" Wenn es ihr schlecht geht, dann will ich da sein "

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*** Zeitsprung 3 Wochen***
Paula' s Sicht:
Die Beziehung mit Marco ist irgendwie so... anders. Aber positiv anders. Wir sehen uns so gut wie jeden Tag. Erst hatte ich deswegen Zweifel, dass wir uns deswegen vielleicht streiten könnten, aber es läuft alles besser als gedacht. Natürlich wissen unsere Freunde davon, dass wir zusammen sind. Marco hat meine Familie auch schon kennengelernt, als sie hier bei mir zu Besuch waren. Ich vermisse sie so sehr, vor allem meinen kleinen Bruder Leo. Gerade sitze ich bei meinem Arzt zur Blutabnahme. Rein zur Kontrolle. Nachdem die Sprechstundenhilfe mir noch ein Pflaster drauf klebte und mir wiederholt sagte, sie werden mir heute Abend die Ergebnisse telefonisch mitteilen, konnte ich gehen. Ich musste ja schließlich in den Unterricht. Schnell sprang ich in mein Auto und fuhr zur Schule. Natürlich War wieder kein Parkplatz frei, also musste ich ein Stück weiter weg parken. Zwei Minuten nach dem Gong war ich auch endlich da. Deutsch. Elfte Klasse. "Frau Schulte, sind Sie das?", rief ein Mädchen aus den hinteren Reihen. "Bitte wo?", fragte ich lachend und ging nach hinten. Sie hielt mir ihr Handy entgegen. Da War ein Bild, wo ich mit Marco letzte Woche essen war. Um ehrlich zu sein, geriet ich in Erklärungsnot. Unsere Beziehung war noch nicht öffentlich, also zumindest nicht in der Presse. "Eh ja.", sagte ich und reichte ihr ihr Handy wieder. Der ganze Kurs War ruhig. "Sind Sie mit dem Reus zusammen?", kam es unglaubwürdig irgendwo her. "Wenn man mit jemandem etwas essen geht, ist man also gleich zusammen oder wie?", fragte ich nun selbstbewusster und mit einem Schmunzeln. Keiner antwortete mehr, also ging ich hinter das Pult und begann den Unterricht.

"Nicht im Ernst oder?", fragte mich Lena und hörte auf ihren Joghurt zu essen. Ich zuckte mit den Schultern. "Anscheinend ja schon. Ich wusste nicht, dass sowas so interessant ist, dass es gleich in die Zeitung kommen muss.", antwortete ich und spielte mit meiner leeren Schale Müsli. "Siehst du ja. Weiß Marco das schon?" Ich nickte. In der Pause habe ich das im Internet gesucht, ein Screenshot gemacht und es ihm gesendet." "Was sagt er." "Ja was soll er sagen? Die Zeitungen dürfen das. Es ist nicht verboten. Aber ich muss damit klar kommen, wenn ich mit ihm eine Beziehung führen will. Es gehört zu seinem Leben und ich muss es akzeptieren." Lena sah mich an. "Aber dir gefällt es nicht, hab ich recht?" Ich nickte zaghaft. Bevor ich aber näher darauf eingehen konnte, klingelte mein Handy. "Das ist bestimmt der Arzt, wegen den Blutwerten." Ich nahm ab.

Fünf Minuten später und meine Welt ist zusammengebrochen. "Schwanger? Wie kann das denn sein?", fragte mich Lena und strich über mein Bein. Ich saß zusammengekauert auf der Couch und heulte einfach. Es kann nicht sein. Laut meinen Blutwerten bin ich schwanger. In der 2. Woche angeblich. "Wir haben immer aufgepasst. Und ich nehme die Pille.", heulte ich und krallte meine Finger weiter ins Kissen. "Oh Paula... wenn es wirklich so sein sollte, dann freu dich bitte. Ein Baby ist immer ein freudiges Ereignis." Ich schüttelte den Kopf. "Ich bin mit Marco seit drei Wochen zusammen. Da kann man noch kein Kind bekommen. Das ist... unzuverlässig." Plötzlich klingelte es an der Tür. Ich guckte sofort Lena mit großen Augen an. "Das ist Marco. Er darf mich nicht so sehen und schon gar nicht wissen. Wir machen nicht auf." Lena schüttelte wild den Kopf. "Er weiß, dass wir hier sind. Das geht nicht Paula. Beim besten Willen nicht." Scheiße. Was machen wir jetzt? Er soll mich nicht so sehen. "Pass auf. Ich mache auf und sage, dass du duschen bist oder schon schläfst. Das wird er mir schon abkaufen." Lena stand auf und lief zu Tür. Ich konnte nicht richtig verstehen, was sie sagen, aber als ich Marco' s Stimme höre, die ich so liebe. Wenn er mich morgens weckt, wenn er mir gut zuspricht, wenn ich Zweifel habe oder er mir einfach nur Komplimente macht. Wenn ich an all das denke, muss ich wieder heulen und kann ein Schluchzen nicht zurückhalten.

Marco' s Sicht:
Ich wusste, dass die beiden Zuhause sind und weil ich sowieso zu Paula wollte bin ich eben rüber gegangen. In Socken stand ich im Hausflur und niemand öffnete mir die Tür. Also klingelte ich nochmal. Dann machte mir Lena die Tür auf. "Hey.", sagte sie und lächelte mich an. Sie ist irgendwie anders als sonst. "Eh Hi. Ist Paula nicht da?", fragte ich verwundert, weil sie eigentlich wusste, dass ich kommen wollte. "Du... die kann gerade nicht. Die schläft schon." Fragend sah ich sie an. "Es ist kurz nach halb sieben? Paula geht nie so früh schlafen." Lena druckste rum. "Heute halt schon. Komm am besten morgen wieder." Gerade als Lena diesen Satz ausgesprochen hatte, hörte man ein Schluchzen. "Das War doch Paula.", meinte ich und versuchte in die Wohnung zu kommen. "Marco stopp. Ja, das ist Paula. Aber sie will nicht, dass du sie so siehst. Das hat sie selber gesagt." "Laber keinen Quatsch. Das ist meine Freundin und wenn es ihr schlecht geht, dann will ich da sein." Mit diesem Argument ließ Lena mich durch und ich steuerte schnurstracks ins Wohnzimmer. Zu meiner Freundin.

Liebe und so... (Marco Reus FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt