*** 17 Jahre später ***
Paula' s Sicht:
Moritz ist mittlerweile 17 Jahre alt und ist in die Fußstapfen seines Vaters getreten. Marco hat seine Karriere vor 7 Jahren aufgegeben und ist bei Dortmund in der Nachwuchsabteilung tätig. Unsere Tochter Sophie ist 15 und eher weniger am Fußball interessiert. In meinen alten Beruf als Lehrerin bin ich nicht wieder zurück gegangen. Ich kümmere mich hauptsächlich um den Haushalt, dann um die Kinder, wenn sie aus der Schule kommen und fahre Moritz und Sophie immer zum Training. Wir führen, meines Erachtens nach, ein perfektes Familienleben. Wir unterstützen uns gegenseitig und sind quasi ein Team. "Sophie! Weißt du wo Papa ist?", rief ich das Treppenhaus hoch und hörte wie sich ihre Zimmertür öffnete. "Nein, weiß ich nicht. Hast du mal im Keller geguckt?" Also ging ich in den Keller und sah, wie Licht in der Waschküche an war. Was will Marco bitte in der Waschküche? Eigentlich bin ich nur darin, wenn ich Wäsche waschen muss, Moritz, Sophie oder gar Marco betreten diesen Raum nie. Vorsichtig öffnete ich die Tür, die nur einen Spalt offen war. "Ehh... Was machst du hier?", fragte ich und lachte dann. Marco sagte gar nichts. Er stand mit einem T-Shirt in der Hand vor der Waschmaschine und sah ratlos aus. "Willst du waschen?", fragte ich ihn, in der Hoffnung, dass er dann vielleicht antworten würde. "Ich brauche das T-Shirt." Ich runzelte die Stirn. Er hat tausende T-Shirts und wieso brauch er das jetzt so dringend? "Und jetzt die Wahrheit." Er zuckte mit den Schulter. "Das ist die Wahrheit." Ich zog die Augenbrauen hoch und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Wenn das so ist, dann kannst du es ja waschen. Verbieten kann ich dir das ja nicht." Ich musste mich echt zusammenreißen. Ich glaube eher weniger, dass Marco weiß, wie man die Waschmaschine anstellt, geschweige denn, wie viel Grad man das waschen muss. "Kannst du mir helfen?" Okay, wollen wir mal nicht so sein. Ich half ihm also und machte die Maschine an. "Wieso brauchst du das?", wollte ich wissen, als wir auf dem Weg nach oben waren. "Einfach so, ich will das anziehen." Skeptisch sah ich ihn an. "Jetzt wirklich, Schatz." Ich glaubte ihm ja, aber es war schon komisch. "Wieso sind die Kinder so ruhig?" Marco zuckte mit den Schultern. Irgendwas ist hier komisch. Aber ich weiß es nicht was. Sonst sitzt Moritz immer im Wohnzimmer vor dem Fernseher und spielt mit seinem Handy. Sophie ist entweder oben oder mit ihren Freundinnen unterwegs. "Ich gehe mal gucken.", meinte ich und stellte das Glas Wasser, was ich mir gerade genommen hatte, wieder auf die Arbeitsplatte in der Küche. "Warte. Ich mache das schon." Unschuldig hob ich die Arme und ließ ihn machen. Ich würde gerne wissen, was hier los ist. Die Situation ist mir nicht ganz geheuer. Also setzte ich mich an den Küchentisch und nahm mir Marco' s Laptop. Als ich ihn aufklappte, wurde mir gleich eine Seite im Internet angezeigt. Eine Seite, wo Urlaube angeboten wurden. Was wollte Marco da? Langsam wurde mein Gefühl immer schlechter, also machte ich mich sofort auf den Weg nach oben. Sowohl die Zimmertür von Moritz, als auch die von Sophie waren geschlossen. Aus Moritz Zimmer kam Musik und Marco schien bei Sophie zu sein. Ich öffnete die Tür und sah nichts anderes als Klamotten quer über den Boden verteilt. Was soll das denn? "Was ist hier los?", fragte ich aufgebracht und sah mich um. Sophie saß auf dem Boden. Vor ihr lag ihr Koffer, Marco stand am Schrank und gab ihr ein paar Sachen. Erschrocken guckten mich beide an. "Mama.", sagte Sophie leise. "Marco, was soll das!" "Beruhig dich, das können wir dir alles erklären. Hol mal bitte Moritz, Sophie.", sagte er und unsere Tochter machte sich auf den Weg ihren Bruder zu holen. "Jetzt bin ich aber mal gespannt." Als Sophie und Moritz ins Zimmer zurück kamen setzten sie sich direkt auf das Bett und Marco lehnte sie mit dem Rücken an die Wand. "Mama, das sollte eigentlich eine Überraschung werden.", meinte Sophie und sah dann hilflos zu Marco. "Wir haben Urlaub gebucht. Wir fliegen heute Nacht und wollten dich damit überraschen.", erklärte er und sah mich an. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Auf der einen Seite war ich sauer, dass sie mir das nicht erzählt haben und das alles hinter meinem Rücken geplant hatten, aber auf der anderen Seite freute ich mich riesig. Ich meine, die Kinder haben Ferien und wir würden mal hier raus kommen. Eigentlich hatten wir in den Ferien keinen Urlaub gebucht, weil wir nur meine Familie in den Niederlanden besuchen wollten. Marco' s Eltern wollten Moritz und Sophie mit an die Ostsee nehmen. "Willst du nicht?", fragte Sophie niedergeschlagen. Ich atmete tief ein und wieder aus. "Doch, aber ihr wisst, dass ich Überraschungen hasse.", lächelte ich. "Och Mum, stell dich nicht so an. Außerdem, das T-Shirt, was Papa gewaschen hat, war nicht von ihm, sondern von mir. Ich will das nämlich mitnehmen.", lachte Moritz und stand wieder auf. Er nahm mich in den Arm und ging wieder in sein Zimmer. Auch Marco kam auf mich zu. "Verrätst du mir, wohin wir fliegen." Er schüttelte grinsend den Kopf und küsste mich kurz. "Könnt ihr das bitte woanders machen.", sagte Sophie und sah uns genervt an. "Steh mal auf.", sagte Marco zu ihr. Sie tat, was ihr Vater sagte und ehe sie sich versehen konnte, ging Marco auf sie zu, schloss sie fest in ihre Arme und drückte ihr ganz viele Küssen auf die Wange. Unter lachen und schreien rief Sophie nach mir. Ich lachte und ging aus dem Zimmer. Als ich im Flur war, sah ich, dass Marco unseren Koffer schon fertig gepackt hatte und dorthin gestellt hatte. Ich glaube, das war das Süßeste, was die drei für mich je gemacht haben.Jetzt saßen wir hier. In Paris. Auf einer Bank vor dem Eiffelturm. Mitten in der Nacht. Ich lag in Marco' s Armen gekuschelt und einen Arm hatte ich um Moritz. Sophie lag an ihren Bruder gekuschelt und schlief fast ein. "Wollen wir zusammen mal ein Foto machen? Also ich meine, der Eiffelturm ist jetzt beleuchtet und es ist stockduster.", meinte Moritz und ich fand die Idee gut. Wir wollten sowieso gleich ins Hotelzimmer zurück. Wir standen alle auf und gingen näher zum Eiffelturm. "Wollen wir erst alle zusammen drauf?", fragte ich und alle waren einverstanden. Wir fragten irgendeinen Polizist, der gerade da rumlief, der machte ein Foto von uns. Ich bedankte mich bei ihm und nahm mein Handy wieder entgegen. Wir machten ganz viele Bilder. Mal nur unsere Kinder, mal Marco mit den Beiden oder nur ich mit Sophie. "Mach mal bitte eins von nur mir und Papa.", meinte ich zu Felix und gab ihm mein Handy. Marco und ich stellten uns vor den Turm und warteten bis Felix das Foto gemacht hat. "Warte, mach nochmal eins!", rief Marco ihm zu. Felix nickte. Marco legte seine Hände an meine Wangen und küsste mich. "Weißt du woran mich das erinnert?", fragte ich ihn lächelnd, als wir uns gelöst hatten. Er nickte grinsend. "An unsere Flitterwochen." Ich lächelte ihn an und küsste seine Wange. Marco und ich waren in den Flitterwochen eigentlich auf den Malediven, aber auf der Rückreise hatten wir einen Abstecher nach Paris gemacht. Und da hatten wir genauso ein Foto gemacht. Das hängt jetzt in schwarz weiß auf einer Leinwand bei uns groß im Wohnzimmer. Wir machten uns also wieder auf den Weg ins Hotelzimmer. Sophie und Moritz hatten ebenfalls ein Doppelzimmer und schliefen gegenüber von mir und Marco. Uns trennte also nur der Flur. Marco und ich hatten ihnen noch eine gute Nacht gewünscht und sind das in unser Zimmer rüber gegangen. Marco stöberte mit seinem Handy im Internet, während ich mir im Badezimmer die Zähne putzte. "Schatz komm mal!", rief er und ich ging mit Zahnbürste im Mund zu ihm an Bett. Er hielt mir sein Handy hin. Geöffnet war die Instagramseite von Moritz. Darauf sah man das Bild, wo Marco und ich und küssen mit der Unterschrift: >>Meine Vorbilder. ♥ Ich liebe euch ♥<< Ich musste lächeln. "So süß.", meinte ich und ging wieder ins Badezimmer, um meine Zahnbürste wegzubringen und den Mund auszuspülen. "Soll ich mal kommentieren?", fragte Marco lachend. "Tu was du nicht lassen kannst.", lachte ich und kuschelte mich unter die Decke. Marco schrieb, dass wir ihn auch lieben und legte dann sein Handy auf den Nachttisch. "Gute Sache eigentlich von unserem Sohn." Fragend sah ich Marco an. "Wie meinst du das?" "Er hat uns damit gesagt, dass er uns liebt und wir seine Vorbilder sind. Und außerdem mit den Trennungsgerüchten aufgeräumt." Das stimmt. Es wurde immer wieder in allen möglichen Zeitung geschrieben, dass Marco und ich getrennt wären. Man hat mich mit einem anderen jüngeren Mann in einem Café in Dortmund fotografiert und das gleich wieder überinterpretiert. Wenn man sich noch nicht mal mit seinem eigenen Bruder auf eine Tasse Kaffee in der Stadt treffen kann, ist das sehr bedenklich. Aber wenn ich eines weiß, dann ist es, dass ich Marco nie betrügen würde, geschweige denn verlassen werde.
~ Ende ~
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Liebe und so... (Marco Reus FF)
FanfictionPaula und Marco lernen sich über Mario kennen. Schnell entwickelt sich eine Beziehung, aber kurz vor der Hochzeit kommt ein riesen Geheimnis ans Tageslicht. Ob sie dennoch heiraten und ihrer Liebe eine Chance geben, steht noch in den Sternen.