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Hallo, ihr habt ja schon fleißig diese Story gelesen, wenn sie eich gefällt, lasst gern einen Stern da oder kommentiert :-) Danke!



Marie & Tom

Tom PoV

Als wir einen Tag später auf den Weg zurück nach Köln waren und kurz an einer Raststätte hielten, bekam ich einen Anruf von meinem Vater. Er redete ziemlich hastig, so das ich ein paar Mal nachfragen musste.
Wow das waren viele Neuigkeiten, traurige, schöne und ziemlich beunruhigte zugleich! Zurück nach Köln konnten wir nun erstmal nicht. Wir mussten Marie und Annika verstecken, bis wir die Typen gefasst hatten. Das schwierigste war nun mit Marie darüber zu reden. Und in Gedanken war ich bei meinem Vater, Cem, Paul und Annika die nun auf der Flucht waren, ich hoffte sie in ein paar Stunden heil wiederzusehen.

Ich sah Marie auf mich zukommen und lächelte sie an.
"Was ist los, du schaust so komisch?"
"Marie Mäuschen, wir müssen dringend reden, mein Vater hat mich gerade angerufen."
"Ok." sagte sie nun nervös.
"Setz dich ins Auto, ich erzähl dir alles." Ich führte sie zum Auto und nahm dann auch Platz und fuhr los. Als ich die nächste Abfahrt nahm und wendete fragte Marie.
"Warum wenden wir?"
"Weil wir im Moment nicht zurück nach Köln können."
"Paul, Cem und mein Vater sind aufgeflogen und verlassen gerade Cheb, wir werden sie in Koserow treffen, einen Ort auf Usedom. Meine Eltern haben da ein Ferienhaus."
"Oh ok, das heißt ich schwebe in Gefahr?"
"Nicht nur du Schatz. Ein Teil deiner Familie auch."
Sie schaute mich mit großen Augen an.
"Ha...Ha..Haben sie meine Mutter gefunden?"
"Marie ja, aber vielleicht sollten wir warten bis wir in Koserow sind."
"Warum ich möchte es aber jetzt wissen Tom." sagte sie etwas verärgert
"Du erzählst mir hier nur was von Flucht und verstecken, ich will jetzt zur Hölle wissen was hier los ist."
Ich konnte sie ja verstehen, aber ich schwieg, ich konnte ihr das jetzt alles nicht erzählen während wir fuhren. Ich war nicht in der Lage sie zu beruhigen. Also musste es warten.
"Bitte Schatz, es ist besser so."
"Gott Tom..." fluchte sie! Danach schwieg sie. Ich wollte ihre Hand nehmen, aber sie zog sie mir weg.
"Schatz bitte."
Ich schaute zu ihr, aber sie drehte den Kopf weg und schaute aus dem Fenster. Ok, also schwieg ich auch, obwohl es mir das Herz brach sie so zu sehen.

Da wir noch nicht weit weg waren von Berlin, waren wir 2 Stunden später in Koserow. Meine Mutter hatte den Verwalter angerufen der uns freundlich begrüßte und mir den Schlüssel gab.

Ich verstaute alles und fuhr das Auto in die Garage. Marie war schon ins Haus gegangen, als ich wenig später folgte sah ich sie an der Terrassentür stehen, sie blickte mit verschränkten Armen vor der Brust über die See. Langsam ging ich zu ihr und umfasste sie von hinten. Diesmal wies sie mich nicht zurück. Ich küsste ihre Haare und sagte.
"Es tut mir leid."
Sie drehte sich um und sagte:
"Mir auch Tom, aber es ist alles so, ich weiß nicht mal wie ich es ausdrücken soll."
"Ich weiß." sagte ich und küsste ihre Stirn.
"Ich muss dir nun aber erzählen was passiert ist bevor die anderen hier auf tauchen."
"Ok, dann fang mal an."
"Cem und Paul haben, mit Hilfe meines Vaters und dem Freund meines Vaters raus gefunden wo deine Mutter lebt."
"In Cheb nehme ich an?"
"Ja genau, also sind Cem und Paul dahin gefahren und haben dort eine ältere Frau getroffen, die im selben Haus wohnt."
Ich pausierte kurz und nahm sie noch fester in den Arm.
"Sie kannte deine Mutter."
"Kannte?" fragte Marie, sie wusste was es bedeutet, ich hatte es noch nicht mal ausgesprochen, als ich sah das ihre Augen feucht wurden.
"Ja, sie lebt nicht mehr Marie."
Sie legte die Stirn an meine Brust und weinte.
"Waaas, waaann?"
"Vor ein paar Monaten Schatz! Als man deine Mutter verschleppte war sie schwanger, Marie du hast eine Schwester, sie ist 19 heißt Annika und lebte die ganze Zeit mit deiner Mutter zusammen."

Sie hob den Kopf und kurze Zeit sah sie mich nur noch mit großen Augen an.
"Wie eine Schwester?"
"Ja deine Schwester und die bringen die drei jetzt mit, nachdem man sie wahrscheinlich töten wollte, weil sie mit Cem gesprochen hatte. Und damit bist auch du in Gefahr."
Sie riss sich von mir los. Und tigerte auf und ab.
"Was ist das alles für ne Scheiße."
Als sie an einer Kommode vorbei kam, nahm sie die Vase die darauf stand und schmetterte sie mit voller Wucht an die Wand! Auch die Kerzenständer und kleinen Dekorationsartikel wischte sie mit einer Handbewegung runter. Ich ging auf sie zu und versuchte sie zu stoppen.
Sie schrie.
"Hör auf, lass mich los Tom."
Ich umfasste sie fest von hinten, so konnte sie sich beruhigen.
"Beruhig dich Schatz, bitte."
"Nein ich will nicht verdammt, lass mich endlich los." schrie sie weiter. Sie wehrte sich heftig, wurde aber mit der Zeit ruhiger und weinte dann nu noch....

Cem & Paul

Cem PoV


Petr fuhr sehr bedacht und immer die kleinen Landstraßen. So würden wir nicht so schnell auffallen. Zur Grenze war es nicht weit. Aber wir alle waren bis in die Haarspitzen angespannt, wenn man uns anhalten würde, wären wir alle in großer Gefahr. Ich schaute aus dem Fenster und wurde nervös, überall auf den kleinen Märkten die immer in Grenznähe waren, konnten jeder Zeit Polizisten auftauchen.

"Wir sind gleich an der Grenze. Es gibt zwar keine Grenzkontrollen mehr, aber die Grenzer sind immer noch hier verteilt." sagte Petr
"Hoffen wir das alles gut geht!" sagte ich und umfasste Annikas Hand noch etwas fester.
Um keinen Preis der Welt wollte ich sie hier lassen, oder überhaupt wieder gehen lassen. Ich schaute sie an, sie schlief immer noch.

Wir sahen schon von weitem die ehemalige Grenze und fuhren darauf zu. Keine Grenzposten zu sehen, auch keine Autos.
Ich war etwas erleichtert. Dann waren wir auch schon durch.

"Noch sind wir nicht sicher, die können auch Grenz übergreifend kontrollieren." sagte Paul
"Ja." sagte ich, trotzdem war ich etwas erleichtert.
Wir fuhren dann Richtung Berlin um von da aus nach Usedom zu fahren, wo Marie und Tom sicher schon warten würden.

Nach 30 Kilometern konnten wir alle aufatmen. Nun konnten keine tschechischen Polizisten uns mehr aufhalten.

5 Stunden Fahrt würden noch vor uns liegen. Ich lehnte meinen Kopf zurück und versuchte etwas zu schlafen, das gelang mir sogar ziemlich schnell. Ich spürte ein Kribbeln an meiner Hand und wachte langsam auf. Es war Annika die das Kribbeln verursachte, sie war wach und streichelte meine Hand. Ich schaute in ihre wunderschönen blauen Augen und sie in meine. Wir sprachen nichts, sondern schauten uns nur an. Ich löste meine Hand von ihrer und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Schüchtern lächelte sie mich an und senkte verlegen den Blick.
"Alles ok bei euch?" fragte Paul, der die Szene wohl beobachtet hatte.
"Ich habe Durst." sagte Annika
"Wir haben leider nichts mehr da, Cem hat das ganze Wasser dazu genutzt dein Gesicht zu reinigen, wir halten an der nächsten Raststätte dort kannst du etwas holen." sagte Petr

Sie schaute mich lächelnd an. "Diky." Ich nickte nur und griff nach hinten holte aus meinem Koffer ein Tshirt und reichte es Annika.

"Du solltest das Shirt anziehen, deins ist kaputt und es sind Blutflecken drauf."

"Danke." sagte sie.
Sie zog sich ihr Shirt über den Kopf und ich musste schwer atmen, als ich das sah, sofort drehte ich meinen Kopf zur anderen Seite. Sie war so wunderschön.

"Du kannst wieder schauen." sagte sie grinsend.

Wir kamen dann an einer Raststätte an. Paul und Petr blieben im Auto sitzen während ich mit Annika ins Innere der Raststätte ging.
"Ich habe kein Geld dabei."
"Hol dir was du brauchst." lächelte ich sie an.
"Danke."
Sie holte sich Wasser und was kleines zu essen. Ich tat das selbe und holte für die anderen beiden auch noch was.
"Mir ist immer noch schwindlig." sagte Annika als wir an der Kasse standen.
Sofort hielt ich schützend meine freie Hand an ihren Rücken und sie lehnte sich an mich.
"Das wird wieder, das ist sicher der Alkohol." sagte ich.
Ich führte sie zurück zum Auto und bevor es weiter ging, aßen und tranken wir erstmal in Ruhe.

"Annika erzähl uns bitte was die Typen von dir wollten." sagte Paul als wir wieder Richtung Usedom fuhren.

"Sie haben mich über Cem ausgefragt, was er wollte und warum er hier ist. Und ob meine Mutter mir was gesagt hätte."

"Und was hast du ihnen erzählt?"
"Erstmal nichts, aber irgendwann hab ich alles erzählt was du mir erzählt hast. Es tut mir leid." sagte sie und senkte erneut den Blick.
"Hehe, es muss dir nicht leid tun." sagte ich und nahm ihre Hand.
Somit war klar, das sie nun auch von Marie wüssten.
"Wir sollten später über alles reden wenn wir bei Marie und Tom sind." sagte Petr
"Ja, das ist besser." sagte Paul
"Darf ich etwas über Marie erfahren?" fragte Annika leise.
"Natürlich." sagte Paul lächelnd.
"Also Marie ist 25 und lebt in Köln, groß gewurden ist sie in einem Heim, danach tingelte sie durch Deutschland, bis sie bei uns landete und endlich jemand erzählen konnte, was sie so sehr bedrückte. Sie war auch eben gestern, das erste Mal an dem Grab ihres bzw eures Vaters."

Annika schwieg und dachte nach.
"Und wie war unser Vater?"
"Darüber wissen wir leider nicht viel, ich denke das solltest du mit Marie besprechen, sie wird sicher auch wissen wollen, wie ihre Mutter so war, was ihr die letzten Jahre gemacht habt." sagte ich
"Ja da hast du sicherlich Recht." sagte sie und schaute aus dem Fenster. Sie griff nach meiner Hand.

"Und was ist passiert, das ich nun fliehen musste?"
"Das sollten wir auch klären, wenn wir in Koserow sind." sagte Petr.


>>>to be continued<<<


Mein Leben in KölnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt