24- Beerdigung

8.5K 287 24
                                    

*****************************zwei Wochen später
*****************************

Lunas POV:
Heute war die Beerdigung von Luis, Alecs Dad, Alecs Mam, Alecs Schwester, meiner Familie und den ganzen Rudelmitgliedern, die gestorben waren. Ich fühlte mich unglaublich schlecht, schließlich war ich ja an ihrem Tod schuld.
Gerade zog ich mir mein schwarzes Kleid an und ging mit Alec hinunter zu der Lichtung auf der wir die Party gefeiert hatten.
Das alles kam mir so unendlich lange her vor, dabei war es gerade mal knapp drei Wochen her. Dort war Dad in mich gefahren und ich hatte von der Existenz von Werwölfen erfahren. Wir lebten inzwischen alle im Rudelhaus des alten Dark-Packs. Allerdings hießen die beiden Packs nicht mehr Moon- und Dark-Pack sondern Night-Pack. Erst wollten wir es Dark-Moon-Pack nennen, aber Alec wollte es lieber Moon-Dark-Pack nennen und so hatten wir uns auf Night-Pack geeinigt.
Auf der Lichtung herrschte traurige Stimmung und als ich die vielen Särge sah brach ich sofort in Tränen aus. Das Rudel hatten mich und Alec zwar akzeptiert, aber mir trugen sie meine Taten noch immer nach und ich konnte sie verstehen. Ich fiel Alec in die Arme und klammerte mich an ihm fest. Alle waren in schwarz gekleidet und es war mucksmäuschenstill im Wald und auf der Lichtung. Einige weinten, anderen standen da mit emotionslosen Gesichtern.
Alec ging nach vorne und zog mich mit sich. Neben ihm stand Lucas und ich weinte immer noch leise in seinen Armen.
" Wir haben uns heute hier versammelt um Abschied zu nehmen! Abschied von wunderbaren Menschen. Von guten Menschen, dessen Leben schon zu früh vorbei war. Euer Alpha, mein Dad war ein großartiger Mann und Alpha. Er hatte das Herz am rechten Fleck und war gütig und hat sich um jeden im Rudel gesorgt. Für mich war er immer mein Dad und als Dad hat er einen noch besseren Job gemacht als als Alpha. Sein Verlust schmerzt und wir alle vermissen ihn, deshalb wollen wir jetzt eine Trauerminute einlegen!" Sagte er. Sofort verstummten alle, sogar ich hörte auf zu weinen, aber nur eine Minute lang.
" Wenn jemand noch etwas sagen möchte, dann trete er bitte vor." Sagte Alec und ich sah wie groß die Überwindung für ihn war.
Ich trat nach vorne. Er sah mich erstaunt an.
Ich schluckte noch mal und begann zu reden: Ich habe den Alpha zwar nicht lange gekannt, aber er war sehr freundlich und gütig und mich respektvoll behandelt obwohl ich eine Moon bin und deshalb möchte ich ihm dafür danken und euch alle um Verzeihung bitten. Ich möchte euch alle um Verzeihung bitten, für das was ich getan habe. Es tut mir leid." Am Ende begann ich wieder zu weinen und Alec nahm mich sanft in den Arm.
" Auch unsere Luna ist von uns gegangen. Für viele war sie der gute Geist des Rudels und sie war einfach ein bezaubernder Mensch, der wirklich jeden gemocht hat und in jedem gesehen hat. Sie war für alle wie eine Mutter und sie hat uns alle geliebt und sich um uns gesorgt."
Wieder legten wir eine Trauerminute ein, danach begann Alec etwas über seine Schwester zu erzählen und dann war Luis dran.
" Viele von euch kennen ihn nicht, aber er war ein wahrer Held, auch wenn er unscheinbar war. Er war mein großer Bruder und ich liebe ihn wirklich sehr und deshalb ist der Verlust so schmerzhaft. Er war alles was ich hatte, in dieser Zeit und er hat mich gerettet, genauso wie Alec. Luis und Alec sind meine beiden Helden und es ist schade das ihn so wenige kennenlernen durften, da er so fröhlich und herzensgut war, deshalb werde ich ihn nie vergessen und immer lieben. Genauso wie meine anderen Geschwister und Mam und David natürlich auch." Sagte ich und brach in Tränen aus. Ich war kurz davor zusammen zu brechen und Alec musste mich auffangen und trug mich ins Rudelhaus, wo ich mich hinlegte und ausruhte.

Am Abend Schlich ich mich nach draußen und ging zum Friedhof. Tatsächlich sah es aus wie ein Friedhof mit Holzkreuzen auf denen der Name der Verstorbenen stand. Über mir leuchteten die Sterne und der Himmel war tiefschwarz und alles könnte so schön sein, wenn da nicht die Schuldgefühle und meine ungeheure Trauer wären, die ich nie vergessen würde. Ich ging hinüber zu den Gräbern meiner Familie und fiel weinend auf die Knie. Sie alle waren so jung gewesen und hatten so früh sterben müssen. Besonders Emmis Verlust schmerzte, aber der schlimmste Verlust war der von Luis, meinem großen Bruder, meinem Beschützer. Und verband so viel. Wenn ich Angst hatte kam ich zu ihm ins Bett und er beruhigte mich oder wenn ich weinte tröstete er mich oder seine lustige Art. Auch meine anderen Brüder fehlten mir und im Nachhinein vermisst ich sogar David und irgendwie war nun doch etwas wie mein Vater. Ich richtete den Blick hinauf zum Mond und begann: Ich weiß, dass es nicht fair ist, dass ihr tot seit und ich lebe. Ihr habt das Leben mehr verdient als ich. Ich habe meinen Bruder umgebracht. Meinen geliebten Bruder. Meinen Beschützer. Seit dem Dad damals scheintot war, warst du der wichtigste Mensch in meinem Leben. Du warst wie der Diamant in meinem Leben. Es tut mir so unendlich leid. Ich weiß, dass ich hätte stärker sein müssen. Es tut mir leid, dass du niemals eine Frau finden wirst und auch nie Kinder bekommen wirst und es tut mir leid, dass deine Gefährtin wegen mir so sehr leiden muss. Es tut mir leid, dass ihr alle tot seit. Ihr wart zwar alle nervig, aber ich habe euch immer geliebt. Ein Leben ohne euch ist nicht das selbe. Ihr wart die besten Brüder die man sich wünschen kann. Und David, du warst mir vermutlich mehr ein Vater als mein Dad es je war. Er ist schon viel früher an der sucht nach macht und immer mehr gestorben und hat das Leben aus den Augen verloren. Es tut mir leid, dass ich mich dir gegenüber so unfair und schlecht verhalten habe. Ich hätte deine Hilfe annehmen sollen und dich einfach akzeptieren sollen, du hast Mam gut getan und ihr neue Freude und neues Leben geschenkt. Es war nicht fair, dass du da mit reingezogen wurdest. Mam, du warst die beste Mam der Welt. Ich weiß, dass ich das nie so gezeigt habe und manchmal auch ziemlich bescheuert und fies zu dir war, aber jetzt wo du, wo ihr alle tot seit erkenne ich erst was für wundervolle Menschen ihr gewesen seit. Du warst immer für mich da und ich habe dich unglaublich lieb und es tut mir so unglaublich leid und ich verspreche euch nie zu vergessen und auch der Mord an Alecs Eltern und der Tod von seiner Schwester tut mir leid. Ich weiß, dass ihn der Verlust mitnimmt auch wenn er für mich stark ist und ich schäme mich so weil ich so schwach bin. Ich konnte nicht verhindern, dass Dad besitzt von mir ergreift. Ich konnte nicht verhindern, dass er euch tötet. Ich konnte nicht verhindern das er dich umbringt Brüderchen oder besser gesagt, dass ich dich umbringe und die sowas angetan habe. Das du für mich gestorben bist ist das größte Geschenk, dass du mir machen konntest und ich verdiene es nicht. Ich habe so viele Menschen in den Tod gerissen und so vielen weh getan. Es tut mir leid, dass ich so eine große Enttäuschung bin. Es tut mir so leid, dass ich Alecs Eltern umgebracht habe. Seine Mam war so nett zu mir und hat mich behandelt wie alle andern obwohl ich eine Moon war und somit eine Feindin. Sie war eine gütige und liebe Frau und ich schäme mich wirklich so sehr dafür. Und Alecs Dad, der Alpha, er hat mich aufgenommen und ich durfte sogar bleiben obwohl ich eine Moon war. Zwar hat er mir ein wenig Angst gemacht und war misstrauisch, aber er war ein guter Mann und ich muss mich schämen, so viele herzensgute Menschen getötet zu haben. Ich habe so viel schuld auf mich geladen und werde nie vergessen was ich ihnen angetan habe. Ich weiß nicht mal wieso Alec mich liebt, ich bin nicht gut genug für ihn. Er ist so gütig und nett und liebevoll und ich bin schwach und eine Schande, obwohl ich ihn liebe. Wegen mir musste er so viel leiden, wegen mir musste seine Familie und das Rudel leiden. Ich habe auch das ungeborene Geschwisterchen getötet. Ich denke er wäre ein toller großer Bruder gewesen und es tut mir leid dich getötet zu haben, mir tut es leid, dass Alec seine Schwester Loren verloren hat. Ich kenne sie zwar nicht, aber sie muss ebenfalls so herzensgut und nett wie ihre Familie gewesen sein und ich glaube Alec vermisst sie so sehr und ich finde es schade dich nie gekannt zu haben,
Ich habe versucht ihn zu beschützen und mich zu wehren, aber ich war zu schwach und deshalb verstehe ich nicht wie ich so jemanden verdient habe und wie sie mich alle akzeptieren können. Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen, falls wir uns einmal Wiedersehen sollten und es tut mir wirklich leid und ich schäme mich so sehr und der Verlust ist so groß!" Schluchzte ich und begann noch mehr zu weinen. Jemand trat an mich heran und umarmte mich und küsste mich sanft.

Alecs POV:
Es war so schön was sie da über die Menschen erzählte und doch so traurig und ich sah sie in einem ganz anderen Licht. Sie kannte mich gut. Ja der Verlust war schwer und ich vermisste sie sehr. Sie schien sich unglaublich für sich und ihre 'schwäche' zu schämen und entschuldigte sich so oft und erzählte so viel positives über die Menschen, selbst über meinen Dad. Ich musste schmunzeln als sie sagte sie habe Angst vor ihm gehabt, vielen ging es so und doch war er ein so guter Mann gewesen. Sie rührte mich zu Tränen und als sie sagte sie sei es nicht wert mich zu haben auch wenn sie mich lieben würde war ich fast am weinen und als sie dann von Loren erzählte und von dem Geschwisterchen flossen die ersten Tränen über mein Gesicht.
Ich ging zu ihr herüber, nahm sie in den Arm und küsste sie.
" Das war wunderschön und doch so traurig." Flüsterte ich während eine weitere Träne über meine Wange lief. Sie weinte weiter und schmiegte sich an mich. Ich hob sie im Brautstil hoch und trug sie zurück. Sie küsste mir sanft die Tränen weg und wischte sich dann selbst über das Gesicht.
" Hast du gehört was ich gesagt habe?" Fragte sie leise.
" Ja. Ich hatte keine Ahnung, dass du so empfindest." Flüsterte ich und küsste sie sanft.
" Ich musste mir das einfach von der Seele reden." Flüsterte sie.
" Ich seh dich dadurch in einem ganz anderen Licht." Flüsterte ich.
" Verzeihst du mir?" Fragte sie.
" Ja und denk bitte nicht du seist nicht gut genug für mich. Du bist perfekt für mich." Flüsterte ich und küsste sie, während ich sie auszog bis auf die Unterwäsche und ins Bett legte und mich dann selbst auszog bis auf die Unterwäsche.
" Ich sehe die ganzen Menschen in einem anderen Licht. Vorher hatte ich keine solche Erkenntnis über die Menschen und es ist schade dass diese Erkenntnis erst jetzt kommt." Flüsterte sie, während ich mich hinlegte und sie halb auf mich zog.
" Besser spät als nie." Sagte ich und küsste ihre Wange.
" Ich habe Angst sie zu vergessen." Flüsterte ich.
" Das wirst du nicht, sie werden immer in deinem Herzen bleiben." Sagte ich.
" Ich will dich nicht verlieren." Sagte sie und nahm meine Hand.
" Ich bleibe für immer bei dir egal was passiert." Flüsterte ich.
" Wirklich?" Fragte sie wie ein kleines Mädchen.
" Ja wirklich." Sagte ich und kurz darauf hörte ich ihren ruhigen, Flachen, tiefen Atem und ihre Brust hob und senkte ich gleichmäßig. Ich vergrub mein Gesicht in ihrem Haar und schlang meine Arme um sie und drückte sie sanft an mich und strich ihr sanft über den Handrücken und musste unwillkürlich Lächeln. Sie war wie ein Engel. Mein Engel. Meins!
Mit diesen Gedanken schlief ich ein.

Werwolf MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt