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Marie PoV

Ich erwachte am nächsten Morgen und schaute mich um, das Bett neben mir war leider leer. Ich rollte mich auf Toms Seite und blieb da noch etwas gedankenverloren zurück. Sein Duft stieg in meine Nase, es kribbelte sofort wieder am ganzen Körper. Überall hinterließ er seine Spuren, nicht zu letzt auf meinem Hals wie ich später feststellte..

Ich schaute auf mein Handy, es war kurz vor 9! Ich musste aufstehen, Marcel mein hoffentlich zukünftiger Chef wartete auf mich.

Schnell machte ich mich fertig, ging in die Küche, dort fand ich Toms kleine Notiz am Kühlschrank.

☆ Guten Morgen,

mein Engel! Hoffe deine Nachtwar genauso wunderbar wie meine ;-)!
Viel Erfolg heute, ich glaub an dich!<3 Tom ☆
Es fühlte sich wunderbar an, das da jemand ist, der fest an einen glaubt. Dieses Gefühl war mir neu! Es stärkte mein Selbstbewusstsein immens.

Wenig später verließ ich das Haus. Eine Nachbarin lief mir über den Weg, ich grüßte sie freundlich, aber sie schaute mich nur miesepetrig an! Ich zuckte mit den Schultern, lief die Treppen weiter nach unten und rief ihr nach!
"Danke ihnen auch noch einen wunderschönen Tag!"
Unfreundlich und dann regen die sich über die heutige Jugend auf, die Alten standen dem in nichts nach. dachte ich mir. Aber was los.

Ich schoss über die Straße und stand kurze Zeit später beim Büdchen.

"Hallo Marcel, da bin ich."
"Oh ja hey Marie, komm rein, dann können wir gleich los legen."

Tom PoV:


5:00


Mein Handy schrillte und ich hätte es am liebsten an die Wand geschmissen, ich wollte wirklich nicht aufstehen, Maries Wärme zu spüren war eigentlich alles was ich wollte. Ich drehte mich etwas und drückte den Wecker aus. Legte meinen freien Arm wieder um Maries Hüfte. Ich küsste ihren Nacken. Sie regte sich etwas. Ich wollte sie nicht wecken, also versuchte ich vorsichtig meinen Arm unter ihren Kopf hervor zu ziehen. Als ich mich "befreit" hatte, verließ ich leise das Schlafzimmer. Ich duschte mich und zog mir eine frische Uniform an, aß noch etwas und verließ eine halbe Stunde später das Haus, aber nicht bevor ich nochmal im Schlafzimmer vorbei schaute und ihr zärtlich die Stirn küsste.

"Viel Glück heute." hauchte ich in ihr Ohr. Ich war mir sicher das sie es im Halbschlaf mitbekam.


Als ich wenig später im Büro ankam, liefen mir Paul und Cem über den Weg.
"Morgen Tom, geht das klar heute Abend? Ich weiß nicht ob Marie dir von unserem Regen Treffen auf der Dom Platte erzählt hat?" fragte Cem
"Ja hat sie." sagte ich grinsend.
"Also sehen wir uns heute Abend bei dir?"
"Ja, ich habe vor Marie heute Abend alles zu erzählen und da ihr ja mit im Boot sitzt ist es ganz gut euch dabei zu haben."
"Ja das ist gut, gibt es was Neues?" fragte Paul
"Nein bisher nicht, ich treffe mich morgen mit meinem Vater."
"Ok, wir müssen! Also bis später." sagte Cem und lief mit Paul zum Ausgang.
Ich war heute mit Florian zum Dienst eingeteilt. Die ersten Stunden Streifenfahrt verliefen ruhig, nur 2 kleine Ladendiebstähle und ein Kind was sich verlaufen hatte. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte es so ruhig bleiben können. Aber leider nicht. Es war kurz vor 12, ich wollte gerade Marie eine Nachricht schreiben, als Arnold sich meldete.
"Arnold für 14/23."
"14/23 hört."
"Fahrt mal bitte in die Barcelona-Allee auf den dortigen Parkplatz, eine Frau Fuller hat angerufen und meldet eine versuchte Vergewaltigung, Täter womöglich noch vor Ort, Verbindung wurde getrennt."
"Ja sind unterwegs." sprach ich ins Funkgerät
"Frag mal ob Sonderwegerechte frei." kam es von Florian
"14/23 für Arnold."
"Ja hört."
"Sonderrechte frei?"
"Ja Sonderrechte frei."
"Ok dann mal los." sagte Florian
Wir brauchten keine 5 min bis zum Parkplatz. Es schien alles ruhig . Der Parkplatz war sehr groß und abgelegen. Wir sahen nur ganz hinten ein Auto stehen und fuhren darauf zu.
Als wir dort ankamen, sahen wir das, das Auto scheinbar fluchtartig verlassen wurde. Es stand offen und der Motor lief noch.
"14/23 für Arnold."
"Hört."
"Sind vor Ort und aus dem Wagen, bitte mal eine Halterabfrage. Kennzeichen ist K-NF-210."

Wir liefen um das Auto herum und sahen Spuren im Dreck die in ein kleines Waldstück führten. Wir verfolgten die Spuren.
"Arnold für 14/23."
"Hört."
"Halter ist eine Nadine Fuller, geb. 19.04.1995."
"Ok verstanden."
Ich steckte das Funkgerät ein und hörte plötzlich ein Schreien.
"Das kam von da vorn." sagte Florian und wir begannen in die Richtung zu rennen von der mir das Schreien vernommen hatten. Gleich am Beginn des Waldstückes, sahen wir einen Mann wie er über einer Frau kniete und sie schlug.
"Lassen sie die Frau los." rief ich
"Polizei, hören sie auf." rief nun auch Florian.
Der Typ schien es in seinem Wahn nicht gehört zu haben. Ich war als erster bei den beiden und zog ihn mit voller Kraft von der Frau runter und versuchte ihn auf den Boden zu drücken.
"Was soll das?" schrie der Mann
"Das sollten wir besser fragen." sagte Florian als er ankam und sich auf die Hinterbeine des Mannes konzentrierte. Ich legte ihm schnell die Handschellen an und nahm die Funke zur Hand.
"Haben Täter gestellt." funkte ich an Arnold
"Ok verstanden." ich steckte das Funkgerät wieder ein und überließ den Täter Florian und ging zu dem Opfer. Sie hatte sich an einen Baum angelehnt und weinte. Ich hockte mich vor sie und berührte sanft ihre Schulter.
"Alles gut, beruhigen sie sich, sind sie Frau Fuller?"
"Ja." sagte sie mit gebrochener Stimme.
"Brauchen sie einen Arzt?"
"Nein ich glaube nicht."
"Ok, können sie mir erzählen was passiert ist?"
"Ja also der Typ da ist mein Ex und er hat mich hier herbestellt und wollte mir meine restlichen Sachen bringen, als ich ausstieg aus dem Auto, fing er schon an, warf mich auf die Motorhaube und riss mir die Sachen vom Leib, ich konnte weg rennen und rief die Polizei, aber, aber er holte mich ein und dann..." Weiter kam sie nicht, denn sie brach erneut in Tränen aus.
"Ok ich verstehe, sie müssen nichts weiter sagen, nur noch eine Frage."
"Hat er sie vergewaltigt oder nicht."
"Nein aber fast." jammerte sie. Sie begann zu zittern, sie war sicher unterkühlt und ich rief über Arnold doch einen RTW. Als wir den Täter ins Auto brachten, war der RTW schon da und lief der Frau schon entgegen.
"Hey Tom, was ist passiert?" fragte Franco
"Ja die Frau wurde geschlagen und fast vergewaltigt."
"Ok, wir kümmern uns." sagte er
Ich nickte nur und ging zu Florian der mit dem Täter sprach.
"Also wir wollen nicht reden?"
Keine Antwort vom Täter.
"Komm raus." sagte ich und zog ihn vor den Bulli
Ich hielt ihn und Florian durchsuchte ihn. Wir fanden seinen Geldbeutel und damit auch seinen Ausweis.
"Also gut Herr Neuwirth." haben sie immer noch nichts zu sagen. Der Typ schwieg weiter.
"Ok dann sage ich ihnen jetzt das sie ein Tatverdächtiger sind und eine Anzeige wegen Körperverletzung und versuchter Vergewaltigung bekommen."
"Ach die Schlampe hat es verdient." sprach er nun doch. Ich unterbrach ihn sofort
"Sie brauchen zu der Sache nichts sagen, es könnte gegen sie verwendet werden, manchmal ist es besser Dinge für sich zu behalten Herr Neuwirth."
Wir fuhren dann zurück zur Wache und lieferten diesen Kerl da ab. Noch schnell den Bericht schreiben und dann endlich nach Hause. Das einzigste was ich jetzt wollte, war Marie in den Arm nehmen und den Scheiß Tag vergessen, aber als ich zuhause ankam war niemand.

Ich sah auf meine Uhr 14.30. Sie war sicher noch im Büdchen, ich nahm mein Handy und wollte ihr schreiben, aber sie war schneller, denn ich hatte eine Nachricht von ihr!

☆ 13.46
Marie:
Hallo Schatz, alles gut bei dir?
Hier läuft alles super.
Und ja die letzte Nacht war traumhaft.
Küsschen. ☆

☆14.32
Tom:
Bin jetzt zuhaus, der Tag war nicht so 
besonders! Freu mich wenn du kommst!
Kuss.☆


☆14.35
Marie:
Ach Schatz, fühl dich gedrückt von mir.
Küsschen aufs Nüsschen ;-) Bis später.☆


Damit brachte sie mich tatsächlich von meinen miesen Gedanken weg, ich musste wirklich grinsen. Ich zog mir die Uniform aus nur um ein paar Sportsachen anzuziehen, ich musste eine Runde joggen gehen. Das befreite doch den Kopf.


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