"Du hast tolle Eltern, tolle Schwestern und ganz besondere Freunde."

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Paula' s Sicht:
Lena musste sich am nächsten Morgen wieder zur Arbeit, also war ich alleine Zuhause. Ich bezog unser Bett neu und öffnete das Fenster. Die alte Bettwäsche brachte ich in den Keller und machte die Waschmaschine an. Ich nahm gleich eine Flasche Orangensaft mit nach oben, damit ich frühstücken konnte. In der Küche holte ich mir ein Brot und machte Frischkäse mit Gurken drauf, dazu ein Glas Orangensaft und eine Schüssel Müsli. Auf der Couch machte ich es mir dann gemütlich und schaute auf RTL das Morgenmagazin. Plötzlich hörte ich, wie die Haustür aufgeschlossen wurde. Warum ist Marco hier? Gestern hat sich das noch alles ganz anders angehört. Aber den Geräuschen nach zu urteilen, war er nicht alleine. Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten soll, also blieb ich auf der Couch sitzen. Ich hörte wie sie die Treppe hoch gingen. Bei unserem Haus war das etwas anders. Wenn man von draußen rein kommt, ist da nur ein Flur, wo eine kleine Abstellkammer ist und wo die Schuhe stehen, die wir im Moment an haben. Dann muss man eine Treppe hoch gehen, wo das Wohnzimmer ist. Wohn-, Esszimmer zusammen mit der Küche. Dann muss man wiederum eine Treppe hoch gehen, um zu den anderen Räumen zu gelangen. Plötzlich stand Marco vor mir und hinter ihm seine Eltern. "Hallo.", sagte ich geschockt und sah sie abwechselnd an. "Könnt ihr vielleicht mal offen miteinander reden?", seufzte seine Mutter und setzte sich zu mir auf das Sofa. "Ich weiß nicht, worüber.", meinte ich und wusste echt nicht, was die jetzt von mir wollen. Wenn Marco mich wirklich betrogen haben sollte, dann ist endgültig Schluss. "Ja, dann rede.", meinte ich zu Marco, der sich auf den Sessel setzte. Sein Vater stand am Sofa und stütze seine Hände auf die Lehne der Couch. "Mensch Paula, ich habe dich nicht betrogen. Marcel war den ganzen Abend nüchtern, er war der Einzige, der einen klaren Kopf hatte. Mir war plötzlich richtig schlecht im Club und er ist mit mir an die frische Luft gegangen. Er hat mir vorgeschlagen, dass ich bei ihm bleibe und nochmal darüber nachdenken kann. Es ist nichts passiert. Der Abend war sogar vorbei, bevor er erst richtig angefangen hat." Ich sah ihn an. Mir war es auch egal, was seine Eltern jetzt davon denken. "Ich habe auch nie von dir erwartet, dass du mich betrogen hast, aber du musst doch noch ein anderes Problem haben. In der letzten Zeit bist du mir gegenüber abwertend. Wolltest das letzte Mal sogar nicht mit zum Ultraschalltermin, obwohl du jedes Mal mitgekommen bist, ob du eigentlich zum Training musstest oder nicht." Sein Vater massierte ihm einmal die Schultern und haute ihm leicht auf den Oberarm. So irgendwie als kleine Motivation. "Du bist an gar nichts Schuld. Ich bin der Doofe. Ich habe so Angst. Angst als Vater zu versagen. Auch wenn ich Kinder liebe. Ach ich weiß auch nicht." Ich sah ihn mitleidig an. Er saß da, wie ein Häufchen Elend. "Marco... Du wirst der beste Vater auf der Welt. Da habe ich überhaupt keine Zweifel. Du bist nicht alleine, ich bin immer da. Für dich und für das Baby und du wirst nie nie nie alleine sein. Du hast tolle Eltern, tolle Schwestern und ganz besondere Freunde. Deine Selbstzweifel kann ich nicht verstehen." Marco stand vom Sessel nicht auf, also tat ich das. Ich setzte mich auf seinen Schoß und legte meinen rechtem Arm um seinen Hals. "Hör auf mit diesen Gedanken. Die sind total unnötig. Freu dich lieber.", sagte ich leise und küsste seine Wange. "Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll."

"Weißt du, ich finde Kilian total schön.", meinte ich und sah hoch zu Marco. Wir sitzen auf dem Sofa und kuscheln uns aneinander. Wir haben uns ausgesprochen und auch Marco' s Eltern sind so glücklich. "Milo oder Milan ist auch toll.", wendete Marco ein und zog die Wolldecke über uns. "Und was ist mit Elias oder Lukas?" Er schüttelte den Kopf. "Ne, bitte nicht." Ich lachte. "Aber Milan ist so ein Modename. Luis, Nils oder Linus gefallen mir da schon besser." Marco atmete durch. "So kommen wir nicht weiter. Wir können auslosen oder unsere Freunde fragen." "Dann lieber auslosen. Den Namen möchte ich bis zur Geburt nicht verraten. Nur du und ich sollen den wissen.", sagte ich und lächelte ihn an. "Okay. Ich hole einen Zettel und einen Stift und dann schreiben wir die Namen darauf." Gesagt, getan. Ich hatte alle Namen aufgeschrieben, gefaltet und in eine Schüssel getan. "Wer zieht?", fragte ich lachend und hielt ihm die Schüssel hin. "Du. Du trägst das Kind ja auch in dir und vielleicht entscheidet unser Baby ja mit...", sagte er und lächelte. So glücklich habe ich ihn lange nicht mehr gesehen. Ich zog einen Zettel und öffnete ihn. "Und unser Baby heißt...."

Liebe und so... (Marco Reus FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt