Ich schloss die Wohnungstür auf, legte den Schlüssel auf dem kleinen Schrank im Flur, zog meinen Mantel aus und beschloss mich zu duschen, um die Kälte von meinem Körper zu bekommen. Während ich mich auszog und in die in Dusche stieg, dachte ich nach. Woher kam mir Ryan bloss so bekannt vor? Oder kannte ich vielleciht nur jemand der so ähnlich aussah wie er? Meine Gedanken kreisten um seine schönen Augen. Was war bloss los mit mir? Es war doch bloss ein dahergelaufener Typ, dem ich auf einer oberpeinlichen Weise kennengelernt hatte und der zufällig einer von Luke's Freunde zu sein schien. Na super. Mir war ja schon irre Peinlich ihn wieder gesehen zu haben. Was wenn ich ihn des öfteren sehen musste? Schliesslich sah ich Tyler und die anderen auch öfters.
Ich beschloss daran nicht mehr zu denken, schliesslich gab es ein viel wichtigeres Thema was mir im Kopf umherschwirrte. Luke's Heiratsantrag für Amy. Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, deswegen war ich ja zu Anfangs auch schockiert gewesen. Nicht das ich mich nicht für die beiden freuen würde, aber ich kam mir plötzlich total überflüssig vor.
Obwohl ich ja eigentlich immer das Thema Liebe mit ganz anderen Augen sah (und das lag nicht nur an meinen Eltern), konnte ich nicht anders, als die zwei zu beneiden. Bei ihnen stimmte einfach alles. Sie hatten sich gesucht und gefunden. Und was war mit mir? Ich war eine verkorkste 21. jährige die sich von der Liebe immer fernhielt. Es war ja nicht so, dass nicht schon einige ihr Interesse an mir gezeigt hätten, aber ich hatte ihnen immer ganz schnell klar gemacht, dass ich nichts von ihnen wollte. Deswegen hatten sich die Typen dann auch von mir ferngehalten. Tyler, einer von Lukes Freunde, hatte auch sein Glück bei mir versucht. Er war jedoch der einziege der noch nicht aufgegeben hatte. Jedes Mal wenn wir uns begegneten machte er einige Andeutungen, die ich aber bewusst überhörte. Er war ja ein ganz netter Kerl und sah auch nicht schlecht aus, war aber leider auch ein wenig zu sehr von sich selbst überzeugt. Mit anderen Worten, er war einfach nicht mein Typ.
Ich stieg aus der Dusche, wickelte mich in ein Handtuch ein und ging zur Küche um mir einen Tee zu machen. Ich hätte zu gerne Amy angerufen und sie gebeten bei mir vorbei zu schauen. Sie hatte mit Luke zusammen eine kleine Wohnung ca. zwanzig Minuten von hier entfernt und ich wusste sie war gerade allein. Doch ich konnte sie nicht anrufen. Sie hätte gleich gemerkt, dass ich etwas vor ihr verheimlichte und ich war die schlechteste Lügnerin, die man sich vorstellen kann.
Ich nahm die warme Teetasse in die Hand, schaltete den Fernsehr an und setzte mich auf das Sofa. Es kam gerade so ein schnulziger Liebesfilm, da aber sonst nichts anderes kam, liess ich es über mich ergehen. So ein Liebesfilm war ja echt so was von unrealistisch. Ich schüttelte den Kopf an manchen Szenen, doch irgendwann schlief ich ein.
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RYAN
Eigentlich hatte ich ja gar keine Lust, jetzt noch am Abend etwas trinken zu gehen. Seit ich nach London gezogen war, hatte ich bisher keine Zeit oder, wie jetzt auch, keine Lust gehabt mit den Jungs so spät noch wegzugehen und da alle wussten, dass ich dieses Mal nun wirklich nichts vorhatte, blieb mir nichts anderes übrig, als mitzugehen.
"Komm schon Ryan! Es wird sicher Lustig!", hatte mir noch vor einer Stunde Oliver gesagt und hatte mich in die Seite geboxt. Oliver war der erste, den ich hier kennengelernt hatte. Er absolvierte den selben Studiengang wie ich und ich verstand mich gleich gut mir ihm. Er war ein echt cooler Typ, manchmal aber auch ein wenig verrückt.
Bald stellte er mir seine Freunde vor, die mich gleich in ihrem Freundeskreis akzeptierten. Sie waren alle echt cool drauf. Zusammen mit Adam und Dylan, zwei seiner Freunde, gründeten Oliver und ich unsere kleine WG, die bald jedes Mal von dem Rest der Gruppe als Treffpunkt diente.
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Some people call it love
RomanceEmma ist eigentlich ein ganz hübsches Mädchen, doch wird sie oft als kalter Felsbrocken bezeichnet, obwohl sie das eigentlich überhaupt nicht ist. Sie hält sich jediglich von den Kerlen fern, denn mit denen kann sie leider nichts anfangen, oder könn...