I'm dying to know, is it killing you like it's killing me?
Taylor hatte wieder abgeräumt, ganze acht Mal, und war somit der Star des Abends. Harry spielte mit dem Gedanken, ihr zu gratulieren, aber nein, die Idee war nur in der Theorie gut, in der Praxis würde das ein peinlicher Zwischenfall sein. Er sah sich im mittlerweile wieder hell erleuchteten Saal um, als sein Blick an einer Traube von Menschen hängen blieb. Das mussten ihre Gratulanten sein, ja, mittendrin stand sie mit Calvin. Er hasste diesen Kerl, seitdem in Promikreisen über die Beiden geflüstert wurde, aber ab heute, nach seinem besitzergreifenden Getue um ein Vielfaches mehr. Wie hatte er es wagen können, seinen Platz neben Taylor und Ed einzunehmen? Während er auf der Bühne gestanden und einen Award entgegennahm, hatte sie mit ihrem Lover in der Front Row gekuschelt. Sie mit einem anderen zu sehen, war schmerzhafter, als er sich es je ausgemalt hatte und das hatte er zuhauf. Sie mit ihm zu sehen, hatte ihm wieder vor Augen geführt, dass er sie endgültig verloren hatte, der Schmerz war kaum aushaltbar gewesen. Aber als Harry auf der Bühne gestanden war, hatte er sich nichts davon anmerken lassen, lediglich ein paar Blicke hatte er sich erlaubt. Er wollte ihr in die Augen schauen, nur ein einziges Mal und herausfinden, ob sie es mit ihm wirklich ernst meinte und ob sie wirklich glücklich war. Aber er konnte es aus der Entfernung in der er stand nicht sehen. Er wollte wissen, ob sie immer noch das eine Parfum trug, aber die Frau neben ihm hatte ein derart aufdringliches Parfum, das ihm keine Möglichkeit ließ, sich zu erinnern, wie sie roch. Er wollte herausfinden, ob Calvin wirklich gut genug für sie war, aber er besaß kaum noch Zutritt zu ihrem Freundeskreis, darauf achtete sie penibel. Er konnte Calvin Harris nicht leiden, aber zumindest schien es so, als ob er sie glücklich machte. Sollte er ihr Herz allerdings brechen, dann begänne Harry ihn abgrundtief zu hassen, da war er sich sehr sicher. Obwohl er wusste, dass Taylor eine starke Frau und nicht so leicht zu verletzen war, hatte er nach wie vor den Drang sie zu beschützen und er zweifelte daran, dass dieser jemals verschwand. Harry war sich auch bewusst, dass Taylor unter anderem durch ihn so stark hatte werden müssen und das schnürte ihm, sehr zu seinem Widerwillen, die Kehle zu. Er setzte sich, ohne darüber nachzudenken in Bewegung und steuerte geradewegs auf Taylor zu. Seine Beine setzten sich ohne seine Zustimmung in Bewegung, so stark, war der Drang nah bei ihr zu sein. Kurz tat sich zwischen den Menschenmassen in der Halle ein Spalt auf, für einen kurzen Moment hatte er freie Sicht auf sie. Sie lachte glockenhell, weil jemand in ihrer näheren Umgebung einen Witz gemacht hatte. Seine Schritte beschleunigten sich automatisch, aber bevor er sein Ziel erreichen konnte, trat ihm Selena in den Weg. Taylor bemerkte ihn weiterhin nicht. »Was willst du?«, ihr Tonfall war mehr barsch als höflich, auch wenn sie sich um letzteres bemühte. »Ich will ihr nur gratulieren«, und obwohl das wirklich Harrys Absichten gewesen waren, glaubte er sich selber nicht, als er es nun aussprach. Selena noch weniger. Sie packte ihn grob am Arm »Wage es ja nicht, ihr Glück zu zerstören«.
Ihre Miene machte mehr als deutlich, dass ihr nicht zu Spaßen zumute war.»Siehst du wie glücklich sie ist?«, sie deutete mit einer kurzen Geste hinter sich, wo Taylor ihre Hand auf Calvins Arm ablegte. Die Geste wirkte so vertraut, dass Harry einen kurzen schmerzhaften Stich verspürte. Selena konnte es an seinem Gesichtsausdruck ablesen, sie versteifte sich. Er seufzte »Ja das ist sie, sehr sogar.« Selena schien zufrieden mit dem Geständnis zu sein, dass sie aus Harry hatte herauspressen können. Sie war nicht weniger angriffslustig, als zu Beginn ihres Gesprächs. »Du kannst sie von ihrer Wolke herunterholen, nur du, und deshalb bitte ich dich, lass sie in Ruhe. Nach den British Virgin Islands warst du nicht da und nach jedem weiterem euerer Zusammentreffen auch nicht. Am Morgen danach musste ich die Scherben aufsammeln, jedes verdammte Mal und ich kann dir sagen, so oft wie ihr euch getroffen habt, war das ein Haufen Arbeit. Es war immer dasselbe. Jedes Mal hat sie sich Hoffnungen gemacht auf mehr, aber dann, Morgens, warst du meist nicht mehr da, und das hat ihr das Herz gebrochen. Jedes Mal aufs Neue. Ich habe versucht sie von dir abzubringen, aber wenn es um dich geht, will sie keine Ratschläge, egal wie gut gemeint.« Ein trauriges Lächeln huschte über ihr Gesicht. Sie wusste wovon sie sprach. Dunkel erinnerte sich Harry, dass Taylor ihm einmal von einer ähnlichen Situation erzählt hatte, die Selenas Beziehung zu Justin Bieber betraf. »Du warst immer in ihrem Leben, immer in ihren Gedanken. Aber jetzt hat sie jemand neues gefunden, und es tut ihr so unglaublich gut. Ich bitte dich, versau ihr das nicht. Wenn dir noch irgendwas an ihr liegt, dann lass sie in Ruhe. Sie ist fertig mit dir und du solltest auch damit abschließen«
Damit lies sie ihn stehen. Er machte sich, nachdem er sich einen Moment gegeben hatte um sich zu sammeln wieder auf den Weg zurück zu seinen Jungs, die sich über irgendetwas zu streiten schienen. Als er näherkam, konnte er hören, worum es ging. Wieder das gleiche Thema, das schon seit 2 Monaten beinahe täglich irgendwelche Streitereien auslöste, auf Tour war das wirklich anstrengend. Niall und Louis waren sauer auf Liam »Er ist nicht mehr ,,Unser Bruder Zayn", nachdem er beschlossen hat das ,,Leben eines normalen 20 Jährigen" zu führen. Du hattest kein Recht dazu, das zu sagen!« bellte Louis, »Meinst du wirklich er wird sich zurückziehen? Perrie ist auch im Musikgeschäft, auf Dauer wird er wieder Musik machen«, argumentierte Niall weiter. Ihre Stimmen wurden immer lauter. »Ja das wird er! Aber dann macht er endlich die Musik, die ihm wirklich gefällt, er ist unserer Bruder, wir haben mehr als vier Jahre mit ihm zusammengelebt. Dass ihr ihm jetzt so in den Rücken fallt ist unglaublich« verteidigte sich Liam. »3 Tage bevor er die scheiss Band verlassen hat, hat er es uns erzählt, macht ein Bruder so etwas wirklich? Vertrauen ist doch der Grundbaustein für eine Beziehung jeder Art, nennst du so etwas etwa Vertrauen? Wer fällt jetzt wem in den Rücken?« schrie nun Louis. Spätestens jetzt war es höchste Zeit einzugreifen, sie erregten schon viel Aufmerksamkeit und hier wimmelte es nur so von Reportern. »Leute wir müssen dieses Gespräch ganz dringend führen aber nicht hier und nicht heute, hier sind überall Paparazzi, die auf eine gute Storys warten und Louis, du hast schon wieder zu viel getrunken, sag nichts was du später bereuen könntest!« Er schaute Harry böse an, aber sagte Nichts. Seit der Trennung von Eleanor trank er häufig über den Durst hinaus. Er musste sich dringend wieder in den Griff bekommen.
»Ihr geht zu ihrer Aftershow Party oder?«, fragte Harry an Niall gewandt. Niall zog eine Augenbraue hoch, gab aber kein spöttisches Kommentar zu dieser Frage ab. »Ja natürlich, sie schmeisst geile Partys.« Niemand erwähnte das Offensichtliche. Niall würde dezent bei Taylor nachhaken, wie es ihr ging. Harry besuchte ihre Party nicht, aber er erführe alles Wichtige. Niall zog Louis hinter sich her, die Beiden machten sich aus dem Staub, und ließen Liam und Harry zurück. »Hast du zufällig Sophia gesehen, ich hab sie seit der Pause nicht mehr gesehen und wir wollten eigentlich etwas essen gehen.« Liam schien besorgt. »Sie läuft sicher hier irgendwo rum und sucht dich. Vielleicht ist sie aber auch ohne dich gegangen.« Es sollte ein Scherz sein, aber Liam schaute ihn entgeistert an, als habe er noch gar nicht über diese Möglichkeit nachgedacht. Jetzt war Harry daran, besorgt zu sein. »Liam, ist zwischen euch alles in Ordnung?« Er seufzte als er antwortete. »Es ist nur-«, er schaute auf seine Schuhe und vermied es Harry anzusehen »Wir haben in den letzten Wochen kaum Zeit miteinander und langsam hab ich das Gefühl, dass es ihr langt.« Liam schien erleichtert, das auszusprechen, als habe es ihm auf der Seele gebrannt und Harry fragte sich, ob er tatsächlich der Erste war, der das zu hören bekam. Normalerweise war das Louis Rolle, aber der war momentan anscheinend zu sehr mit seinen eigenen Problemen beschäftigt, um zu sehen, dass es seinem Freund nicht gut ging. Aber andererseits, Harry konnte ihm keine Vorwürfe machen, immerhin hatten auch Niall und er Nichts bemerkt. Bevor er etwas erwidern konnte um Liam aufzuheitern, trat Sophia hinter die Beiden. Ihr Lächeln war so strahlend und echt, als sie Liam anschaute, dass Harry sich keine weiteren Sorgen über ihre Beziehung machte. Die Beiden kämen klar, bis Liam und Harry Zeit fanden ausführlich darüber zu reden.
Sie verabschiedeten sich und Harry verließ den Saal mit großen, schellen Schritten. Er erlaubte es sich nicht, sich noch einmal umzudrehen, obwohl er genau wusste wo sie stand, nein er spürte es. Und dann war er draußen vor der Halle. Die Leute schrieen, als sie ihn erkannten, aber er würdigte sie keines Blickes. Er hetzte zu dem Fahrer, der auf ihn wartete und gab sein Ziel an.
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Just A Little Bit Of Your Heart
FanficNach mehr als zwei Jahren ist Taylor endlich wieder in einer glücklichen Beziehung mit Calvin Harris. Die Trennung von Harry Styles hat sie mithilfe zahlreicher Break-up songs und Selena überwunden. Ihr Leben läuft besser den je und sie ist vollkomm...