here is the deepest secret nobody knows [One Direction / Harry Styles]

Kapitel Vier

KAPITEL VIER

Liam schloss die Augen und sagte überhaupt nichts. Marlene war vollkommen am Ende. Mia zappelte wie verrückt in ihren Armen und schließlich setzte Marlene sie einfach auf dem Boden ab. Mit einigen Schwierigkeiten rappelte Mia sich auf und tapste den Gang entlang, doch Marlene ließ sie einfach laufen. Sie würde schon nicht verloren gehen, zumal nur wenige Personen im Restaurant waren.

Mit einem leisen Seufzen wendete sie sich schließlich wieder Liam zu. Er begegnete ihrem Blick.

„Wow“, sagte er schließlich. Und dann noch einmal: „Wow!“

„Es tut mir leid“, erklärte Marlene und sie fühlte sich plötzlich ganz schrecklich.

„Was tut dir Leid, Marli? Du hast doch nichts falsch gemacht.“

„Doch, ich meine … ich hätte gleich mit euch sprechen sollen. Oder viel eher mit Harry. Es tut mir leid, dass ich nichts gesagt habe. Aber ich wollte, das musst du mir glauben! Ich wollte es nicht geheim halten und Harry seine Tochter vorenthalten, das wollte ich wirklich nicht. Ich war nur so überfordert, weil ich nicht dachte, dass ich irgendjemanden von euch jemals wieder sehen würde. Ich hatte damit abgeschlossen. Seit damals, seit der Nacht mit Harry, ist in meinem Leben alles irgendwie schief gelaufen und … Mia ist alles was ich habe, sie bedeutet mir alles, sie ist das Beste was mir jemals passiert ist und ich bereue nichts, auch wenn ich so viel verloren habe und auch wenn es nicht immer einfach ist. Ich würde alles für sie machen und ich will nicht, dass es ihr schlecht geht oder, dass sie verletzt wird und leiden muss. Mia kommt für mich immer an erster Stelle und ich habe an sie gedacht, die ganze Zeit, und deswegen habe ich gezögert, euch etwas zu sagen. Ich weiß, dass ihr auf dem Höhepunkt eurer Karriere seid, dass ihr alles habt, wovon ihr geträumt und wofür ihr gearbeitet habt und ich will euch das nicht nehmen. Ich weiß, dass Mia nicht in euer Leben passt, dass sie alles kaputt machen könnte und deswegen verstehe ich auch, wenn ihr nichts von ihr wissen wollt. Ich habe Angst, was Harry sagen wird … und ich habe Angst, dass er ihr wehtut. Ich weiß, dass er kein schlechter Mensch ist, aber woher soll ich wissen, wie er auf sie reagieren wird? Er konnte sich ja nicht einmal an mich erinnern, er wird es mir nicht glauben und irgendwelche Tests veranlassen und … ich weiß nicht, ich möchte sie vor all dem Schützen. Und ich habe Angst, dass er sie verletzt, wie er mich verletzt hat. Ich weiß, dass ich von einem One-Night-Stand nicht viel zu erwarten habe, aber ich habe den Abend mit ihm wirklich genossen und ich habe mich in ihn verknallt und auch wenn es dumm es, verdammt, es hat weh getan, dass er am nächsten Morgen nicht mehr da war. Ich weiß nicht, mit wie vielen Mädchen er genauso umgegangen ist, aber wenn er immer so ist, - versteh mich nicht falsch - aber dann ist er nicht der Vater, den meine Tochter braucht und verdient hat, und dann ist es besser, wenn er nie von ihr erfährt. Ich weiß nicht, was ich machen soll, Liam. Sag mir, was du von mir erwartest. Sag mir, was ich Harry sagen soll. Oder sag mir, dass ich verschwinden und mich nie mehr melden und nie etwas sagen soll. Bitte, ich mache alles, sag es mir!“

Marlene wusste nicht, wann sie jemals so viel ohne Unterbrechung gesagt hatte. Doch sie hatte angefangen, sich selbst zu erklären und konnte einfach nicht aufhören. Sie musste sicherstellen, dass Liam sie verstand. Es interessierte sie nicht, wie viele grammatikalische Fehler sie in ihre Sätze eingebaut hatte, denn sie wusste, dass der Sänger sie verstanden hatte - sie konnte es in seiner ganzen Erscheinung sehen.

Liam räusperte sich, trat auf sie zu und bevor sie wusste, was passierte, hatte er sie in seine Arme geschlossen und sie weinte in seine Schulter. Wann hatte sie begonnen zu weinen? Sie konnte es nicht sagen. Aber es fühlte sich gut an, seine Nähe und Wärme zu spüren und zu wissen, dass er sie offensichtlich nicht verabscheute oder abgrundtief hasste. Eine Welle der Erleichterung überrollte sie.