Destruction

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❝Don't walk in front of me... I may not follow. Don't walk behind me... I may not lead. Walk beside me... just be my friend.❞
- Albert Camus

Alles, was ich hören konnte, waren unsere Schritte auf dem trockenen Boden- und das machte mir eine Heidenangst. Ich hatte weder eine Ahnung, ob der Nebel jetzt nun drei, fünf oder gar nur einen Meter von uns entfernt war, noch wusste ich, wo Darian mich hinführte. Die Verwunderung darüber, dass er von der Falltür gewusst hatte, drängte ich für's erste in die hinterste Ecke meines Verstandes, darüber würde ich mir später den Kopf zerbrechen- falls es ein später geben würde.

Darian verstärkte seinen Griff um meine Hand, als ich über einen Stein stolperte und verhinderte somit, dass ich fiel. "Kannst du bitte aufpassen, wo du hintrittst?" Gerade als ich ihm eien fiese Bemerkung an den Kopf werfen wollte, hörte ich ein leises Wispern. Bei diesem Geräusch stellten sich mir die Nackenhaare auf und ich bekam eine Gänsehaut. Ich hatte es schon einmal gehört, an dem Tag, an dem ich den halben Labyrinth-Gang in die Luft gesprengt hatte. "Hörst du das?" "Ja. Komm mit, wir müssen weiter."
Doch ich folgte ihm nicht. Ich war wie gelähmt- und nicht vor Angst oder Schrecken, sondern eher aus einem willkürlichen Bauchgefühl heraus. Ich wusste, dass das total hirnbrüchig klang, vor allem weil ich das letzte Mal so schreckliche Angst verspürt hatte, doch jetzt war alles, was ich verspürte der Schmerz in meinem Bein.

"Florence, jetzt komm schon, wir müssen w-" "Jetzt halt mal die Klappe.", unterbrach ich ihn. Dann versuchte ich mich wieder auf das Flüstern zu konzentrieren. Ich fürchtete schon, es wäre verstummt, oder ich hätte es mir doch nur eingebildet, da hörte ich es erneut, nur ganz leise. Das Geräusch kam von links und ich wand mich in die gleiche Richtung, um dem Wispern zu folgen. Aber als ich mich in Bewegung setzte, stieß ich mit voller Wucht mit Darian zusammen, der sich, nachdem ich ihm das Wort verboten hatte, schweigend neben mich gestellt hatte. "Verdammt, Florence. Pass doch auf!" "Pass du doch auf. Immerhin hast du mich nach hier unten gezerrt. Und jetzt geh mal zur Seite."

Ich schob mich an ihm vorbei und ging weiter in die Richtung, aus der das Flüstern kam. Darian folgte mir wider Willen. Ich ging immer weiter, nur wenn ich das Wispern nicht mehr hören konnte, hielt ich an, um der Stille zu lauschen und nach wenigen Augenblicken erneut der leisen Stimme zu folgen. Die drohende Gefahr des Nebels rückte immer weiter in den Hintergrund und wäre schon bald ganz vergessen, wenn Darian mich nicht immer wieder mahnen würde, schneller zu gehen.

Das Wispern wurde mit jedem Schritt, den wir vorwärts gingen, lauter und bald konnte ich einzelne Worte verstehen.

...Dunkel der Nacht...verbrennen und zerstören...die Flammen veschlingen...

Mein Kopf begann zu brummen und Schwindel machte sich breit, aber ich konnte meinen Beinen nicht erlauben stehenzubleiben. Stattdessen drängte ich mich immer weiter und stützte mich an den Wänden des Ganges ab. Kalter Schweiß bildete sich auf meiner Stirn und mein Atem wurde immer schwerer. Ich musste hier raus. Mit einem Mal wurde das Flüstern zu einem Schreien in meinem Kopf und ich fiel auf die Knie.

Selbst meine eigenen Schreie, die ich ausstieß, während ich mich auf dem Boden wand, konnten die Stimme nicht übertönen. Es wurde immer lauter und lauter und ich presste die Handflächen an meine Ohren, doch das hinderte die Stimme nicht daran, ihre Botschaft zu verkünden:

Das Kind des Feuers wird besiegen das Eis,
Und das Feuer wird erhellen das Dunkel der Nacht.
Das Böse muss weichen, das Gute strahlt in voller Pracht.
Doch sowie das Feuer erhellt und wärmt,
wird es auch verbrennen und zerstören.
So gebt Acht und seid auf der Hut.
Die Flammen verschlingen,
ob böse, ob gut.