Kapitel 15

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::Toris Sicht::

Wie ich Kochen gelernt habe, klang vielleicht wie gesagt harmlos, was es aber garnicht war. Mum kann nicht kochen, da sie andauernd arbeiten musste und nie Zeit dazu hatte es zu lernen oder zumindest zu versuchen, deshalb bin ich mit Tiefkühlpizza aufgewachsen. Doch als mein Vater angefangen hat sich zu betrinken, meinte er, dass ich kochen sollte. Also musste ich schon mit 11 Jahren kochen lernen. Nun das Problem: Ich konnte mit 11 Jahren nicht Kochen. Also machte ich einfach das, was ich im Fernsehen gesehen habe.
Ich brauchte zum Beispiel 15 Versuche erst einmal Spaghetti richtig kochen zu können. Ob es in den 15 Versuchen geschmeckt hat, war nicht der Fall. Immer wenn es quasi ungenießbar war, wurde ich geschlagen. Trotzdem mussten meine Brüder und ich das essen, während Dad sich weiter mit Pizza vollstopfen durfte. All die Jahre die vergingen lernte ich wie man richtig kocht. Es hat zwar was gebracht aber ich habe bis jetzt immer noch eine kleine Verbrennung an meiner Schulter. Aber nicht, weil ich mich beim Kochen verbrannt habe, sondern weil mein Vater mich mit der noch heißen Pfanne geschlagen hat. Und ich gebe noch alles mir die Schuld.

~Flashback~

"VICTORIA!! GEH SOFORT IN DIE KÜCHE UND KOCHE!", rief mein Vater aus dem Büro.

Ich widersprach ihn nicht. Das letzte mal hatte es schlimme Folgen gehabt. Damit das nicht nochmal passiert, ging ich in die Küche und versuchte diesmal was anderes. Aber ich wusste nicht was. Auf einem Stuhl kletterte ich, da ich zu klein war und durchstöberte die Sachen. Ich fand Reis. Also füllte ich sie in einem Topf mit Wasser und machte den Herd an. Ab und zu probierte ich ob es fertig war oder nicht. Da fiel mir auf das es überhaupt nicht schmeckte. Es hatte kein Geschmack. Um das zu ändern füllte ich noch Salz rein. Als es fertig war nahm ich noch die Fertigtomatensoße aus dem Regal und wärmte sie auf. Ich stellte alles auf den Tisch und voilà. Zuletzt gab ich noch allen bescheid. Kurz danach saßen alle auf den Tisch. Alle außer ich nahmen einen Löffeln von dem Reis und schob sie in den Mund rein. Gespannt wartete ich auf die Reaktion. Alles was ich zuhören begann war mein Vater, der sein Essen ausspuckt.

"Wir sehen uns in meinem Büro.", spuckte er.

Ich runzelte die Stirn un probierte selber. Ein Wort: Ekelerregend. Es war versalzen und dazu nicht ganz durch gekocht. Die Soße war nicht warm sondern kalt. Schon wieder vermasselt. Am meisten taten mir meine Brüder leid, die an meinem grauenvollen Essen leiden mussten. Gezwungenermaßen aß ich meine Portion und erledigte den Abwasch.

Ich begann am ganzen Körper zu zittern, während ich mich auf den Weg zu meinem Vater machte. Er wiederum meinte er hätte keine Zeit und Mit keine Zeit meint er, saufen. Erleichtert atmete ich aus aber leider habe ich mich zu früh gefreut. Stattdessen packte er mich und warf mich ins Badezimmer. Er schloss ab und verschwand. Ich war für mehrere Stunden eingesperrt und konnte nichts machen. Für 13 Stunden eingesperrt, schätze ich.

~Flashback ende~

Seit dem habe ich Angst in Räumen zu sein, wo ich nicht wieder selbständig raus kann. Als Platzangst würde ich das nicht bezeichnen. Wie man das nennt, weiß ich nicht. Und ja ich weiß ich habe Angst vor sehr vielen Sachen. Am Esstisch berichtete Sunshine vieles über sich selbst und wie sich die beiden kennengelernt haben. Ganz viel hab ich nicht mitbekommen, da ich in meine Gedanken vertieft war. Als wir den Teller leer gegessen haben, gab ich es der Spülmaschine zum waschen und lief kurz danach in mein Zimmer, um die Hausaufgaben zu machen.  Der Rest des Tages verlief bis zum Abend Standard.

Am Freitag Morgen stand ich früh auf und ging erst mal duschen. Danach zog ich mich um. Zerrissene Hot Pans und ein weißes Tanktop, wo man den BH leicht sehen kann. Noch dazu eine leichte Strickjacke und fertig. Unten gab es Cornflakes für mich. Zuletzt zog ich meine Converse an und verließ das Haus. Ich beschloss heute zu gehen, auch wenn es länger dauerte und kramte in meiner Tasche nach meinem Handy, um Musik zu hören.
Gelassen spazierte ich die Straßen entlang und ging im Takt der Musik. Nach einer Viertelstunde war die Hälfte des Weges geschafft. Doch plötzlich riss mir jemand die Kopfhörer aus den Ohren. Als ich ihn gerade anschnauzen wollte, blieb ich erst mal stumm. Und ich dachte, ich hätte ihn los. "Hörst du mir überhaupt zu?", stieß her vor.

"Was?" Ich hatte keine Ahnung, wovon er spricht.

"Was gefällt dir nicht an meinem Leben." Genervt setzte ich die Kopfhörer auf und ging. Diesmal hielt er mich nicht ab aber folgte mir.

"Wieso fährst du nicht mit deinem Auto?"

"Meine Schwester hat ihn. Weich nicht der Frage ab. Was magst du an meinem Leben nicht? Was magst du an mir nicht?"

"Alles." Weil Leute wie ihn daran Schuld daran Schuld sind, dass Leben zerstört werden, so wie meins.

"Genauer?"

"Du willst wissen warum ich dich nicht leiden kann? Weil du mich nicht in ruhe lassen kannst." Zwar war das nur die Halbwahrheit aber falsch war es nicht. Sofort blieb er stehen und dachte nach. Somit ergriff ich mir die 'Flucht' und ging zur Schule.

...Es gibt nichts zu sagen XD

How to learn to loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt