Kapitel 23: Erinnerungen

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Das Klingeln des Weckers weckte mich, was mich laut stöhnen liess. Draussen war es noch dunkel und das machte es nur noch schlimmer. Es war nichts neues, dass mein Rücken schmerzte als ich vom harten Sofa aufstand und mit halb geschlossenen Augen in die Küche schlurfte. Es grenzte fast an einem Wunder, dass meine Kaffeetasse ganz blieb und ich es schaffte sie mit heissem leckerem Kaffee zu füllen. 

Eine dreiviertel Stunde später rannte ich die Stufen der Tube-Station hoch. Ich hatte mich zu Hause mit dem Frühstück aufgehalten und musste dann auch noch meiner Mutter, die irgendwann ebenfalls in die Küche geschlurft kam, ein paar Brötchen vom Becker gegenüber holen, weil ich ausversehen die zwei letzten Brötchen aufgegessen hatte. Da soll man mal sagen ich sei keine gute Tochter... Jedenfalls kam ich deutlich zu spät zur Vorlesung. Und ich hasste es zu spät zu kommen. 

"Mist!", fluchte ich laut. Ich war soeben auf der letzten Stufe gestolpert und dabei verteilte sich der halbe Inhalt meiner Tasche auf dem Boden. Ich verfluchte innerlich alles was mir durch den Kopf ging. Wieso war ich nur so ein Pechvogel? Wieso musste meine Mutter ausgerechnet heute so früh aufstehen? Warum musste ich ausgerechnet alle übrig gebliebenen Brötchen wegfuttern? Das Leben war manchmal echt ungerecht...

Immer noch peinlich berührt über meine eigene Tollpatschigkeit, machte ich mich daran alles wieder in meine Tasche zu stopfen, als sich ein Schatten über mich legte. Im nächsten Augenblick schoben sich zwei sehr schöne männliche Hände in mein Sichtfeld.

Ich hob meinen Blick und musste erstmal schlucken. Ryans Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Seine Augen, die in einem noch viel intensiveren blau waren als sonst, blickten mich ebenfalls an. 

'Du guckst ihn zu lange an', sagte eine Stimme in meinem Kopf. Deshalb lenkte ich schnell meine Aufmerksamkeit wieder meinen Sachen , die immer noch teilweise auf dem Boden lagen.

"Hi", hörte ich ihn sagen und kurz darauf reichte er mir meinen Schlüsselband und meine Puderdose, die, wie es auch anders nicht sein konnte, nun mit bröseligen Puderstücken gefüllt war. 

"Du musst mir nicht immer helfen", sagte ich immer noch etwas rot im Gesicht. Es war mir sichtlich unangenehm. 

"Ein einfaches Danke häts auch getan", sagte er gespielt beleidigt, liess dann aber sien typisches Grinsen zum vorschien. 

"Danke", antwortete ich mit einem schüchternem Lächeln und stand auf, da nun alle Gegenstände wieder ihren Platz in meiner Tasche hatten.

"Hast du es eilig?", fragte Ryan und steckte seine Hände in seine Hosentaschen.

Ein Blick auf meine Uhr liess mich leise aufstöhnen. So ein Mist! Ich kam wirklich total spät. Und der Dozent, den ich jetzt hatte, würde mich garantiert nicht mehr in den Vorlesungssaal lassen, da er es immer als Störung empfand, wenn jemand zu spät erschien. Toll...dann hätte ich mir dieses Rasen auch sparen können. 

"Hatte ich, aber es bringt eh nichts mehr...", sagte ich während ich mir meine Tasche richtig umhängte.

"Ja, bei mir auch nicht", sagte Ryan und setzte plötzlich ein schelmisches Grinsen auf. "Lust etwas Spass zu haben?", fragte er und wartete meine Antwort erst garnicht ab, sondern nahm meine Hand und zog mich hinter sich her.

Ich war zu verdutzt um irgendetwas sagen, eilte aber trotzdem hinter ihm her. Warum sollte ich nicht ein wenig Spass haben? Es konnte sicherlich Lustig werden.

"Wo gehen wir hin?", fragte ich als wir schließlich, etwas atemlos, in der Tube saßen.

"Wirst du schon sehen...Ich verrate dir nur, dass wir eine kleine Reise in die Vergangenheit machen werden", antwortete Ryan mit einem kleinen Zwinckern.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 02, 2015 ⏰

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