Jamies Sicht // 50

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Ich war also im nirgendwo, gefangen mit drei anderen Mädchen. Entführt.

Ich wurde mir darüber im klaren und irgendwie fing ich an Panik zu bekommen.

Was würde der Entführer mit uns machen, werden wir das überleben oder wird er uns umbringen? Werden wir hier jemals wieder rauskommen? Werden wir Schäden davon tragen? Oder ohne jegliche Veränderungen hier raus kommen? Doch, es wird eine Veränderung geben, ich meine, wir wurden entführt. Da ist man nicht mehr der gleiche, wie vorher. Vielleicht habe ich ja Glück und bin nicht ganz so Verändert, denn bis jetzt war es ja noch nicht extrem schlimm. Klar, hat man Panik und so. Aber ich wurde noch nicht umgebracht, geschlagen oder vergewaltigt oder was man sonst so mit Entführ Opfern macht. Jetzt saßen wir jedenfalls in diesem Raum und langweilten uns, was sollte man hier auch groß machen? Der Raum war winzig klein, man konnte sich ja kaum bewegen. Und wir hatten unsere Geschichten schon erzählt. Ich fing wieder an zu reden.

"Kennt ihr euch schon etwas besser?" frage ich die Mädchen und sie antworteten mit ja, also hatten sie sich wohl schon Dinge über sich erzählt, also brauchte ich nicht fragen, es wäre langweilig für die anderen gewesen und was sollten wir jetzt die ganze Zeit machen? Hier gab es nichts, man konnte ja nicht einmal ' ich sehe was, was du nicht siehst' spielen. es waren nur die weißen Wände und unsere Klamotten, die man hätte beschreiben können, aber dann wären wir ja nach zehn mal spielen oder so durch gewesen. Es gab nicht einmal ein Fenster. Man konnte tag und Nacht nicht von einander entscheiden, es ging einfach nicht. Es sah in dem Raum immer gleich aus. Nie kam jemand, die Mädchen meinten es kam immer nur jemand, wenn jemand neues eingeliefert wird. 

"Wozu brauchen die uns? Was haben die vor?" frage ich in die Runde.

"Das wüssten wir alle gerne." sagte das Mädchen aus München.

Als wir dachten, es wäre Abend und wir müde wurden legten wir uns alle hin und versuchten zu schlafen, doch irgendwie ging es nicht. Ich lag auf dem harten Boden, es war so ungewohnt.

"Wie könnt ihr hier bitte schlafen?" fragte ich.

"Gewohnheit, wir sind ja schon eine Weile hier. In zwei bis drei tagen hast du dich daran gewöhnt." sagte das Mädchen aus Hessen nun und das Mädchen aus Berlin fragte, ob sie mir eine Gute Nacht Geschichte erzählen sollte, so sei sie die ersten beiden tage gut eingeschlafen, auch unter den Umständen.  Ich nickte und sie begann zu erzählen, die Mädchen und Ich kuschelten uns aneinander und wir haben eine Idee bekommen, wir legen uns einfach so gegenseitig aufeinander rauf, vielleicht habt ihr jetzt ein Bild davon, vielleicht aber auch nicht. Jedenfalls war der Boden jetzt nicht mehr ganz so hart, jeder hatte ein Kopfkissen. Das war schon einmal gut, dann legten wir uns da also so hin und das Mädchen aus Berlin fing an zu erzählen. 

" Es war einmal.. " fing sie an zu erzählen.

Das Mädchen aus München unterbrach sie.

"Kannst du über einen Prinzen und eine Prinzessin erzählen?" fragte sie.

Sie erzählte weiter.

"Es war einmal ein Prinz und er war auf der Suche, nach der perfekten Prinzessin für sich. Er träumte nachts immer von seinem Traummädchen und die wollte er jetzt suchen. Das Mädchen aus seinen Träumen war wunderschön. Manchmal, wenn er nicht schlafen konnte, stellte er sich vor, wie sie sich küssten. Er wollte das jetzt aber in echt erleben, sie echt küssen. Das Mädchen seiner Träume, eines nachts konnte er wieder nicht schlafen und stellte sich vieles vor. Am nächsten Morgen dann machte er sich auf den Weg, das Mädchen zu suchen. Er reitete stunden und er fand das Mädchen nicht, er reitete Tage und fand das Mädchen nicht, langsam wollte er aufgeben, doch nach einer Woche lief das Mädchen ihm über den weg.." erzählte sie.

Das Mädchen aus Hessen war schon eingeschlafen, aber das Mädchen aus München und Jamie waren immer noch wach. 

"Erzähl weiter." sagte ich.

"Er stieg von seinem Pferd ab und begrüßte das Mädchen, sie hatte Blumen in der Hand und ein wunderschönes Kleid an. Sie war einfach nur perfekt. Sie begrüßte den Prinzen auch, aber sie kannte ihn wohl nicht. ' Wer bist du?' fragte sie.

' Ich bin Jakob.' sagte er, irgendwie gefiel es ihm, das sie nicht wusste, wer er war. Er erwähnte erst einmal nichts, von dem das er der Prinz war. Wenn sie das Mädchen seiner Träume war, dann wollte er mit ihr zusammen sein und sie sollte ihn lieben, wirklich lieben und nicht nur mit ihm zusammen sein wollen, weil er ein Prinz ist. Also trafen die beiden sich ein paar mal, aber nicht bei Jakob Zuhause, sondern immer nur draußen oder bei dem Mädchen. dann verliebten die beiden sich ineinander und kamen tatsächlich zusammen. Also das Mädchen verliebte sich auch in Jakob, Jakob war ja schon in das Mädchen verliebt. ' Wieso gehen wir eigentlich nie zu dir?' fragte sie eines Tages. 'Das ist etwas kompliziert..' sagte er. ' Wieso?' fragte sie. ' Ich bin  der Prinz und ich habe es dir nicht erzählt, weil ich auch mal ganz normal sein wollte und jemanden haben wollte, der mich so liebt, wie ich bin und deswegen liebt und nicht, weil ich der Prinz bin.' erklärt er.

' Also, wenn wir zu dir nach hause gehen, werden wir in ein Schloss gehen?' sagte sie.

'ja Sei bitte nicht sauer.' antwortete er.

'Ich bin nicht sauer, das ist doch total cool und ich liebe dich, egal ob Prinz oder nicht.' sagte sie und somit war alles geregelt und es kam ein happy End heraus. " erzählte das Mädchen aus Berlin die Geschichte zu ende, nun war auch das Mädchen aus München eingeschlafen und mit dem letzen Satz auch ich. Jetzt musste nur noch irgendwie das Mädchen aus Berlin es schaffen einzuschlafen, aber das würde sie schon schaffen. Nach einer Gefühlten Ewigkeit konnte sie dann auch endlich schlafen und morgen wird jemand anderes die Geschichte erzählen.





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