Chapter 12

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Als ich einige Stunden später erneut aufwachte, klebte mein T-Shirt an meinem verschwitzten Körper und mein Haar war über mein gesamtes Kopfkissen verstreut. Meine Augenlieder fühlten sich schwer an und meine Glieder schmerzten. Ich hatte wirklich einen unruhigen Schlaf hinter mir.

Grummeln drehte ich mich auf die Seite und starrte an meine Zimmerwand. Die SMS die ich vor einigen Stunden bekommen hatte schien im schlaftrunkenen Zustand wie eine einfache Einbildung. In meinem Inneren wünschte ich sie wäre es auch. Ich wünschte sie wäre nicht real. Doch zu meinem Bedauern wusste ich das dies nicht der Fall war und sie sehr wohl existierte. Mein Brustkorb fühlte sich schwer an. So als hätte mich jemand während ich schlief dort aufgeschnitten und Steine hinein gelegt.

Ich fuhr mir kurz durch mein Gesicht und spührte das Gefühl von getrockneten Tränen auf meinen Wangen und schloss abrubt meine Augen. Fühlte sich so Liebeskummer an? Ich hätte Luke die Augen auskratzen können, dafür was er mit mir anstellte. Aber noch wütender war ich auf mich selbst da ich es zugelassen hatte. Vielleicht sollte ich einfach Nonne werden. Die haben bestimmt keine Jungsprobleme.

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"Auch schon wach, wie ich sehe", mit einem amüsierten Grinsen empfing mich meine Mutter in der Küche.

Morgen", gab ich zurück und nahm am Esstisch platz. Ich fuhr mir durch mein zerzaustes Haar und versuchte meine Augen ganz zu öffnen. Wieso ich mich dazu entschieden hatte mein Zimmer überhaupt zu verlassen, wusste ich selbst nicht so genau.Doch als ich den himmlischen Duft von Moms Pancakes vernahm, wusste ich es wieder.

"Guten Morgen Liebling", begrüßte mich mein Vater und er erntete von mir nur ein Grummeln. Ich musste erst einmal richtig wach werden bevor ich mit jemandem eine normale Unterhaltung führen konnte.

"Guten Morgen Schlafmütze", sagte auch Olly und grinste breit.

"Morgen", sagte ich und gähnte ausgiebig.

Augenblicklich wurde ich hellwach und starrte den lachenden Jungen an, welcher gegenüber von mir saß.

"Was machst du denn hier?", fragte ich schockiert und spührte wie die Hitze in meine Wangen schoss. Ich musste aussehen wie eine Vogelscheuche. Ich sah kurz an mir herunter und realisierte dass ich nur kurze Shorts und ein T-Shirt mit Minnie Mouse Aufdruck trug.

Ich hatte ihn erst vor vierundzwanzig Stunden wiedergesehen und schon war es, als gehörte er bereits zur Familie.

"Er hilft deinem Vater etwas im Garten", meinte meine Mutter und reichte mir eine Tasse mit einer warmen Flüssigkeit darin. "Und daher habe ich ihn zum Frühstück eingeladen"

"Klasse.", grummelte ich und führte die Tasse zu meinen Lippen.

"Auch ganz toll dich zu sehen", zwinkerte erund aß von seinen Cornflakes. Ich verschluckte mich beinahe an meinem Zitronentee.

Er tat ja gerade so, als würden wir uns bereits jahrelang kennen. Wie konnte ihm die ganze Situation nicht unangenehm sein? Ich wäre am liebsten an einem ganz anderen Ort. Hogwarts zum Beispiel. Ja. Aber mein Brief lässt leider auf sich warten.

"Hast du heute irgendetwas vor El?", fragte mich mein Vater über den Rand seiner Morgenzeitung hinweg. Ich zuckte mit den Schultern. "Nicht wirklich", ich seufzte. "Ich habe mir um ehrlich gesagt noch keine Gedanken darüber gemacht, was ich die ganze Woche tun soll"

"Letzten Monat hat hier eine neue Rollschuhbahn eröffnet", meinte meine Mutter aufgeregt. "Es soll ganz toll da sein"

"Hm", machte ich und nickte. Der warme Zitronengeschmack breitete sich auf meiner Zunge aus und erwärmte meinen ganzen Körper. Ich spührte wie mein Magen grummelte, schmollend sah ich hinüber zu meiner Mutter die immernoch damit beschäftigt war ihre berühmten Pfannkuchen zu wenden.

Jersey 9Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt