❝I don't want just words. If that's all you have for me, you'd better go.❞
- F. Scott Fitzgerald"Uhmm... Was spielt das jetzt überhaupt für eine Rolle? Darum geht es doch gar nicht. Ich werde dich einfach ins Krankenhaus bringen und fertig." "Nein." "Was 'Nein'?" "Nein, du wirst mich nicht ins Krankenhaus fahren und außerdem entscheidest nicht du, ob das für mich eine Rolle spielt. Du wirst mich jetzt sofort nach Hause fahren oder ich schwöre, ich springe aus dem fahrenden Wagen." Er sah mich abschätzig an. "Das würdest du nicht tun." "Ach nein? Gut, na dann." Ich löste den Sicherheitsgurt und lehnte mich nach vorne, um die Wagentür zu öffnen, aber weiter kam ich nicht, da ich von Darian bereits jetzt grob nach hinten gezogen wurde. "Ist ok, ich fahr dich nach Hause." "Na geht doch", antwortete ich mit einem leichten Déjà-vu-Gefühl. Ich hätte schwören können ein leise gegrummeltes 'Sturkopf' vernommen zu haben, doch ich reckte nur das Kinn in die Höhe und blickte auf den grauen Asphalt der Straße, während ich so tat, als hätte ich seinen Kommentar nicht gehört.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er den Gang wechselte und auf das Gaspedal trat, das brachte jedoch meinen Magen zum rebellieren. Normalerweise war ich was das anbelangte hart im Nehmen, aber da die schwarzen Ränder am Rande meines Blickfeldes noch immer nicht gänzlich verschwunden waren, wurde mir bei Darians aggressiven Fahrstil übel. Es fühlte sich an wie eine Achterbahnfahrt mit Magen-und-Darm-Grippe. "Kannst du bitte langsamer fahren?", presste ich hervor. Keine Antwort. Stattdessen jagte er seinen Audi nur noch schneller über den Highway, sodass ich meinen Blick auf meine Finger senkte, die sich in das weiche Polster der Sitze krallten als hinge ihr Leben davon ab. Ich blendete alles aus und konzentrierte mich nur auf meine Knöchel, die sich durch meinen festen Griff mittlerweile weiß abzeichneten. Gerade als ich glaubte meine Finger würden gleich abfallen, hörte ich das vertraute Knirschen des Kieses unter den Reifen. In freudiger Erwartung endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, sprang ich aus dem Wagen, sobald dieser zum Stehen gekommen war. Selbst der damit verbundene Schmerz in meinem Bein war mir lieber als nur noch eine weitere Minute mit Darian in einem Wagen zu sein.
Nachdem ich mich wieder so weit gesammelt hatte, um erhobenen Hauptes und in einer geraden Linie auf unser Anwesen zugehen zu können, hörte ich das unverkennbare Zuschlagen einer Autotür. Im nächsten Moment war Darian auch schon an meiner Seite und betrachte mit einer Mischung aus Widerwillen und Ekel mein Zuhause. Verwirrt legte ich meine Stirn in Falten. Er war so schwer einzuschätzen, ich kam nicht hinter seine kühle Maske, die er zu tragen pflegte. Doch auf der anderen Seite- was kümmerte es mich, was er dachte oder, was ihn beschäftigte? Genau, nichts. Alles, was mich zu interessieren hatte, waren meine eigenen Angelegenheiten, meine eigenen Probleme und davon hatte ich weiß Gott schon genug.
Aus diesem Gedanken heraus drehte ich mich um und ging auf Darians Wagen zu, um meinen Rucksack zu holen. Doch obwohl ich hätte schwören können, dass er sich bis eben noch im Fußraum des Beifahrersitzes befunden hatte, fand ich ihn weder dort, noch auf der Rückbank des Wagens vor. Ich beugte mich in den Wagen, stützte mich mit den Händen auf dem Sitz ab und versuchte einen Blick auf den Boden hinter meinem Sitz zu erhaschen, aber auch da war er nicht. "Wo ist mein Rucksack?", fragte ich, während ich meinen Kopf in seine Richtung drehte.
Darian stand da, mit meinem Rucksack in der Hand- und seinem Blick starr auf meinen Arsch geheftet.
Ich richtete mich auf, ging zu ihm und nahm ihm meinen Rucksack aus der Hand. "Was gibt's da zu glotzen?"
Er räusperte sich kurz, kratzte sich den Hinterkopf und öffnete den Mund, um irgendetwas zu entgegnen, aber kein einziger Laut kam über seine Lippen.
"Lass stecken."Ich schwang mir den Rucksack auf den Rücken und ging an ihm vorbei auf das Anwesen zu. Ich wollte mich nur noch in mein Bett verkriechen und den ganzen Abend lang Filme sehen und dabei Schokolade und Eiscreme essen. Deshalb war es wohl verständlich, dass mich der knirschende Kies, der nur verheißen konnte, dass Darian mir folgte, schier zur Weißglut brachte. "Was ist eigentlich dein Problem?", fuhr ich ihn an. Auch wenn ich ihm eigentlich hätte dankbar sein müssen, wollte ich ihm am liebsten an die Kehle springen. "Was hast du denn geraucht? Ich bringe dich doch nur nach Hause. Wäre es dir lieber gewesen, wenn ich dich dort auf dem Parkplatz liegen gelassen hätte?" "Als ob mir nicht auch jede andere Person an unserer Schule geholfen hätte! Ich habe dich nicht darum gebeten, auf mich aufzupassen! Ich komme sehr gut alleine klar!"

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Destruction
Bilim KurguZuvor hieß diese Geschichte 'Dragon Blood'. Das hier ist eine Art Reboot. Viel Spaß! 'Things we lost to the flames Things we'll never see again All that we've amassed Sits before us, shattered into ash' Eis und Feuer. Zwei natürliche Gegensätze. Wer...