Kapitel 4

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In the heat of the fight I walked away, ignoring words, that you were saying


Als Harry vor dem Haus in London, das Zayn und Perrie bewohnten ankam, war er fix und fertig. Nicht nur der Jetlag, sondern auch die Fahrt mit dem Taxi vom Heathrow Airport hier her, hatte an seinen Nerven und an seiner Energie gezerrt. Er hatte einen Jetlag, und im Flugzeug, ein ganz normaler Linienflug, hatte er nicht schlafen können. Zum Einen lag es daran, dass er mittlerweile an den Privatjet gewöhnt war, den sie alle während der Tour benutzten. Er war zwar erste Klasse geflogen, aber das war trotzdem noch eingewaltiger Unterschied zu dem geräumigen, stillen Privatjet mit Wlan. Der Hauptgrund, der ihn wach hielt, war der Gedanke, dass Louis und Niall gerade auf der Aftershowparty waren und sich amüsierten,während er seine Zeit im Flugzeug verbrachte, und angespannt auf den Bericht wartete. Auf das, »Sie hat glücklich mit ihm gewirkt« oder die Alternative »Sie hat den ganzen Abend abwesend in der Gegend rumgestarrt«. Beides hatte seine Vorteile, aber auch beides seine Nachteile. Er wollte, dass sie glücklich war. Er wollte es mehr als alles auf der Welt. Sie verdiente es. Aber sie verdiente mehr als Calvin.

Als er aus dem Taxi ausstieg und vom Fahrer sein Gepäck gereicht bekam, bedankte er sich mit einem üppigen Trinkgeld bei seinem Taxifahrer. Sein Koffer war schwerer als gedacht. Er hoffte das Gespräch mit Zayn lief gut. Wenn das der Fall sein sollte, konnte er heute sicher hier schlafen, wenn nicht, dann musste er sein Gepäck bis in sein Haus schleppen, am anderen Ende der Stadt oder er suchte sich, mittenin der Nacht ein Hotel in der Nähe, denn hier waren Taxis schwer aufzutreiben.

In Perries und Zayns Haus brannte Licht. Fast überall, um neun Uhr abends. Was machten sie? Testeten sie neue Lampen für ihr Haus? Oder spielten sie verstecken? Vielleicht hatten sie aber auch einfach nur Besuch. Er beschloss sich überraschen zu lassen.

Durch die Gitterstäbe des Tors, das den einzigen Eingang des Anwesens ausmachte, konnte er den liebevoll angelegten Vorgarten sehen, und erst jetzt fiel Harry auf, dass er schon seit Jahren nicht mehr hiergewesen war, wahrscheinlich schon nicht mehr, seit er beim Einzug geholfen hatte. Trotzdem war er sich sicher, dass weder Perrie noch Zayn, das gemacht hatten. Es musste Perries Mutter gewesen sein. Er meinte sich zu erinnern, dass sie Gartenarbeit liebte. 

Als er klingelte, musste er warten. Währenddessen ließ er seinen Blicküber seine Umgebung schweifen. Er wusste, dass es einen großen Garten gab, der hinter dem Haus lag. Das Haus schien hell, warm und freundlich. Und es verstrahlte eine gewissen Atmosphäre, die bei jedem Besucher dazu führte, dass er sich wie zu Hause fühlte. Es war genau die Art von Haus, in der man sich vorstellen konnte, seinen Zukunft aufzubauen, und seine Kinder großzuziehen. Das genaue Gegenteil von Harrys Jungessellenbude am anderen Ende der Stadt, die zwar schick war, aber auf keinen Fall ein Zuhause. Harry wartete weitere Minuten, aber vergeblich, auch nach mehrmaligem Klingeln ging niemandan die Sprechanlage. Irgendwann beschloss er, dass es genug war. Zayn würde es ihm schon verzeihen, wenn er den Code benutzte, es war der Geburtstag seiner jüngsten Schwester. Eigentlich hätten sie sichauf etwas Schlaueres einigen sollen, als das Geburtsdatum eines Familienmitglieds. Es war ein Wunder, dass die Fans ihnen noch nicht die Bude eingerannt hatten.

Als Harry an der Haustür klingelte, machte ihm niemand auf. Bei jeder anderen Person, hätte es als Hausfriedensbruch gegolten, wenn sie den Schlüssel aus der Terracottavase neben dem Hauseingang genommen hätte, aber Harry beschloss ein weiteres Mal auf Perrie und Zayns Gnade zu setzen. Denn sie waren zu Hause, er hörte Stimmen, allerdings konnte er nicht erkennen, was sie sagten. Nur eins war klar: Sie stritten sich.


Je höher er die Treppe zum Wohnbereich erklomm, desto lauter wurden die Stimmen.

Das Erste (und auch Einzige), das ihn begrüßte, als er schließlich im Wohnbereich des Hauses stand, war eine Vase, die ihn fast erschlagen hätte, wenn er nicht so geistesgegenwärtig gewesen wäre, sich zu ducken und die schließlich an der Wand hinter ihm mit einem lauten Klirren zerschellte.

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