Kapitel 15

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In dieser Woche war Jay noch komischer als schon am Wochenende. Er wand sich immer weiter von mir ab. Wir aßen nicht mehr zusammen, ich übernachtete nur einmal bei ihm, weil er mich jeden anderen Abend nach unten schickte. Samstag wich Jay mir sogar aus, als ich ihn küssen wollte. Jetzt reichte es mir endgültig. Ich wollte mit ihm reden. Ich wollte dass er es mir erklärte. Warum stieß er mich schon wieder weg? Ich wollte mit ihm zusammen sein, ihn unterstützen und von ihm unterstützt werden. Ihn lieben und von ihm geliebt werden. Er war alles was ich brauchte, warum wand er sich von mir ab? Samstag Abend ging ich nach dem Essen zu ihm nach oben.

„Jay?" Er saß mit einer Pizza auf der Couch.

„Hey." Antwortete er freundlich.

„Ich muss mit dir reden."

„Blue ..." Er sah mich gequält an als wüsste er was kommt.

„Warum stößt du mich schon wieder von dir weg, Jay? Warum?" Ich setzte mich neben ihn auf das Sofa und sah ihn an.

„Ich hab dir gesagt dass ich es dir nicht erklären kann. Ich will dich da nicht mit rein ziehen, dass ist zu gefährlich. Du hast gesehen was letztens passiert ist. Ich will nicht das jemand dir weh tut. Aber ich kann es nicht von mir fern halten. Also muss ich dich von mir fern halten." Als er den letzten Satz sagte rollten bei mir schon die Tränen und auch seine Augen glänzten.

„Also wars das?" schluchzte ich. Ich ertrug diese Ungewissheit nicht mehr. Wenn es aus war sollte er es mir gefälligst ins Gesicht sagen. Jay antwortete nicht, doch keine Antwort war ja irgendwie auch eine. Ich rannte nach unten in mein Zimmer und legte mich schluchzend ins Bett. Ich hatte das Gefühl ganz langsam zu ertrinken. So als würde mir jemand die Luft nehmen, jede Minute etwas mehr und ich konnte nichts dagegen tun. Meine Lungen brannten und mein Herz schmerzte als hätte jemand einen Dolch hinein gestoßen und dann daran gedreht. Mein Handy klingelte und ich nahm ab.

„Guten Abend, Mädchen." Rief Taylor fröhlich. „Hör zu. Ich hab Coffe gekauft und ich bekomme ihn schon morgen. Könnte ich ihn bei dir einstellen. Ich weiß es ist verdammt kurzfristig aber ..." Ich schniefte. „Blue sag mal ist alles in Ordnung?" Fragte Tay sofort fürsorglich. Ich schüttelte den Kopf, bis mir einfiel das er es ja nicht sehen konnte.

„Nein." Schluchzte ich leise.

„Blue was ist los? Erzähl's mir." Forderte Taylor mich vorsichtig auf.

„Jayden und ich ... gestritten ... aus." Ich musste mich zusammenreißen um diese paar Worte raus zu bekommen, doch Tay verstand mich.

„Ach Quatsch. Das meint er nicht so." probierte er mich zu beruhigen.

„Doch."

„Da ist doch das letzte Wort noch nicht gesprochen! Jayden wäre der dümmste Junge der Welt wenn er dich verlassen würde. Blue. Das macht er nicht. Warum sollte er denn? Blue ich weiß es ist jetzt nicht so passend aber ich komme morgen vorbei und würde mich echt freuen wenn ich Coffe mitbringen dürfte. Ist das ok für dich?!"

„Ja ok. Bis morgen."

„Bis morgen Mädchen. Versuch zu schlafen. Gute Nacht." verabschiedete sich Tay durchs Telefon. Bei der Art und Weiße wie Tay mich Mädchen nannte, musste ich jedes mal lächeln. Auch jetzt. Zwar unter Tränen aber ich musste grinsen. An dem Abend konnte ich ewig nicht einschlafen. Immer wieder rollten mir Tränen übers Gesicht, bei jedem Gedanken an Jay. Doch irgendwann glitt ich in einen dunkeln, traumlosen Schlaf.

Am nächsten Morgen wachte ich erst halb zwölf auf. Ich machte mich fertig und zog mich an. Den ganzen Nachmittag über blieb ich im Haus. Bis Tay kam. Ohne klingeln lief er in mein Zimmer und nahm mich in den Arm. Eine vereinzelte Träne rollte mich über die Wange doch ich wischte sie mir weg und lächelte tapfer.

Blue's SommerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt