nicht. " antwortet sie.
"Ich will aber nicht das es so zwischen uns endet, ich möchte das alles wieder normal ist." sage ich. Und füge hinzu " Oder anders, aber im positiven Sinne, das es anders ist, als vorher. Das wir zusammen heraus finden, was dieses Gefühl, was sich für dich habe ist. Könnte da was draus werden?" frage ich.
" Nein." antwortet sie eiskalt, reißt sich dann los und geht und lässt mich stehen.
Ich gehe traurig und mit hängendem Kopf in die andere Richtung, nach Hause. Ich muss mir irgend etwas einfallen lassen, das sie mir verzeiht.
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Zwei Gesichter
AventuraZwillinge. Sie sehen gleich aus,sind aber komplett verschieden. Sie wissen nichts voneinander. Es gibt eine einzige Sache,die gleich zu sein scheint. Sie lieben das selbe Mädchen und gehen auf die gleiche Schule. Ob das wohl gut geht,oder ob einer d...