Kapitel 20: Süüüß!!

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Als mein Hintern auf etwas hartes stieß, sprang ich sofort erschrocken zurück. Lag hier etwa jemand?! Ein stöhnen verriet mir, dass ich voll ins schwarze getroffen hatte. Mein Herz schlug automatisch schneller, denn damit hatte ich nun überhaupt nicht gerechnet.

"Hallo?", fragte ich doofe Nuss auch noch leise. Ein Einbrecher würde sich doch nicht einfach so auf die Couch legen, also konnte es nur entweder Oliver oder Ryan sein.

"Emma?", sagte eine verschlafene Stimme. Die Stimme kam von der Person, die ich auf keinen Fall hatte begegnen wollen.

"Was machst du hier? Du hast mich total erschreckt!", sagte ich und wollte am liebsten ins Bett zurück, doch Ryan hatte sich mittlerweile aufgesetzt und hatte eine kleine Tischlampe angemacht. Nachdem ich mich ans Licht gewöhnt hatte, konnte ich in sein müdes aber zugleich unglaublich attraktives Gesicht blicken. Seine Haare waren ganz durcheinander und seine halb geschlossenen Augen gaben ihm dieses gewisse Etwas. Ich dagegen sah immer furchtbar aus nach dem schlafen.

"Ich wohne hier, schon vergessen?", fragte er und ein kleines Grinsen entwich seinem Mund.

Natürlich hatte ich diese Tatsache nicht vergessen, aber dass er auf dem Sofa schlief kam mir auch nicht wirklich logisch vor.

"Adams Matratze ist nicht halb so bequem wie meine", erklärte er mir schließlich ohne dass ich gefragt hatte.

Oh. "Tut mir Leid. Du kannst gerne in deinem Bett schlafen. Mich stört es nicht auf dem Sofa zu schlafen, echt nicht", sagte ich und das schlechte Gewissen tauchte wieder auf.

"Nein nein, mach dir keine Sorgen", sagte er ernst. "Das Sofa ist auch sehr bequem".

Ich war nicht ganz davon überzeugt, aber ich nickte trotzdem. Brachte ja eh nichts wenn ich dagegen protestierte.

"Möchtest du dich nicht setzen?", fragte Ryan und deutete auf dem Platz neben ihn.

Ich nickte wieder und setzte mich hin, ohne recht zu wissen was ich sagen sollte. Mir fiel auf, dass mir in seiner Gegenwart oft die Worte fehlten. Auch Ryan blieb still und so saßen wir eine Weile schweigend nebeneinander, bis er schließlich die Stille brach. "Konntest du nicht schlafen?".

"Doch, schon...Aber irgendwie bin ich wachgeworden und ich kann danach schlecht wieder einschlafen", erklärte ich.

Er nickte verstehend und die etwas unangenehme Stille trat wieder ein. Ich war zwar nicht wirklich müde, aber ich wäre lieber ins Zimmer zurück gegangen. Ich spürte nämlich so eine gewisse Anspannung die zwischen uns herrschte, vielleicht war es aber auch nur nach meinem Empfinden so. Schließlich stand der Kuss immer noch zwischen uns beiden, obwohl mir mittlerweile bewusst war, dass es für ihn bloß ein unbedeutender Kuss gewesen war. Sein Verhalten bis jetzt hatte ganz klar dafür gesprochen. Dass er nun so tat als wenn nichts gewesen wäre, nahm ich ihm nicht übel, schließlich war mir das selber lieber so.

Plötzlich hörte ich ihn leise lachen. Verwirrt blickte ich ihn an. Wie gesagt, diese Stimmungsschwankungen waren mir immer noch ein Rätsel. Als er nichts sagte, blickte ich ihn fragend an.

"Ich habe mich grade an den einen Tag erinnert, als Tom uns beiden mit Wasser befüllten Luftballons beworfen hat und wir ihn dann aus Rache einen Grashüpfer ins T-shirt geworfen haben und er wild durch die Gegend gerannt ist und schließlich in euren Gartenteich gelandet ist", wieder lachte er und diesmal stimmte ich mit ein. Auch nach einigen Minuten hatten wir uns immer noch nicht beruhigt, denn ich musste ehrlich sagen, dass die Situation damals irsinnig komisch gewesen war.

Als mir jedoch der Bauch und die Mundwinkel weh taten, versuchte ich mich zu beruhigen. "Er hat heute immer noch so eine furchtbare Panik vor Grashüpfern oder ähnliches", sagte ich schließlich.

Er grinste und schaute dann aus dem großen Fenster, aus dem man einen Blick auf dem Big Ben erhaschen konnte. Nun wirkte er nachdenklich und ich fragte mich was ihm grad so durch den Kopf ging.

Ein weiteres Mal erriet er was ich dachte. "Es ist schon ein großer Zufall das wir uns in so einer großen Stadt über dem Weg gelaufen sind. Ich hätte, um ehrlich zu sein, nie damit gerechnet", sagte er und wandte den Blick von Fenster ab um mich anzuschauen. Sein Gesichtsausdruck war ernst, doch seine Augen schienen auf irgendeiner Weise zu leuchten. Dieser Mann hatte eine wahnsinnige Anziehungskraft und wahrscheinlich wusste er es nicht einmal.

"Ich auch nicht", sagte ich um wenigstens irgendwas zu sagen, denn in meinem Kopf war grade nur Platz für seine Augen und das störte mich grad ungemein. Warum musste er auch noch so schöne Augen haben?!

"Alles okay?", fragte er und runzelte die Stirn.

"Ja, ich bin nur ein bisschen müde", sagte ich und gähnte als Beweis. Dass ich müde war stimmte ja schon, aber das alles okay war eben nicht. Was stellte er bloß mit mir an? Ich erkannte mich selbst echt nicht wieder. Blieb nur noch die Frage ob mir mein neues Ich gefiel oder nicht.

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In meinem Traum nahm ich ein Klingeln wahr. Erst klang es leise doch mit der Zeit wurde es immer lauter. Ich wollte es verstummen lassen, doch ich wusste nicht wie. Ich wollte an der Stelle vor dem Klingeln weiterträumen, doch langsam verschwamm die Erinnerung an diesen schönen Traum. Das einzige was ich noch wusste war, dass es sich um blaue Augen drehte.

"Ach Gottchen, wie süüüüß!!", sagte eine Stimme, die mich nun komplett aus meinen Traum holte. Zunächst war ich verwirrt. Ja, das war in meinem Fall nichts neues, ich weiß.

Langsam öffnete ich meine Augen und blickte in die breit grinsenden Gesichtern von Oliver und Adam. 

Sofort setzte ich mich auf, wobei die Decke, die eben noch auf mir gelegen hatte, zu Boden fiel. Nun wurde mir auch bewusst wo ich die ganze Nacht gelegen hatte, was auch erklärte weshalb die zwei so blöd grinsten...Mein Kopf hatte noch vor wenigen Sekunden auf Ryans Schoss gelegen. Im Vergleich zu ihm hatte ich es reichlich bequemer gehabt, denn scheinbar hatte er die ganze Nacht im Sitzen geschlafen und tat es immer noch. Das war wirklich süss. Er wirkte so...entspannt.

Meine Wangen erröteten als ich merkte, dass Oliver und Adam mich immer noch breit grinsend ansahen. Schnell stand ich auf und fuhr mir nervös durch die Haare. "Grinst nicht so blöd", giftete ich sie an und lief an ihnen vorbei zum Badezimmer. Ich hatte es nun ziemlich eilig von hier zu verschwinden. 

Ich öffnete die Badezimmertür und wäre am liebsten rückwärts wieder rausgerannt. Ein lautes "Oh Gott", verliess meinen Mund und ich wusste nicht ob mein Kopf noch roter werden konnte, als es ohnehin schon war. Ein nackter Hintern war in mein Blickfeld erschienen und hatte mich somit komplett aus den Latschen gekippt. Auch Dylan, dem dieser Hintern gehörte, fuhr zusammen.  Ich wusste nicht wohin mit mir, beziehungsweise wohin mit meinen Augen. "Wehe du drehst dich um!", kreischte ich und hielt mir vorsichtshalber die Hand vor das Gesicht (sicher ist sicher).

"Keine Panik... mein Prachtstück bekommen eh nur die wenigsten zu Gesicht", lachte Dylan und ich machte das ich aus dem Bad rauskam. Waren alles nur Verrückte hier!

Da meine Hand immer noch meine Augen verdeckte, sah ich dementsprechend wenig, was dazu führte, dass ich gegen eine harte Brust rannte. 

Zu eilig hatte ich es diese Wohnung zu verlassen, dass ich nicht mal aufsah und stattdessen aufgewühlt den Ausgang anstrebte. Ich hörte nur noch wie mein Namen gerufen wurde und dann fiel die schwere Eingangstür auch schon ins Schloss.

Hier ein weiteres Kapitel für euch! Es überzeugt mich irgendwie garnicht und es ist auch ziemlich kurz, sorry :/ 

Das liegt ein bisschen daran, dass meine Laune in letzter Zeit ziemlich im Keller ist...Liebeskummer, ihr wisst schon..dieses furchtbare Gefühl...
Ich hab sowas schon öfter durchgemacht, aber diesmal ist es irgendwie anders. Was macht ihr gegen Liebeskummer? Vielleicht hilft mir ja da was weiter?

Ich umarme euch alle herzlich! ♥

Some people call it loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt