How to learn to love

Kapitel 9

::Jax Sicht::

Ich wusste ganz genau, dass es ihr schlecht ging aber nicht so schlecht, dass sie sich so was antuen würde. Purer Schock umgab meinen kompletten Körper bei diesem Anblick. Es tat mir so weh mein Schwester so zu sehen. Zur Sicherheit guckte ich nochmal nach ihr nach. Sie war am schlafen.
Ohne zu zögern rief ich Cole an:

"Ja?", hörte ich am anderen Ende der Leitung.

"Hey Bro du musst sofort nach Hause kommen. Ich muss dir was sagen."

"Nein."

"Wieso nicht?"

"Weil ich schon zuhause bin.", lachte er und klingelte.

"Passt ja.", legte ich auf und öffnete die Tür.

"Was ist so wichtig?" Verwirrt sah er mich an und wurde ernst als er meinen Gesichtsausdruck definierte.

"Warte mal zuerst: Wo warst du so spät lang?"

"Chillen habe neue Freunde kennengelernt. Bin jetzt in einer Clique."

"Aber du musst nicht dealen oder sowas?"

"Nein 'türlich nicht!"

"Also zurück zum Thema komm erstmal rein.", bat ich ihm. Er streifte sich die Schuhe vom Fuß und setzte sich auf die Couch, wo ich schon saß.
"Es geht um Tori sie hat ein ernstes Problem."

"Problem?"

"Ja und wenn es nicht bald Berg auf geht, könnte sie irgendwann Suizidgedanken haben."

"Bist du sicher, dass du gerade unsere Tori meinst?", stellte er nach um sicherzugehen. Traurig nickte ich.

"Wie kommst du eigentlich drauf?", verwirrt blickte er mich an.

"Mit nassen Klamotten kam sie nach Hause, weshalb weiß ich nicht. Und sie wurde wahrscheinlich auch geschlagen. Vom Zimmer hörte ich etwas zerbrechen also lief ich auch hin. Ich sah nur paar Scherbenkrümel von der Souvenirkugel doch sie versteckte etwas hinter ihrem Rücken. Gezwungenermaßen zeigte sie mir ihre Hand. Du darfst drei mal raten was sie drin hatte.", erzählte ich

"Jetzt sag!"

Augenrollend erzählte ich weiter. Das er es nicht gecheckt hat, wunderte mich.
"Sie hat die Scherben in ihrer Hand gehabt und zerdrückt. Nun ich musste die Scherben aus ihrer Hand ziehen und mit einem Verband schützen.", beendete ich. Er war sichtlich geschockt. Wunderte mich aber nicht.
  
"Und wo ist sie jetzt"

"Am schlafen. Ich habe sie für zwei Tage Krank gemeldet." Er stand auf und wollte nach ihr sehen. Das konnte ich wirklich nachvollziehen.

::Toris Sicht::

Mühevoll wachte ich auf und rieb mir die Augen, obwohl es Augenringe verursacht aber es war eben eine Angewohnheit von mir. Dann fiel mir meine Hand wieder ein. Ein neuer beschissener Tag steht vor der Tür. Zum Glück ohne Schule. Ich lief nach unten, um mir ein Glas Wasser zu holen. Als ich auf die Uhr sah, merkte ich, dass es ziemlich früh war. Es war 5:15. Nochmal schlafen gehen wollte ich nicht.

"Tori?"

"Cole? Wieso bist du jetzt schon wach?"

"Könnt ich dich auch Fragen."

"Ich bin früh ins Bett gegangen. Und wie lautet deine Erklärung?"

"Konnte nicht schlafen. Willst du mir erklären was gestern genau vorgefallen ist."

"Jax hat es dir gesagt oder?" Ich stellte mein Glas weg. Kurz zögerte ich aber beschloss ihm die Story zu erzählen.
"Was willst du denn genau wissen?"

"Warum bist du nass nach hause gekommen und stimmt es da du geschlagen wurdest?"

"Da war so ein Typ im Park. Ich habe ihm nach der Urzeit gefragt und er beantwortete sie auch. Doch er wollte das ich ihm auch noch was gebe. So als 'Gerechtfertigung' oder so in der Art. Ich weigert mich natürlich und er schmiss mich deshalb ins Wasser aber ich zog in mit rein. Er hatte einen festen Griff und als ich mich befreien wollte, hat er mich..."

Weiter kam ich nicht, denn ich hatte von der Scene ein kleines Kopfkino. Meine Wange die etwas besser wurde aber dennoch Erkennbar war, zeigt ich ihm und dazu noch die blauen Flecken aber sie waren fast weg. Er guckte sich meine Wange genau an und gab mir dann einen Kuss drauf, ehe er mich in eine Umarmung zog. "Das ist alles Furchtbar. Ruf mich einfach, wen es dir Mies geht. Du weißt ich bin immer für dich da. Hast du denn die Glaskugel Absichtlich fallen lassen?" Beschämt guckte ich zu Boden. 

"Bitte bring mich nicht zum Therapeuten.", flehte ich.

Er grinste:"Keine Sorge, hatte ich nie vor." Erleichtert atmete ich aus.

"Und wer war der Typ oder wie sah er aus?"

"Ich weiß nicht viel. Er war schwarz angezogen und hatte dunkle Augen. Welche Farbe sie genau hatten, weiß ich nicht. Aber sie waren auf jeden Fall dunkel."

"Wie hat er sich angezogen?"

"Keine Ahnung. Schwarze Jeans. Schwarzer Hoodie und Converse."

"Was genau war auf dem Hoodie?", stellte er misstrauisch.

"Ein verwaschenes Nike Zeichen, glaub ich."

"Oh mein Gott! Dieser Wichser!" Ohne zu zögern rief er Jax. Er wiederum viel aus dem Bett, wie man durch das Fluchen deutlich hören konnte, weshalb ich wirklich schmunzeln musste. Jax seufzte und kam verschlafen zu uns.

"Was wollt ihr?", nuschelte er.

"Es war nicht irgendein Junge, der ihr das angetan hat. Es war Drake.", stieß Cole hervor.

"Drake? Du meinst unser Drake? Also 'der' Drake?" Cole nickte.

"Ok stopp mal. Wer ist Drake?", fragte ich.

"Drake geht in meiner Klasse. Er ist kein netter Typ. Man sollte sich von ihm lieber fernhalten.", warnte  mein größerer Bruder mich. Geschafft schmiss ich mich aufs Bett und stalkte mein Handy. Es wurde schnell langweilig, da ich keine Freunde hatte, mit denen ich schreiben konnte oder irgendwas machen konnte.

Mir wurde sooo langweilig.

Ich nahm meinen Bleistift und Kohle und malte auch schon los. Ihr fragt euch sicher was ich gemalt habe? Nun sagen wir es mal so: Ich habe meine Gefühle freien Lauf gelassen. Am Ende des Bildes sah man ein traurigen Engel mit schwarzen Flügel.

Plötzlich klopfte es an der Tür. "Herein", rief ich.

"Ist alles ok?", sprach Jax, worauf ich nickte.

"Wir müssen zur Schule also bist du allein Zuhause."

"Ok. Ach und kannst du Conny nach ihrer Nummer Fragen?"

"Für mich oder für dich?"

"Für uns beide.", grinste ich. Also das da irgendwas zwischen den beiden war, hätte selbst jemand ohne Augen im Kopf gewusst.

"Was malst du da?"

"Ein Engel"

"Das will ich sehen", lächelte er, doch als er mein Bild sah verschwand das Lächeln. "Sie ist traurig."

"Wenn ich traurig bin, dann ist sie das auch.", antwortete ich monoton und schaue auf das Bild, welches mich darstellen sollte.

"Komm her", umarmte er mich. "Pass auf dich auf." Bevor er ging, gab er mir einen Kuss auf meinen Scheitel und verließ mich mit einem Lächleln.

Kapitel beendet. Der Engel sollte so aussehen wie auf dem Bild. Nur die Flügel sehen wie Schmetterlingsflügeln aus oder?. :'D