Kapitel 23

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Der nächste Tag ging schneller vorbei als ich dachte. Vormittags kümmerten Jay und ich uns gemeinsam um die Pferde und misteten Boxen aus. Nach dem Mittagessen fuhren wir mit dem Motorrad ins Freibad und trafen uns mit Taylor und Louis. Wir verbrachten fast die ganze Zeit auf den Rutschen und im Wasser und Jay brachte mich, trotz Höhenangst, dazu einmal mit ihm von 3-Meter-Turm zu springen. Im Nachhinein war es gar nicht so schlimm wie ich anfangs dachte.

Am Mittwoch starteten Jayden und ich einen Filmmarathon. Dad kam zwischendurch um uns zu sagen, das heute Abend wieder Heugrillen war. Jades Jahr nach der Heuernte gab es in unserer Nachbarschaft ein großes Grillfest. Jeder der wollte konnte kommen. Da allerdings weder Jayden noch ich dieses Jahr bei der Ernte mitgemacht hatten, hatte ich auch nicht unbedingt Lust zum Fest zu gehen. Wir sahen uns stattdessen gefühlte hundert Filme an und Abends hatte ich auf einmal einen riesigen Energie-Überschuss. Ich konnte nicht mehr ruhig auf der Couch sitzen sondern wanderte durchs Wohnzimmer.

„Jay ich muss irgendetwas machen." Jammerte ich. Er überlegte kurz bevor er aufstand. Ohne ein Wort warf er mich über die Schulter und trug mich nach unten. Erst vor dem Motorrad setzte er mich ab und gab mir einen Helm.

„Wo fahren wir hin?" Fragte ich grinsend.

„Vertrau mir." Zwinkerte Jay. Ich zog mir den Helm über und setzte mich hinter ihn auf das Motorrad. In der Zwischenzeit war es bereits etwas dämmrig. Als Jayden auf einen Waldweg einbog, hatte ich eine Ahnung wohin er wollte. Sie wurde bestätigt als wir kurz darauf anhielten. Wir waren am See.

„Und was machen wir hier?" Fragte ich skeptisch nachdem ich mir den Helm wieder abgesetzt hatte.

„Baden."

„Aber wir haben keine Badesachen ... " Ich verstummte als Jay auf mich zu kam und mit den Händen unter meinem T-Shirt entlang strich. Ich sog kaum hörbar die Luft ein.

„Keine Sorge. Wenn du willst behalten wir unsere Unterwäsche an." Grinste er und lenkte meine Gedanken damit sofort auf das Thema Sex. Ich zog mir meine Klamotten aus, behielt meine Unterwäsche allerdings wirklich an und war froh als auch Jay seine Boxer noch trug. Jay und ich rannten ins Wasser und nachdem wir den ersten Schock wegen der Kälte überwunden hatten, alberten wir noch über eine viertel Stunde rum. Schließlich zog Jay mich an Land in eine feste Umarmung und ich probierte mein zittern zu unterdrücken. Jay sah mich an und ich verlor mich in seinen blauen Augen, die irgendwie dunkler schienen als sonst.

„Blue." Hauchte er bevor seine Lippen auf meine trafen. Für einen Moment fühlte ich mich zurück versetzt in den Tag meines ersten Kusses. Es war auch hier, nur etwas wärmer und wir waren damals noch im Wasser. Mit einem Mal begann mein ganzer Körper zu pulsieren. Es war irgendwie ungewohnt, aber nicht unangenehm. Jays Kuss wurde Stück für Stück immer fordernder. Seine Hände fuhren über meinen Hintern, zu meinem BH, über meine Oberschenkel. Ich war selbst überrascht, doch es störte mich nicht, überhaupt nicht. Auf einmal lies Jay von mir ab. Ich sah ihn verwirrt an.

„Lass uns erst nach Hause." Nuschelte er leise und ich konnte sehen dass er sich zusammen reißen musste um nicht hier und jetzt über mich her zu fallen. Ich verkniff mir ein kleines Grinsen.

Als ich nach wenigen Minuten zu Hause von Jaydens Motorrad schlug mein Herz unnormal schnell. Ich wusste das Jay mich nie dazu drängen würde, mit ihm zu schlafen, doch irgendwie ... wollte ich es. Es war der perfekte Zeitpunkt. Jay zog mich an sich und begann wieder mich zu küssen. Dieses Mal bemühte er sich gar nicht erst, seine Lust zurück zu halten, sondern setzte von Anfang an seine Zunge ein. Ich wusste das er es wollte. Heute, jetzt. Jay lies erneut von mir ab und zog mich an der Hand mit hoch in die Wohnung. Kaum war die Tür hinter uns geschlossen, landeten unsere Lippen erneut aufeinander. Mein ganzer Körper begann erneut zu kribbeln und mein Herz schlug so stark, dass ich das Gefühl hatte, es würde aus meiner Brust springen. Jay zog mir die Jacke ruckartig aus, hob mich auf die Couch, sodass ich auf ihm saß, und begann dann mit den Knöpfen meiner Bluse zu spielen. Ich hielt ihn nicht auf sondern zog ihm das T-Shirt über den Kopf und strich die Muskeln auf seiner Brust und seinem Bauch nach.

„Oh Gott, Blue." Stöhnte Jay in den Kuss. Ich musste grinsen. Es war irgendwie schön zu sehen, dass nicht nur er auf mich so eine Wirkung hatte, sondern auch umgekehrt. Jay öffnete die letzten Knöpfe meiner Bluse und zog sie mir aus. Ich fuhr mit meinen Händen zum Verschluss seiner Jeans und machte mich daran zu schaffen. Auf einmal spürte ich seine Hand auf meinen und er rückte einige Zentimeter von mir ab.

„Wenn du jetzt nicht aufhörst kann ich für nichts mehr garantieren." Hauchte Jay ein wenig atemlos. Ich grinste. Als ich mich Jay wieder nährte kniff er erst die Augen zusammen, um sich im nächsten Moment wieder auf zu reißen.

„Sicher?" Nuschelte er. Ich nickte. Ganz sicher sogar. Unsere Lippen trafen sich erneut, hart und fordernd, und Jay trug mich ins Schlafzimmer.

Blue's SommerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt