Kapitel 1: Langeweile stirb zuletzt

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Es war ein regnerischer Tag, die Sonne hatte den ganzen Tag nicht geschien und das ärgerte mich sehr. Ich war eher der Sommertyp und solche Tage wie heute deprimierten mich ständig. Denn genauso wie der Himmel, waren auch meine Gedanken nur grau und trüb. Das lag aber nicht nur an dem Wetter, sondern auch daran, dass mein Leben in letzter Zeit nur noch langweilig war. 

Ich hatte schon seit Tagen meine Wohnung nicht mehr verlassen, hatte mir meine DVD Sammlung schon zum zweiten Mal komplett angeschaut und ich hatte sogar die ganze Wohnung von vorne bis hinten sauber gemacht (und nebenbei bemerkt: das kam wirklich sehr, sehr selten vor). 

Ich hatte gerade Semesterferien und da meine beiden besten Freunde zusammen verreist waren, blieb mir nichts anderes übrig als alleine zu Hause zu hocken und die Zeit irgendwie rumzukriegen. 

Amy und Luke hatten wirklich viel Glück. Sie waren das perfekte Paar, hatten es jedoch erst Spät erkannt. Wir drei waren schon lange eng befreundet. Luke und ich kannten uns länger, seit der Grundschule, um genau zu sein. Wir waren zusammen aufgewachsen, denn wir waren früher Nachbarn und er war wie der Bruder, den ich mir immer gewünscht hatte. 

Als wir dann zur Uni gingen, zogen wir beide von Southampton nach London und dort lernte ich Amy kennen. Sie war sehr beliebt und ich konnte sie Anfangs nicht ausstehen weil sie mir oberflächlig vorkam. Doch als ich sie näher kennenlernte, merkte ich, dass wir garnicht so verschieden waren und viele Sachen gemeinsam hatten. So wurde sie also zu meiner besten Freundin. 

Ich hatte nie wirklich bemerkt wie ich es brauchte ein Mädchen als Freundin zu haben, denn mit Luke konnte ich nie wirklich über gewisse Themen sprechen, über die man sich nun mal nicht mit einem Jungen unterhielt. 

Ich stellte Amy Luke vor und auch bald wurden sie gute Freunde. Ich merkte erst nach sehr langer Zeit, dass beide Gefühle füreinander hatten und es dauerte noch einige Monate, um es beiden klar zu machen und erst dann fingen sie an miteinander auszugehen. 

Am Anfang war es wirklich merkwürdig. Ich hatte mich jedoch langsam daran gewöhnt. Ein paar Male jedoch kam ich mir wie das fünfte Rad am Wagen vor, aber beide gaben sich wirklich Mühe, um mich bei Laune zu halten und das war ich ihnen wirklich dankbar. Ich konnte mich echt Glücklich schätzen solche Freunde zu haben. 

Je länge ich darüber nachdachte, desto deprimierter wurde ich. Natürlich gönnte ich den beiden Zeit für sich, aber ich hielt es kaum noch aus vor langerweile. Ich hätte auch meine Familie, die in  Southampton lebte (was gerade mal eineinhalb Stunden von hier entfernt war) besuchen können, aber ich hatte keine große Lust, denn jedes mal wenn ich mal vorbeischaute, gab es immer irgendeinen Streit, denn meine Mutter und ich hatten nicht so das super Verhältnis. Da zog ich die Langeweile deutlich vor.  

Da es nun bei mir in der Wohnung sauberer nicht sein konnte, entschloss ich, trotz miesem Wetters, ein wenig an die frische Luft zu gehen. Vielleicht würde mir nach einem Spaziergang durch die Stadt einfallen was ich den Rest des Abends noch so machen könnte

Ich liebte es durch die Stadt zu laufen. Am liebsten jedoch setze ich mich in die Nähe des River Thames und beochachtete die Leute die an mir vorbeigingen oder die Boote die kamen und gingen. Ich liebte es Fotos zu machen, vor allem von solchen Motiven. Es war wirklich beeindruckend.

 Ich schnappte mir meinen Lieblingsmantel und den Hausschlüssel und ließ die Einganstür hinter mir zufallen. 

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Der Rest der Woche verlief genauso wie ich es geahnt hatte: ereignislos. Mein Kopf schmerzte schon seit Tagen und mein Körper fühlte sich unsportilicher denn je an. Es war einfach nur Peinlich. Ich musste mich dringend mit irgendetwas beschäftigen.

Bald jedoch würde meine Langeweile ein Ende haben, denn schon in zwei Tagen kamen Luke und Amy aus Paris zurück. Ich vermisste ihre Gesellschaft so sehr. Ich stellte fest, dass ich aufgeschmissen wäre ohne die beiden.

"Du bist wirklich mitleiderregend, Emma", sagte ich zu mir selbst und verdrehte die Augen. Ich musste wirklich dringend etwas finden womit ich mich ablenken konnte. 

Some people call it loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt