Der Schuss, der auch wieder zurückkam

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James wie auch ich wussten nicht, was Clint von ihm wollte. Ich gab ihm die Bestätigung zu warten. Ich hätte nie geglaubt, dass ich einmal dem Wintersoldier versichern muss, dass alles ok ist. Clint hatte ihn in sein Zimmer genommen. Währenddessen spielte ich mit einer meiner roten Haarstränen. Nach ein paar Minuten wurde mir die Sache zu lang und ich ging nachsehen. Lautlos lehnte ich mich an den Türrahmen und betrachtete den arbeitenden Clint. Clint kann Haare schneiden? Mal was ganz neues. Er schickte James in ein Nebenzimmer. Als er herauskam, dachte ich es stand ein Offizier des Krieges vor mir, der gerade mit einer Zeitmaschine angekommen ist. Clint hat ihm etwas hingehalten, über das er hörbar überrascht war. Er drehte sich um. Ich habe schon wartend mit meinen Nägeln auf meinem vorne verschränkten Unterarm geklopft. Er hat es bemerkt und mich nach einen schnellem Danke wieder begleitet. Nun scheint ihn keiner mehr so richtig zu erkennen, was ihn sichtlich erleichterte.  Kurze Haare, seinen alten Militäruniformsmantel und einen metallerne Kette. Woher Clint diese ganzen Sachen hat, ist mir unklar, doch das will ich noch herausfinden. Unten wurden wir von Hill erwartet und James gleich ein paar Fragen gestellt. Er antwortete auf alles präzise und zögerte nicht, bis bei dem Satz mit der 107. Infanterie. Als Hill von Steve zu sprechen begann, dachte ich es sei alles ok, doch mit den Satzende, wir verlieren ihn, war alles anders. Sie hatte die Tür für uns geöffnet und uns Zutritt verschafft. Ich ließ James zu ihm, da es nun 70 Jahre her ist, seit er ihm das letzte Mal gesehen hat, ohne einen Tötungsbefehl. Ich blieb ein wenig weiter weg stehen. Er setzte sich an die Bettkante, löste eines der Abzeichen, flüsterte etwas und legte den Orden in Steve's Hand. Ich konnte es sehen und er hat es gefühlt. Der Herzschlag verstummte. Ich legte eine tröstende Hand auf seine Schulter, die er gleich wieder ein wenig abschüttelte und den Raum verließ. Ich folgte ihm wieder in den Aufzug. Oben angekommen, trafen wir auf Clint, der aus unseren Gesichter schon den gezeichneten Abend erkannte. Durch den gesenkten Blick sahen wir beide nicht, als wir um die Ecke bogen, wer vor uns stand. Der Schuss machte uns aufmerksam. Zuerst dachte, derjenige hätte nichts getroffen, doch als James neben mir fiel, war das Gegenteil der Fall. Ich sah in die teuflischen Augen von Rumlow, der schon wieder zum Schuss auf mich anvisiert hat. Gut, dass ich den Revolver mitgenommen habe. Er war zu langsam gewesen und ich habe zurückgeschossen. Er ließ die Waffe fallen und fiel zu Boden. Ich drehte mich sofort zu James um und sah, wie sich die Uniform mit Blut vollsaugte. Die Wunde war knapp neben dem Herzen. Ich kniete mich hin und hob seinen Kopf vorsichtig an, den ich auf meinen Oberschenkel legte: "James...geh nicht....ich hole einen Arzt...CLIIIINNT!!!!", ich wusste er war nur ein paar Zimmer weiter entfernt. In dieser Sekunde kam er auch schon um die Ecke gefegt. Er sah James an, dann mich und schon wusste er was zu tun war. Er sprintete los und holte einen Arzt. Währenddessen begannen James' Augen langsam zuzufallen. Ich wollte etwas sagen, aber er unterbrach mich: "Es ist ok Natasha....ich habe es verdient." "James...." Er hat seine Augen geschlossen. Ich weiß, was er getan hat war nicht im geringsten gut, doch auf dieses Weise hätte er nicht sterben sollen. Und wie ist eigentlich Rumlow entkommen? Das wird niemand je erfahren, da er in diesem Moment gestorben ist. Nun waren ein paar Ärzte in Begleitung mit Clint angekommen. Sie legten ihn gleich auf eine Trage und gingen. Clint blieb mit mir im Gang stehen. Er nahm mich nach ein paar Minuten mit in sein Zimmer. Seines war ganz anders eingerichtet. Der dunkle Boden war gleich, doch hatte er blaue Stoffsessel. Eine große Zielscheibe wurde auf die Wand gemalt, auf der bei mir ein Regal das ganze ziert. Er hatte eine Elvis Platte aufgelegt. Ich ließ mich auf den erstbesten Stuhl nieder. Er wusste genau, was mir bei Kummer hilft. Wostok. Die beste Limonade aus der Sowjetunion. Die hab ich damals als Kind geliebt. Nach meiner ersten danebengegangenen Mission, hat er mir danach eine gegeben. Aus irgendeinem Grund will er mir nicht sagen wo er sie her hat. Immer wenn es mir schlecht geht, drückt er mir eine Flasche in die Hand mit der blauen Frau. "Tasha, geb dir nicht die Schuld." "Ich weiß, aber sonst sehe ich auch alles. Ich begreifs nicht. Wie ist Rumlow entkommen?" "Hast du den Funk nicht gehört?" "Nein. Als wir zu Steve ins Zimmer gegangen sind, hab ich ihn abgeschaltet." "Achso...er hat sich auf dem Weg zum Gefängnis losgerissen, die Wachen übers Knie gelegt und sich die Waffe geschnappt." "Woher hast du eigentlich die Sachen von James?" "Weißt du noch als ich eine Kette aus der Kriegszeit angefordert hatte? Da habe ich die Marke von James bekommen. Mir wurde auch noch der Mantel dazugegeben und man sagte mir, das sei alles von Sergeant James Barnes. Als du seinen Namen genannt hast, dachte ich sofort auf. Ich hätte ein schlechtes Gewissen, wenn ich es ihm nicht gegeben hätte." "Und woher hast die ganzen Flaschen Wostok?" Er schüttelte nur den Kopf. Ich wusste es, aber einen Versuch war es wert. Immer wenn mein Funk zu sprechen beginnt, bedeutet es nichts gutes: "Agent, kommen Sie in die Krankenstation. Es geht um den Sergeant.", Hill's Stimme war schon wieder so emotionslos.

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