Noahs Sicht.

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Ich starre immer noch an die Decke. Ich kann ihr einfach nicht in die Augen sehen, ich hab es durch gezogen und irgendwie bin ich stolz auf mich, doch es gibt noch andere Gefühle die gerade in mir sind. Diese Angst, kann sie mir jetzt bitte endlich diese Frage beantworten. Es kommt mir vor, wie eine Ewigkeit, sie hat noch immer nichts gesagt. Jetzt endlich traue ich mich sie anzusehen, vielleicht will sie das um es mir zu sagen, also drehe ich meinen Kopf zu Seite und sehe, dass sie die Augen zu hat.. Sie schläft schon, alles war um sonst, ich werde nicht erfahren, was sie für mich fühlt. Verdammt. Nächstes mal gucke ich, ob sie schon schläft. Ich weiß aber nicht, ob ich mich nochmal traue, so etwas zu sagen. Ehrlich gesagt habe ich jetzt noch mehr Angst vor ihrer Reaktion, ich kann dir nicht sagen warum, es ist einfach so. Aber ich meine Hey, das ist doch schon mal was. Ich habe einen Abend mit dem Mädchen, was ich liebe verbracht und mit dem Mädchen bin ich nicht zusammen, aber wir hatten einen sehr schönen Abend und nun schläft sie friedlich in meinem Bett, sie ist in meinen Armen eingeschlafen. Ich hab irgendwo mal gelesen, das wenn Mädchen das tun, sich bei diesem Jungen sicher fühlen. Also Hey, es ist doch was positives bei raus gekommen. Doch ich kann jetzt schlecht auch hier schlafen, ich meine was würden meine Eltern morgen denken. Jona und Zora schlafen zusammen auf dem Sofa, eingekuschelt und ich dann mit einem fremden Mädchen welches sie nicht kennen, in meinem Bett. Zora und Jona sind ihnen egal, es sind nicht ihre Kinder und die beiden kennen sie schon seit weiß was ich wie vielen Jahren, aber auf jeden Fall eine sehr lange Zeit. Und wenn sie ihr Kind, also in dem Fall dann mich mit einem fremden Mädchen, was sie noch nicht kennen und noch nie im Leben gesehen haben, in einem Bett zusammen kuscheln sehen würden, wäre das irgendwie was anderes. Ich muss mir also irgendwo ein anderes Bett suchen, doch irgendwie haben wir kein anderes mehr. Das Sofa ist besetzt. Das Bett meiner Eltern geht auch nicht, da ihr Zimmer abgeschlossen ist, also bleibt mir wohl doch nichts anderes übrig, als mir ein Bett mit Jamie zu teilen, ich meine da ist doch nichts dabei. Wir schlafen nur ganz friedlich neben einander. Ich schließe einfach meine Zimmertür ab und dann werden sie nichts davon merken, aber wie erkläre ich ihnen das dann morgen, woher Jamie kommt? Egal, das werde ich schon irgendwie schaffen, ich glaube an mich. Zur Not erzähle ich ihnen halt alles, es ist ja nichts passiert, also eigentlich brauche ich mir gar keine Sorgen zu machen, aber meine Eltern sind eben ein bisschen spießig, was manchmal echt richtig nerven kann.


Also mache ich mich noch fertig, beziehungsweise ziehe mich aus und gehe dann unter die Decke und decke Jamie auch noch zu und dann gehe ich auch schlafen.

Am nächsten morgen wache ich auf und Jamie schläft noch, ich ziehe mich an und mache dan Frühstück, als ich in die Küche gehe, sehe ich Jona und Zora. Sie sind beide schon wach und sitzen kuscheln auf dem Sofa. Ich gehe langsam in die Küche, möglichst leise, damit sie mich nicht wahr nehmen und weiter machen, ich hoffe so das er es jetzt geschafft hat und das sie jetzt endlich glücklich werden. Ich gehe weiter in die Küche und sie haben mich tatsächlich nicht gemerkt, nun mache ich Frühstück. Ich drehe mich um und mache die Brötchen warm und dann hole ich den Aufschnitt aus dem Kühlschrank und decke den Tisch.

Ich lasse den Käse fallen, da mich Jamie extreme erschreckt.

"Musst du mich so erschrecken?" frage ich lachend und hebe die Verpackung mit dem Käse auf, zum Glück war der Käse noch zu.

"Tut mir ja Leid" lacht nun auch sie. Sie ist morgens genau so schön, wie abends, wenn sie schläft.

"Ja, ich weiß das ich schrecklich aussehe" sagt sie.

"Nein, du bist so wunderschön wie immer, deshalb starre ich dich so an."

"Danke, soll ich dir helfen?" fragt sie nun, sie weiß wohl nicht was sie sagen soll.

"Gerne, du kannst schon mal die Teller raus holen und danach Jona und Zora holen, dann essen wir alle zusammen und fahren dann zur Schule. " sage ich und decke weiter den Tisch.

Jamie holt die Teller raus und geht danach ins Wohnzimmer um Jona und Zora zu holen und dann essen wir alle gemeinsam.

"Heute ist das Tunier." sagt Jona.

"Ja, ich hab gar keine Lust darauf." antwortet Zora.

"Ich ehrlich gesagt auch nicht, Sport treiben ist nicht so mein Ding." lacht Jamie.

"Ehrlich?" frage ich sie nun.

"Ich liebe Sport machen, aber eben kein Schulsport. Schulsport ist anstregend und langweilig." sagt sie und lacht dann, ich hätte nicht so von ihr gedacht. Ich dachte sie mag den Schulsport, da sie immer so begeistert aussieht, aber das liegt wahrscheinlich daran das sie das Schauspiel liebt.

"Du siehst aber immer so glücklich aus, beim Sport machen." sage ich verwundert.

"Du siehst mich ja auch nur im Sportunterricht, wenn du dabei bist." sagt sie.

" Und was soll das heißen? Es ist immer noch Sportunterricht." frage ich.

"Aber du bist dabei, deswegen ist sie glücklich du Vollhorst." sagt Zora.

"Achsoo, das ist jetzt süß, damit hätte ich nicht gerechnet." verstehe nun auch ich. Man bin ich blöd. Shit, das war eine falsche Antwort, ich hätte irgendwas süßes zurück sagen müssen, aber nun ist es eh zu spät. Ich denke mal, sie mag mich. Aber mag sie mich als Kumpel, oder als besten Freund oder mehr als das? Ich kann das bei ihr einfach nicht einschäten, aber ich würde so gerne.

Wir sind fertig mit dem Frühstück und dann räumen wir alle zusammen auf. Meine Eltern kamen ja doch nicht nach Hause, ich hatte vollkommen vergessen, das sie auf einem Geburtstag sind und auch dort übernachten. Naja jetzt ist es eh zu spät. Dann muss ich Jamie noch ein Oberteil von mir geben, die Hosen von mir sind ihr viel zu groß, also muss sie ihre in der sie auch eingeschlafen ist anbehalten. Allerdings zieht sie sich mein Oberteil an, dann fühlt sie sich wenigstens ein bisschen besser.

Wir ziehen alle Jacken und Schuhe an und nehmen unser Sportzeugs mit. Dann machen wir uns alle auf den Weg zum Bus und fahren in die Schule.


Zwei GesichterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt