Just A Little Bit Of Your Heart

Kapitel 24

just a little bit of your heart is all I want

Jedes Mädchen träumt von einer Hochzeit in weiß seit es klein ist. Jedes Mädchen malt sich ihren großen Tag in den buntesten Farben aus. Taylor war keine Ausnahme gewesen. Und jetzt, an dem schönsten Tag ihres Lebens war alles perfekt.

Sie hatte das perfekte Kleid. Ein cremeweißes Prinzessinenkleid, wie sie es sich immer ausgemalt hatte. Taylor hatte die perfekten Brautjungfern. Selena, Abigail, Gigi und Martha. Die Gästeliste war voll mit A- Listern und Menschen, die in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielten. Sie heirateten auf einem großen Landgut, die Gäste waren zum Übernachten, im Landhaus oder in dem nahe gelegenen Hotel untergebracht. Es war alles bis ins kleinste Detail durchdacht, eben eine richtige Traumhochzeit . Ein winziges Detail störte. Ein Name war auf der Gästeliste aufgetaucht, der alles zerstören konnte. Adam hatte Harrys Namen auf die Liste gesetzt. Der Grund, sie seien alte Freunde war für Taylor nicht ganz nachvollziehbar. Tatsächlich stritt sie sogar mit ihm, weil sie forderte er solle Harry wieder herunternehmen. Aber er tat es nicht. Es beunruhigte sie, dass er zu ihrer Hochzeit auftauchen würde. Worte, mit denen sie einmal das Lied Style auf 1989 beschrieben hatte, kamen ihr wieder in den Sinn. Über die Beziehungen, die niemals wirklich endet. Jeder hat diese Person, die die eigene Hochzeit unterbrechen könnte, mit der Begründung, dass es nicht vorbei ist, die Person die aus deinem Leben geht und wieder kommt, aber mit der es nie ganz vorbei ist. Aber die düsteren Gedanken verflogen zwischen all den Hochzeitsvorbereitungen. Blumen mussten ausgesucht werden, ein Brautkleid, die Gänge besprochen werde. Namen auf die Gästeliste und wieder heruntergesetzt werden. Eine Hochzeit war bei weitem anstrengender, als zuvor erwartet. Und Taylor versank in den folgenden Wochen, nach dem Heiratsantrag in Chaos, nachdem sie beschlossen hatte, alles selbst zu planen und keine Hochzeitsplanerin anzustellen, musste sie dafür sorgen, dass sich jeder genau zur richtigen Zeit, an der richtigen Stelle befand.

Aber sie hatte es geschafft. Alles war so wie es sein sollte, so wie sie es sich vorgestellt hatte.

Bevor sie weiter ihren trüben Gedanken nachhängen konnte, stürmte Abigail ins Zimmer, fast hätte Taylor den Lippenstift verwackelt, mit dem sie gerade sorgfältig ihre Lippen nachzog. Durch die zufallende Tür könnte sie die Stimmen ihre Brautjungfern und die ihrer Mutter hören, die wild durcheinanderschwatzten und lachten. »Alle sind da. Die Kirche ist voll, es sieht so wunderbar aus. Es wird so toll«, jubelte sie, dann zog sie Taylor in eine feste Umarmung »Vor 15 Jahren haben wir uns diesen Tag ausgemalt und jetzt wird er echt Realität.« Sie hopste auf und ab wie ein kleines Kind an Weihnachten, ihre komplizierte Frisur hielt erstaunlicherweise stand.

Taylor atmete tief durch. Sie konzentrierte sich auf ihr Spiegelbild. Eigentlich war sie nicht nervös, aber das Flattern in ihrem Magen sagte etwas ganz anderes. Abigail bemerkte es auch. Sie legte ihre Hände beruhigend auf Taylors Schultern, ihre beschwichtigenden Augen begegneten Taylor im Spiegel. »Tay, Alles wird gut, du brauchst dir echt keine Sorgen zu machen. Adam und du, ihr habt ein wundervolles Leben vor euch!« Grüne Augen blitzten vor Taylors Innerem auf, ein Lachen, das ihr so vertraut schien. Hätte sie sich für ihn entscheiden sollen? Mit ihm ihr Leben verbringen? Wäre sie glücklicher geworden? Diese unausgesprochene Frage blieb im Raum hängen. Wieder begegneten Taylors Augen Abigails im Spiegel, sie wagte es kaum in ihre Augen zu blicken, denn Abi konnte ihre Gedanken lesen. Abigail schüttelte leicht den Kopf. »Lass es Taylor, diese Gedanken werden dich nicht glücklich machen, du hast dich für Adam entschieden und ihn hinter dir gelassen, also steh auch dazu. Du hast mit ihm abgeschlossen, also lass ihn nicht mehr in deinen Kopf, sonst wirst du nie glücklich!« Taylor wusste genau, dass Abigail die Wahrheit sagte, und dass sie nur das Beste für sie wollte. Sie hatte ihn losgelassen, als sie Adams Antrag angenommen hatte, warum spukte er immer noch in ihren Gedanken herum?