9- Der Anfang

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Lunas POV:
Am Morgen klingelte ein Wecker. Ich tastete blind danach und konnte aber keinen Wecker finden. Neben mir bewegte sich jemand und endlich verstummte der Wecker. Ich öffnete die Augen und erstarrte. Über mir war Alec und lächelte. Ich machte mich los, stand auf und ging zu meiner Reisetasche. Wie die hier her kam wusste ich nicht, aber ich war froh etwas sauberes zum anziehen zu haben. Ich öffnete die Tasche und nahm mir ein lila kariertes Hemd, eine silber-weiße Jeans und silberne High Heels heraus und ging ins Bad. Ich fand es auf Anhieb obwohl ich noch nie hier gewesen war. Ich zog meine Schlafsachen aus, duschte mich und trocknete mich ab. Ich zog mir meine Sachen an und sah dann in den Spiegel. Ich hatte Augenringe, kein Wunder ich war ja auch in einem ständigen Kampf gegen Dad.
In zwei Tagen war Vollmond, vermutlich würde ich mich da verwandeln. Ich kämmte meine Locken und ließ sie locker auf meine Schultern fallen, dann ging ich hinüber in Alecs Zimmer. Er stand da nur in Boxershorts.
Igitt. Als ob wir das sehen wollen du widerlicher Dark! Schrie Dad.
Ich musste leise Lachen. Alec zog sich ein weißes Shirt, eine blaue Jeans und schwarze Nikes an.
" Guten Morgen Prinzessin." Sagte er mit seiner tiefen sexy Morgenstimme.
Ich musste Lächeln, auch wenn mir nicht danach war.
Er nahm meine Hand und zog mich hinunter in die Küche.
Langsam schlurften auch Jake und Lucas die Treppe hinunter und aßen was sie wollten. Auch Alec aß so viel wie ich in drei Tagen. War das bei Werwölfen normal? Wie könnte man so die durchtrainiert sein und so viel essen?
Ich nahm mir einfach ein Croissant und schenkte mir etwas Kakao ein und begann mit meinem Frühstück.
Ich war froh, dass ich heute morgen noch nicht Alecs Eltern begegnet war. Unter keinen Umständen wollte ich sie jetzt vor Alecs Augen töten. Ich wollte sie gar nicht töten. Mein Dad war ein Monster. Ein Mörder und rachsüchtig und Machtsüchtig.
" Morgen." Hörte ich die Stimme von Alecs Dad.
Bitte nicht.
Töte ihn! Jetzt! Schrie Dad. Ich verspannte mich und klemmte meine Hände unter die Oberschenkel und konzentrierte mich darauf ihn nicht anzugreifen und Dad nicht zu gehorchen.
" Morgen." Erwiderten die andern.
" Morgen." Erwiderte auch ich leise.
" Geht es dir gut?" Fragte Alec. Ich reagierte nicht. Nicht mehr lange und alles würde hervor brechen. Der Drang Mr Dark umzubringen war zu stark. Ich würde es tun. Ich konnte mich nicht widersetzen. Der Schmerz war zu stark für mich. Ich wusste Alec wäre schockiert und ich würde ihn für immer verlieren, aber ich konnte nicht.
Töte. Ihn! Schrie Dad. Meine Hände zitterten, mein ganzer Körper bebte und meine Hände löste sich langsam unter meinen Oberschenkeln. Ich sprang auf und stürzte hinaus, im hinauslaufen packte ich meine Schultasche und lief die Einfahrt hinunter und die Straßen in Rekordzeit bis zur Schule hinunter.
Alle starrten mich an und tuschelten hinter vorgehaltener Hand.
Ich ging erst zu meinem Spind und dann zu meinem Mathekurs bei Mr Rey. Er war schon da und wies und mir einen Platz in der vorletztes Reihe zu.
Ich hörte das Scharren des Stuhls neben mir und sah auf.
Nicht schon wieder.
Alec grinste mich an.  Ich lächelte und mein Blick blieb wieder an seinen eisblauen Augen hängen.
Dieses eisblau.
So schön.
Er war generell schön. Seine schwarzen Haare standen in alle Richtungen ab und sein Gesicht wirkte freundlich. Unter seinem T-Shirt konnte ich seine Muskeln sehen und seine Hosen saß luftig und locker, er trug schwarze Nikes und sah einfach umwerfend aus.
Er musterte mich wobei sein Lächeln nur noch breiter und strahlender wurde, als ob ich etwas schönes und besondereres wäre.
Ich wurde rot und sah nach vorne.
" Was war das vorhin?" Fragte er.
" Ich kann nicht." Flüsterte ich zurück.
" Luna. Komm doch nach vorne und löse uns diese Aufgabe." Ich seufzte und stand auf.
Plötzlich erfüllte Schwindel mich und ich stolperte. Ich ging weiter, aber der Schwindel blieb. Mein Magen zog sich krampfartig zusammen und mir wurde übel. Ich stolperte wieder und fiel hin. Ich wollte aufstehen aber es ging nicht. Mir war übel und alles drehte sich, ich zitterte am ganzen Körper und mein Magen zog sich krampfartig zusammen.
" Luna!" Hörte ich Alec rufen, dann sprang er auf und kniete sich neben mich.
Alec wurde plötzlich ganz ruhig und er lächelte sogar.
Wie konnte er so ruhig sein und Lächeln?
Mir war kalt und ich zitterte.
" Ihr anderen setzt euch wieder hin!" Befahl Mr Rey.
" Alec bring sie nach Hause und ihr anderen macht bitte die Aufgaben Auf Seite 99." Befahl er wieder. Alec packte mich an der Hüfte und hob mich im Brautstil hoch, dann trug er mich raus. Er legte mich sanft ins Auto und raste dann los.

Alecs POV:
Kurz darauf hielten wir vorm Rudelhaus. Ich hob sie hoch und trug sie hinein, dann lief ich die Treppen zu ihrem Zimmer hinauf und legte sie ins Bett. Am liebsten hätte ich sie für immer in den Armen gehalten, geküsst und sie einfach nur betrachtet. Wieso stieß sie mich weg?
Was war während des Kampfes mit ihr geschehen?
" Luna." Flüsterte ich sanft. Sie stöhnte und sah mich mit glasigen Augen an. Ich legte meine Hand auf ihre Stirn. Sie glühte richtig. Sie stöhnte immer wieder im Schlaf und zuckte zusammen.
Die Krämpfe hatten also auch schon angefangen.
Ich lief hinunter und holte ihr einen Eimer, machte ihr eine Wärmflasche und Wadenwickel. Ich zog ihr die Hose aus und machte ihr die Wadenwickel um, dann schob ich die Wärmflasche auf ihren Bauch und stellte den Eimer vor ihrem Bett ab.
Die nächsten zwei Tage würden hart werden. Vermutlich würden Gliederschmerzen und Ausschlag dazu kommen, ihr Fieber würde steigen und dann würde sie wieder Schüttelfrost bekommen. Vermutlich würde sie auch heißer werden, eventuell auch erste Wolfslaute von sich geben. Sie würde vermutlich schlaflose Nächte verbringen, ihre Sinne würden vermutlich verrückt spielen. Sie würde alles was sie aß auskotzen. Sie würde vielleicht sogar Atemnot bekommen und hecheln. Und sie würde stärker und reizbarer werden.
Ich zog mein Handy aus meiner Tasche und öffnete WhatsApp. Ich klickte Dads Kontakt an und schrieb:

Es ist so weit. Die nächsten zwei Tage werden hart werden. Sie wird sich verwandeln. Du weißt ja selbst wie das ist.
Heute im Matheunterricht ist sie zusammengebrochen. Sie krampft und ihr war schwindelig. Inzwischen hat sie Fieber. Das schlimmste steht ihr also noch bevor.
Wir sind im Rudelhaus und ich kümmere mich um sie, damit sie niemanden verletzt.

Ich versandte die Nachricht und steckte mein Handy wieder weg. Ich nahm ihre Hand in meine und strich ihr sanft mit dem Daumen über den Handrücken.
Sie war so schön.
Es tat mir weh sie so leiden zu sehen.
Ich hatte dass alles schon lange hinter mir und es war Scheisse. Ich war damals auch einfach umgekippt und hatte schreckliche Krämpfe. Meine Sinne hatten mich fertiggemacht und ich war richtig Aggro gewesen, damals war ich 11.
Luna wimmerte und Tränen liefen über ihr Gesicht. Sie wälzte sich unruhig herum und stöhnte und wimmerte dabei. Ich Strich ihr sanft über die Wange und rückte ihr die Wärmflasche zu Recht. Am liebsten würde ich ihre Tränen fort küssen und ihr die Schmerzen nehmen, aber das ging nicht, weshalb ich nur ihre Hand hielt.
Ich steckte mir meine Ohrstöpsel ins Ohr und machte: bist du Real' an und schlief ein.....

Werwolf MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt