Jersey 9

Chapter 1

"Und, nervös?", fragte mich Mia und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee.

"Überraschend bin ich das, ja", gab ich zu und drückte mein Notizbuch noch fester an mich.

Ich hatte mich heute für eine dunkle Jeans und meinen babyblauen Pulli mit V-Ausschnit entschieden.
Dazu braune Stiefel und meinen Parka.

Trotzdem hatte ich das Gefühl immernoch nicht dicker angezogen zu sein.
Selbst wenn ich drei Pullover und zwei dutzend Hosen tragen würde, hätte ich vermutlich immernoch das Gefühl von Lukes Augen ausgezogen zu werden.

"Das wird schon alles werden", lächelte Mia und stieß die Eingangstür unseres Wohnhauses auf.
Sofort kam uns ein Schwall kühler Herbstluft entgegen.

"Ich bin ja so neidisch auf dich", schwärmte sie und ich führte meinen Becher mit heißem Kakao zu meinen Lippen.

"Wir können gerne tauschen", bot ich an und trank einen Schluck weshalb sich eine wohlige Wärme in mir ausbreitete als die warme Flüssigkeit meinen Rachen herunterlief.

Mia schien einige Sekunden über mein Angebot nachzudenken doch letztendlich schüttelte sie den Kopf.
"Nein, es ist deine Sache du hast es verdient"

"Ja", meinte ich kleinlaut.

Mia hatte überhaupt keinen Dunst wie gerne ich ihr das Interview überlassen würde.
Schon allein bei dem Gedanken mit Luke Hemmings für eine gewisse Zeit unter vier Augen zu sprechen ließ mich erschaudern.

Ich war noch nie gut im Umgang mit Jungs.
Naja, nicht bei denen bei denen ich sowieso wusste das sie kein Interesse an mir hatten.
Aber Luke machte sich an jedes weibliche Wesen im Umkreis von fünfzig Metern ran und letztendlich blieb sie mit einem gebrochenen Herzen zurück.
Ich wollte nicht auch auf seine Masche hereinfallen.
Ich hatte keine Zeit für solch ein Drama, ich musste mich voll uns ganz auf mein Studium konzentrieren. Da hatte ich keinen Nerv mir über Luke Gedanken zu machen.

"Wo trefft ihr euch eigentlich?", fragte Mia als wir an einem Mülleimer vorbeikamen damit sie ihren leeren Becher hineinwerfen konnte.

"PJ meint ich soll zum Spielfeld kommen, wenn die Jungs training haben", antwortete ich.

"Du musst mir nachher unbedingt erzählen wie er so war", grinste sie. "Vergiss nicht mir später ein paar Abzüge zu machen"

Sie deutete auf die Kamera die um meinen Hals hing.
PJ meinte außerdem ich solle ein paar Bilder von Luke schießen damit diese in der Zeitung abgedruckt werden konnten.

"Keine Sorge", meinte ich kichernd. "Du liegst mir damit schon seid einer Woche in den Ohren"

"Undzwar deshalb damit du es auch jah nicht vergisst", meinte sie worauf ich grinsend meinen Kopf schüttelte.

Mia warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. "Ich muss dann jetzt los", schmollte sie. "Meinst du es würde Remsteen auffallen wenn ich Mathe schwänzen würde und dir stattdessen beim Interviee assistiere?"

"Oh nein", ermahnte ich sie. "Du wirst Algebra wegen diesem Trottel nicht sausen lassen, ich erzähle dir nachher alles so genau dass du das Gefühl hast als wärst du selbst dabei gewesen. Versprochen"

Mia seufzte und fuhr sich mit ihrer Hand durch ihren Pony.
"Schön", gab sie wiederwillig von sich. "Und er ist kein Trottel"

"Woher willst du das bitte wissen?", ich zog eine Augenbraue hoch. "Du hast genauso wenig mit ihm gesprochen wie ich"

"Vertrau mir", zwinkerte sie und drückte mich kurz. "Wir treffen uns nachher zum Mittagessrn ja?"

"Natürlich", lächelte ich und sah ihr hinterher wie sie das Hauptgebäude betrat um zu ihrer Vorlesung zu kommen.