Kapitel Sechzehn

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KAPITEL SECHZEHN

Louis und Zayn schienen schnell zu bemerken, dass sie etwas unterbrochen hatten, auch wenn sie nicht wussten was, und das dies nicht der Augenblick war, in Harrys Wohnung zu verweilen und mit Marlene und Mia über die vergangenen acht Monate zu erzählen.

„Vielleicht gehen wir lieber“, meinte Zayn in seiner vertrauten, ruhigen Tonlage und legte dabei einen Arm auf Louis‘ Schulter. „Wir sehen uns später, Marli. Wenn du willst, natürlich.“

Marlene nickte mit einem leichten Lächeln und wollte gerade nach Mia greifen, die Louis noch immer in seinen Armen hielt und mit Grimassen belustigte, als ihr ein anderer Gedanke in den Kopf schoss. „Wisst ihr, warum nehmt ihr Mia nicht mit zu euch in die Wohnung und ich hole sie dann, wenn ich mit Harry geredet habe?“, schlug sie vor und sah schon, wie sich Louis‘ Grinsen verbreiterte und Zayn zu einer Erwiderung ansetzte.

Überraschenderweise war es Harry, der das Wort ergriff. „Nein.“ Seine Stimme klang rau und aufgebracht und er hatte sich von seinem Platz auf dem Sofa erhoben, um neben Marlene zu treten. „Marlene bleibt hier, Mia bleibt hier und -- ihr beiden geht besser.“

Louis‘ Augenbrauen zogen sich über Mias Kopf hinweg zusammen und auch Zayn wirkte von Harrys Worten verwirrt. Marlene hingegen hielt ihre Arme für ihre Tochter auf und schaute keinen der Sänger länger als nötig an. Sie hielt Mia dicht an ihren Körper gedrückt und drehte sich zum Fenster um. „Bis später dann!“, meinte sie noch und kurz darauf hörte sie Schritte und das Zuschlagen der Wohnungstür.

Sie setzte Mia vorsichtig ab, strich ihr einige wilde Locken aus den Augen und holte ihre Kuscheltiere, bevor sie sich zu Harry umwandte. Er stand noch immer wie erstarrt an der Stelle, die Louis und Zayn eben verlassen hatten und starrte stumm an die Wand.

„Und was war das?“, fragte Marlene und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Sie richtete ihren Blick auf Harrys Hinterkopf und sie wusste, dass er ihn spüren konnte, denn kurz darauf wirbelte er herum.

„Warum bist du immer darauf aus, Louis und Zayn und Niall und Liam Mia anzuvertrauen? Warum machst du das ohne einen Hintergedanken?“, fragte Harry frei heraus und sein Gesichtsausdruck war stürmisch.

„Wie bitte? Was ist das für eine Frage? Sie kommt super mit den Jungs klar, und sie haben sich bis jetzt immer gut um sie gekümmert und sie beschäftigt. Sie haben ein gutes Verhältnis miteinander. Was hat das überhaupt mit irgendwas zu tun?“, erwiderte Marlene und ein vollkommen verständnisloser Ausdruck legte sich auf ihr Gesicht.

„Was willst du von Louis?“

Marlenes Augen wurden, wenn möglich, noch weiter und sie sah Harry fassungslos an. „Was? Sag mal spinnst du? Ich will überhaupt nichts von Louis. Was willst du von mir, wäre wohl die passendere Frage!“, schoss sie zurück.

„Bist du in ihn verliebt? Ist es das? Hast du deswegen zugestimmt hierher zu kommen? Wolltest du ihn wiedersehen? Wäre es dir lieber, wenn er Mias Vater wäre? Ist das der Grund, warum du ihm meine Tochter in die Arme drückst, wann immer er im Raum steht?“ Harry trat einige Schritte auf sie zu und Marlene wich zurück. Nicht aus Angst, aber aus Hilflosigkeit. Sie wusste nicht, was passiert war und wie es zu diesem unsinnigen Gespräch kam und alles ergab in diesem Moment keinen Sinn mehr.

„Ich weiß überhaupt nicht, worauf du hinaus willst, und ich weiß nicht, warum du mir diese Dinge unterstellst. Ich will nichts von Louis und ich bin schon gar nicht in ihn verliebt. Ich war seit Jahren in niemanden verliebt und willst du wissen, wessen Schuld das ist? Richtig, deine! Du hast alles kaputt gemacht, du mit deiner unverantwortlichen Art und Weise und deinem gedankenlosen Verhalten. Du hast mich dazu gebracht, dir in einer einzigen Nacht alles zu geben, sogar mein verfluchtes Herz, und am nächsten Tag warst du weg und mein Leben ist um mich herum in Scherben zerbrochen – nach und nach. Und dann kommst du wieder und nichts wird besser, im Gegenteil, alles wird mieser und mieser und verdammt, wie kommst du dazu dir das Recht zu nehmen, Mia deine Tochter zu nennen? Du hast in den letzten acht Monaten keinen Gedanken an sie verschwendet und auch davor hat sie dich nicht interessiert. Nicht einmal jetzt, in diesem Augenblick, wenn sie nur drei Meter von dir entfernt auf dem Boden sitzt, kannst du sie anschauen. Du bist nicht ihr Vater, nicht so. Du bist ein Feigling und wenn du Probleme hast, dann schiebst du sie von dir und die Schuld auf andere und ich habe das alles so satt.“ Marlene unterbrach sich selbst schweratmend. Sie hob den Kopf, um Harry in die Augen zu schauen, und sie wusste nicht, wann er ihr so nahe gekommen war, aber plötzlich stand er vor ihr und sie -- sie wusste nicht mehr weiter.

here is the deepest secret nobody knows [One Direction / Harry Styles]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt