Marco' s Sicht:
Der errechnete Geburtstermin war eigentlich der 22. Februar, aber Paula und ich haben uns gemeinsam für einen Kaiserschnitt entschieden und da ist es üblich, dass das Kind 7-10 Tage vor dem Termin geholt wird. Heute ist also der 14. Februar und heute soll unser Sohn zur Welt kommen. Also ein Valentinstagskind. Gestern Abend mussten wir schon ins Krankenhaus und Paula musste unzählige Untersuchungen über sich ergehen lassen. Aber Gesundheit geht vor. Der Anästhesist, also der Arzt, der die Narkose gibt, hatte Paula eine Spritze gegeben, wo sie die OP bei vollem Bewusstsein miterleben kann, aber nichts weiter von der OP spürt. "So, dann nehme ich jetzt Ihren Freund mit, Frau Schulte.", sagte die Schwester zu Paula, die schon fertig für die Operation in ihrem Krankenbett lag. Ich stand von meinem Stuhl auf, der daneben stand und küsste sie kurz. "Bis gleich.", sagte ich leise und ließ dann ihre Hand los. Ich lächelte sie nochmal aufmunternd an und folgte der Schwester. "Diese nette grüne Kleidung dürfen Sie dann anziehen, Herr Reus. Und diese weißen Schuhe." Schwester Birgit, ich schätze sie auf Ende 50, reichte mir einen Stapel Anziehsachen, die ich mir anzog. Eine Haube musste ich auch noch über die Haare ziehen und meine Hände ordentlich desinfizieren, bevor ich den OP-Saal betreten durfte. Auch Paula wurde gerade in ihrem Bett hergebracht und der Arzt reichte mir nochmal die Hand. "In weniger als 10 Minuten halten Sie Ihren Sohn in der Hand. Er wird erst auf die Brust Ihrer Freundin gelegt und dann mit der Schwester fertig gemacht, wenn Sie wollen, können Sie dann mitgehen. Wir bringen Frau Schulte dann auf Ihr Zimmer.", lächelte er und zog sich die Handschuhe an. Erst jetzt wurde mir so richtig bewusst, was passieren würde. Vor ein paar Minuten war das alles hier noch so weit weg, aber jetzt?! Ich kann meine Gefühle gar nicht beschreiben. "Setzen Sie sich ruhig.", sagte Birgit freundlich und deutete auf einen kleinen Hocker. Ich könnte Paula' s Wangen streichen, aber mehr auch nicht. Wir sahen nicht, was die Ärzte machten, aber als wir das Schreien unseres Sohnes hörten, mussten wir automatisch lächeln. Eine andere Schwester kam mit ihm zu uns und legte ihn eine kurze Zeit auf Paula' s Brust. Er war so hübsch, aber alles ging sehr schnell. Gerade als ich mich an diesen wunderschönen Anblick gewöhnt hatte, musste er auch schon mit der Schwester zur Kinderärztin gebracht werden. "Geh ruhig mit, Marco. Wir sehen uns gleich. Mir geht es gut.", sagte Paula mit leiser Stimme und meinte, dass ich der Schwester folgen sollte. Ich stand also auf und merkte sofort, dass sich meine Beine wie Pudding anfühlten. Einen kurzen Moment brauchte ich, damit ich mich wieder fing und folgte dann der Schwester in den Raum nebenan. "Herzlichen Glückwunsch erstmal.", meinte sie lächelnd und befreite meinen Sohn mit einem Handtuch von Blut. "Danke.", meinte ich und starrte mein Kind fasziniert an. "Gucken wir erstmal, ob alles dran ist." Sie zählte Finger und Zehen. Alles in Ordnung. "Was müssen Sie noch machen?", fragte ich interessiert. "Sagen Sie ruhig du, ich bin Magdalena." "Marco.", lächelte ich und beobachtete sie dabei, was sie machte. "Ich habe noch Atmung und Puls überprüft. Aber es ist alles in bester Ordnung." Gott sei Dank. Ein Stein fiel mir vom Herzen. Sie legte ihn auf die Waage und wiegte ihn. "3255 Gramm und ...." Sie nahm ein Messband und hielt es am Kopf fest und zog es bin zu den winzig kleinen Füßen. "52cm.", beendete sie ihren Satz und legte dieses Band wieder weg. "Willst du ihn anziehen? Dann kann ich das hier alles ausfüllen.", fragte sie mich. Natürlich will ich das, was für eine dumme Frage. "Ja klar.", sagte ich und nahm mir den Strampler. In diesem Vorbereitungskurs haben wir das schon geübt, allerdings nur an Puppen und an einem Kind ist das wieder etwas anderes. Aber Magdalena half mir, wenn ich Schwierigkeiten hatte. "Also geboren wurde er um 05:13 Uhr, wiegt 3255 Gramm und ich 52cm groß.", sagte sie, während sie das auf so eine Karte schrieb. "Habt ihr euch schon einen Namen ausgesucht?", fragte sie mich und ich lächelte. "Ja." "Verrätst du ihn mir auch?", fragte sie lachend und sah mich an. "Moritz.""Hat er jetzt doch Paula' s Nachnamen bekommen?", fragte mein Vater uns. "Ja, bei einer möglichen Hochzeit kann man den ja immer noch ändern.", meinte Paula und zwinkerte mir zu. "Aber er ist ja zu süß.", schwärmte meine Mutter und konnte ihren Blick nicht von Moritz abwenden. "Mama, das hast du schon öfters gesagt.", sagte ich leicht lachend und beobachtete die Beiden. Meine Mutter saß am Bettende von Paula' s Bett und hielt unseren Sohn im Arm. "Dagegen war ich bestimmt hässlich.", meinte ich aus Spaß und lachte. "Das stimmt.", meinte meine Mutter trocken und lachte auch nicht. Geschockt sah ich zu meinem Vater, der lachte und auch Paula konnte es sich nicht verkneifen. "Quatsch. Alle Kinder aus unserer Familie waren hübsch.", sagte sie und bekam gerade nochmal so die Kurve. Natürlich wusste ich, dass sie das nicht so meinte, aber sie brachte das total ernst rüber. "Ich wünsche mir nur noch, dass ihr irgendwann mal heiratet." Ich sah, wie Paula lächelte. "Aber erstmal nicht in den nächsten paar Monaten und außerdem muss ich warten, bis Marco mich fragt.", lächelte sie und sah mich die ganze Zeit an. "Das regel ich schon mit dem, keine Sorge. Wie geht es dir sonst so?", fragte meine Mutter. "Man merkt schon die Narbe am Bauch, aber ich bekomme gute Mittel dagegen und ich glaube, es war die richtige Entscheidung, einen Kaiserschnitt zu machen." Meine Mutter nickte. "Wann könnt ihr hier raus?", wollte jetzt mein Vater wissen. "Der Arzt meinte zwischen einer Woche und 10 Tagen, man wird sehen.", antwortete Paula. "Aber mit viel Besuch wird das sicherlich erträglich.", fügte sie hinzu. Meine Eltern verabschiedeten sich und ließen uns wieder alleine. Keine fünf Minuten später kam die Hebamme, die Paula dabei half, Moritz zu stillen. Paula hatte sich dafür entschieden. Als auch diese wieder weg war, hatte ich noch ein Geschenk für meine Freundin. Ich gab es ihr und sie sah mich komisch an. "Ja, mach auf. Das ist für dich." Paula holte das Geschenk aus der Geschenktüte und öffnete es vorsichtig. "Oh mein Gott, die sind ja mega schön." Ich hatte zwei Armbänder aus Leder beim Juwelier fertig machen lassen. Eigentlich waren sie identisch, eins für mich und eins für Paula, nur das Paula' s etwas weiblicher aussah und somit besser zu ihr passte. "Da sind ja Gravuren drin." Ich lächelte. "Da sind unsere Initialen eingraviert." Sie lächelte und ihre Augen glänzten. "Und sag nie wieder du wärst ein schlechter Familienvater. Guck wie du dich um mich und Moritz sorgst. Dafür liebe ich dich Marco!"
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Liebe und so... (Marco Reus FF)
FanfictionPaula und Marco lernen sich über Mario kennen. Schnell entwickelt sich eine Beziehung, aber kurz vor der Hochzeit kommt ein riesen Geheimnis ans Tageslicht. Ob sie dennoch heiraten und ihrer Liebe eine Chance geben, steht noch in den Sternen.