❝If you don't stand for something you will fall for anything.❞
- Gordon A. EadieAlles, was ich hörte, war mein eigener Herzschlag und die Luft die in regelmäßigen Abständen aus meinen Lungen strömte. Ansonsten umhüllte mich Totenstille. Ganz langsam, wie in Zeitlupe, öffnete ich meine Augen. Es dauerte eine Weile, bis ich wieder scharf sah. Eigentlich hatte ich erwartet im Eingangsbereich unten auf der Treppe zu liegen, aber...ich lag in meinem Zimmer. Kopfschmerzen machten sich breit, als ich angestrengt nachdachte, wie ich hierher gekommen war, aber mein Kopf war wie leergefegt und die Schmerzen wurden immer schlimmer.
Nach ein paar Minuten, in denen ich nur die Decke angestarrt hatte, entschied ich, meinen grummelnden Magen zum Schweigen zu bringen. Aber so weit kam es gar nicht. Denn sobald ich mich nur einen Zentimeter bewegte, ließ mich ein grausamer Schmerz zusammenfahren, der in jede Zelle meines Körpers vordrang. Ich sog scharf die Luft ein, während ich mich vorsichtig in die Kissen zurücksinken ließ. Mein Herzschlag beschleunigte sich und ich begann zu schwitzen. Es kam mir fast so vor, als würde mein Körper versuchen, den Schmerz zusammen mit dem Schweiß aus mir herauszuspülen. Mir wurde schlecht.
Unter Schmerzen, wie ich sie noch nie verspürt hatte, zog ich mich an dem Bettpfosten am unteren Ende des Bettes auf die Füße. Aber alleine stehen konnte ich bei bestem Willen nicht. Schwarze Punkte tanzten am Rande meines Blickfelds und ich geriet ins Schwanken. Schneller als gut gewesen wäre plumpste ich zurück auf die Matratze und wurde von einer neuen Welle des Schmerzes überflutet. Nichts desto trotz ließ mich mein rebellierender Magen schnell werden. Ich biss die Zähne zusammen und stand erneut auf, den Schmerz ignorierend. Langsam, Schritt für Schritt quälte ich mich durch den Raum. Meine Knie zitterten heftig und ich war noch nicht mal auf halbem Wege. Meine Kraft verließ mich und ich fiel. Der Aufprall auf den Boden ließ mich alles vergessen. Die Schmerzen, die mir schwarz vor Augen werden ließen, übertönten alles. Zitternd wie Espenlaub robbte ich immer weiter auf das angrenzende Bad zu, wissend, dass ich mich gleich übergeben würde. Mein Atem ging nur stoßweise und ich konnte spüren, wie mir Schweißperlen die Schläfe entlangrannen. Ich kämpfte mich die letzten Meter zur Toilette, keine Sekunde zu früh kam ich dort an.
Nachdem ich runtergespült hatte, legte ich mich auf die angenehm kühlen Fliesen und schloss die Augen. Nur durch den Weg vom Bett zum Bad war ich so erschöpft, dass der Schlaf sich meiner erneut bemächtigte.
Als ich wieder aufwachte, war es mein knurrender Magen, der mich aus dem Schlaf gerissen hatte. Aber ich hatte keine Ahnung, wie ich es die Treppe nach unten schaffen sollte, geschweige denn wieder nach oben. Mit noch immer zitternden Händen zog ich mich am Waschbecken nach oben und stützte mich dann darauf ab. Wie ich mich so im Spiegel betrachtete, fielen mir meine tiefen Augenringe auf, die mir bis zum Bauchnabel hingen. Meine Haut war blass wie die einer Leiche und meine blauen Augen blickten mir müde entgegen. Ich sah aus, als wäre ich am Ende aller meiner Kräfte und ganz ehrlich? So fühlte ich mich auch. Mein Bein tat höllisch weh und auch mein Schädel brummte, ich war erschöpft. So erschöpft, dass ich, obwohl ich gerade erst aufgewacht war, hier und jetzt im Stehen hätte einschlafen können.
Im Spiegelschrank suchte ich nach Schmerztabletten und schluckte gleich zwei hintereinander, trotzdem befürchtete ich, dass das nicht viel helfen würde. Die Wunde an meinem Bein sah übel aus, es tat schon vom hinsehen weh. Auf einem Bein hüpfend durchquerte ich mein Zimmer und kämpfte mich den Flur entlang zu der Treppe, vor der ich schon einen riesigen Bammel hatte.
Auf dem Po rutschte ich die Treppe nach unten, Stufe für Stufe. Aber das milderte die Schmerzen nicht, jede einzelne Bewegung war wie tausend Hammerschläge gegen mein Bein. Es war kein brennender Schmerz, eher ein dumpfer, pochender. Die Schmerzen waren unerträ-STOPP. Ich durfte nicht in Selbstmitleid ertrinken. Ich konnte nichts daran ändern, also sollte ich mich zusammenreißen und darüberstehen.
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Destruction
Science FictionZuvor hieß diese Geschichte 'Dragon Blood'. Das hier ist eine Art Reboot. Viel Spaß! 'Things we lost to the flames Things we'll never see again All that we've amassed Sits before us, shattered into ash' Eis und Feuer. Zwei natürliche Gegensätze. Wer...