Die Konzentration am nächsten Tag im Unterrich war mir abhanden gekommen. Immer wieder huschten meine Gedanken rüber zu Ryan. Ich wollte wissen wie es ihm ging und am liebsten wäre ich einfach aus der Vorlesung marschiert und hätte ihn besucht, denn mein schlechtes Gewissen war immer noch da.
Amy hatte ich erst heute darüber informiert was alles so am gestrigen Tag geschehen war. Ich hatte mit der Idee gespielt es ihr einfach nicht zu erzählen, da sie eine sich zu viel sorgende Person war. Aber andererseits war sie meine beste Freundin und ich wollte ihr nichts verheimlichen. Ausserdem hätte sie sowieso bald davon erfahren, da die Jungs mit Luke befreundet waren und es ihm mit Sicherheit erzählen würden.
Wie ich auch befürchtet hatte, war sie sofort alarmiert, als ich zu ende erzählt hatte. Ihre Augen weiteten sich voller entsetzten. "Emma, du hättest zu uns kommen sollen. Unsere Wohnung ist wenigstens näher an deiner...Dann wäre das nicht passiert!"
"Ich hab doch Tom gesucht...den hätte ich garantiert nicht bei euch gefunden", sagte ich und verdrehte die Augen.
Von der Vorlesung bekam ich kaum was mit, da Amy mir die ganze in den Ohren hing. Ich hörte ihr jedoch kaum zu.
Ich war froh als endlich die letzte Vorlesung an diesem Tag vorbei war.
"Emma!", hörte ich jemanden hinter mir rufen, als ich auf dem Weg zur Tube war. Ich drehte mich um und sah Oliver, der auf mich zu gelaufen kam. Sein sonst so fröhlicher Gesichtsausdruck wurde durch einen etwas ernsteren ersetzt. "Wie geht es dir?", fragte er gleich darauf.
Ich wusste nicht genau wie ich auf die Frage antworten sollte. Der Schreck von gestern Abend sass mir immer noch in den Knochen, aber besser als Ryan ging es mir mit Sicherheit. "Joah, ganz okay", sagte ich darum einfach.
Er sah mich prüfend an und seufzte. "Das nächste mal brauchst du richtige Kerle, die dich nach Hause begleiten und nicht so ein Mädchen wie Ryan", sagte er grinsend. Als ich ihn etwas geschockt ansah, fügte er noch hinzu: "Kleiner Scherz". Wie konnte er bloss Witze reissen nach allem was passiert war?
"Hey, tut mir Leid!", sagte er, als ich ihn immer noch so ansah. "Das hat Ryan selbst gesagt. Ehrlich."
Ich sah ihn verwundert an. "Wie geht es ihm denn?"
"Viel besser als gestern aufjedenfall. Heute Morgen durfte er wieder nach Hause und Adam und Dylan sind heute dran sich von Morgens bis Abends aufopfernd und liebevoll um ihn zu kümmern.", sagte er und bei seinen letzten Worten grinste er breit.
Ich hob kurz meine Mundwinkel an. "Meinst du es würde jetzt gut passen, wenn ich bei euch vorbeischaue?"
"Klar! Ich denke, dass geht in Ordnung. Ich würde mit dir zusammen hingehen, aber ich muss noch was erledigen. Aber wir sehen uns sicherlich später!", sagte er und kurz darauf verabschiedete er sich.
So machte ich mich also auf den Weg, um mich selber davon zu überzeugen, wie gut es Ryan tatsächlich ging. Als ich vor der Wohnung der Jungs stand, machte sich ein leichtes Kribbeln in meinen Fingerspitzen breit. Ich schluckte kurz und drückte schliesslich auf die Klingel.
Im ersten Moment rührte sich im inneren der Wohnung garnichts. Dann hörte ich jedoch wütendes gemurmel und wie etwas zu Boden fiel. Ein lautes zischen liess die Stimmen verstumen. Kurz darauf hörte ich Schritte, die sich der Eingangstür näherten und dann stand ich plötzlich Tyler gegenüber. Der wütende Gesichtsausdruck, den er noch hatte als er die Tür öffnete, verschwand aus seinem Gesicht und ein Strahlen breitete sich darauf aus. "Emma!", rief er erfreut aus und ein weiteres zischen kam vom inneren der Wohnung, dass ihm wohl andeuten sollte, leise zu sein. Tyler ignorierte es und umarmte mich stattdessen. Ich befreite mich schnell aus seinen Armen. Er liess sich dabei nicht entmutigen und liess mich hinein.
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Some people call it love
RomantizmEmma ist eigentlich ein ganz hübsches Mädchen, doch wird sie oft als kalter Felsbrocken bezeichnet, obwohl sie das eigentlich überhaupt nicht ist. Sie hält sich jediglich von den Kerlen fern, denn mit denen kann sie leider nichts anfangen, oder könn...