Ich wachte mit schmerzenden Augen auf. Ich war bis um 5 Uhr wach und habe geheult. Wie ein kleines Baby. Jetzt ging mein Wecker um 8 Uhr. Ich hab mich in den Schlaf geweint. Ich will nicht mehr.
Heute war das Konzert. Natürlich hatte ich auch eine Karte bekommen. Vielleicht sollte ich sie an irgendein nettes Mädchen verschenken. Die meisten sind sowieso weg, wenn sie mich erst mal richtig ansehen.
Aber da heute nichts den Tag schlimmer machen könnte, zuckte ich die Schultern und wischte mir die Tränen aus den Augenwinkeln. Bevor meine Tante aufstehen würde, war ich schon duschen und ausnahmsweise einmal frisch angezogen. Zwar war immer noch nichts Figurbetontes dabei aber immerhin hatten die Klamotten keine Löcher und waren nicht dreckig.Ich ging lustlos in die Küche und begrüßte meine Tante. Bevor sie noch irgendwas sagen konnte, hatte ich meine Hand gehoben und mit der anderen schrieb ich was auf.
Wenn du auch nur irgendein Wort über den Tag heute verlierst, werde ich sauer.
Ich schob ihr den Zettel entgegen und lud mir dann drei Pancakes auf meinen Teller.
,,Nicht mal über dein Geb...", fing sie an aber hörte sofort auf, als sie meinen Gesichtsausdruck sah. Sie machte die mein Mund ist verschlossen Geste und schmiss den Schlüssel weg.
,,Na, freust du dich schon auf das Konzert?" Was zur Hölle? Ich dachte, sie würde mich in Ruhe lassen. Wieso hat sie den Schlüssel schneller als ich gefunden?!
Ich machte ein halbwegs erfreutes Gesicht und stopfte das Essen in mich herein. Als ich fertig war, stellte ich den Teller in die Spüle,gab meiner Tante einen Kuss auf die Wange und verschwand dann wieder oben. ,,Ich fahr dann so um 13 Uhr los!", rief sie mir hinterher. Na ganz toll. Also hab ich mir den Wecker umsonst gestellt.In meinem Zimmer ließ ich mich auf mein Bett fallen und sah an die Decke. Bevor mich meine Gedanken umbrachten, sprang ich auf und vertrieb mir die Zeit damit, in den Spiegel zu gucken und mir selber zu sagen, wie hässlich ich doch bin.
Meine Haare haben überall Spliss und der raus gewachsene Stufenschnitt sieht zum Kotzen aus.
Man sieht meine rot verweinten Augen. Meine grüne Augenfarbe blitzte im Licht trübe heraus.
Meine Nase, die damals jeder beneidete, weil sie mir das naive und schüchterne Aussehen verlieh, war jetzt am Laufen. Außerdem war an der Seite ein dicker Pickel.
Meine Lippen, die damals voll und nicht zu schmal waren, waren jetzt aufgerissen.
Ich wendete den Blick ab und sah auf meine Hände. Meine Fingernägel waren eingerissen und total kurz.
Okay, ich bin fertig.Ich ging wieder von dem Spiegel weg. Wer braucht schon Spiegel? Genau eingebildete Mädchen.
Ich setzte mich auf meine Bett und schloss einfach die Augen.
Wieso weine ich überhaupt? Das Schicksal kann man auch nicht mehr ändern. Es bleibt wie es ist. Da muss ich nicht heulen, wie so ein kleines Kind.,,Nina! Ich wollte jetzt los fahren!", rief meine Tante von unten während ich gerade versuchte meine Haare mit einer Nagelschere zu schneiden. Ich legte sie weg und schlüpfte dann in irgendwelche Turnschuhe die ml meiner Tante gehört hatten. Dann trampelte ich die Treppe herunter und setzte mich ins Auto zu meiner Tante.
Sie fuhr sofort zu meiner Schule los. Als wir nach 10 Minuten da waren, half ich ihr die Körbe mit zu schleppen. Was zur Hölle hat sie dabei? Sind das Waffen um die ganzen Fans nieder zu schießen oder was?Der Aufenthaltsraum für alle waren mehrere Klassenräume, wo die Tische jetzt entfernt wurden waren. Ich stand gerade in einem Erdkunde Raum, da hier überall Karten hingen. Ich sah zu der Karte, mit Europa. Seit ich klein war hab ich mir schon immer mal gewünscht nach Paris zu fahren. Ich war schon überall. In Griechenland, Hollywood, Karibik, Mallorca, Florida, Los Angeles, am Mittelmeer und so weiter. Das waren jetzt nur die schönsten die mir einfielen.
Ich stellte die Kisten auf Tische, die an den Wänden aufgebaut waren und setzte mich dann auf ein Stuhl und beobachtete die Leute. Hier liefen ziemlich viele Techniker herum. Und ungefähr eine Millionen Bodyguards. Kommt Obama mit der Queen zu uns?
Als plötzlich alles laut wurde und ich erst mal einige Zeit brauchte um zu verstehen, dass es nicht der Feueralarm war sondern die kreischenden Fans, war mein Gehör schon lange kaputt.
Die Tür ging auf und meine Lieblingsband mit drei... In den Räumen laufen jeweils immer 20 Bodyguards herum. Und die kommen hier mit drei herein? Wo ist der Sinn?
Ich schüttelte den Kopf und sah dann auf den Boden. Der Boden ist wirklich hübsch. Eigentlich achtete ich nur darauf, dass sie mich nicht erkennen würden. Ach komm schon,selbst wenn sie mich erkennen würden, würden sie nicht mit mir reden wollen.,,Ich hoffe, das Geburtstags Kind ist heiß.", lachte plötzlich jemand neben mir. Wie bitte?
,,Louis, ich glaub es hackt bei dir. Das ist die Tochter der Managerin. Die kannst du nicht einfach so durchnehmen.", sagte die zweite Stimme. Beide lachten und gingen dann.Sauer stand ich auf und stampfte zu meiner Tante, die sich gerade mit zwei Technikern unterhielt. Währenddessen hatte ich mein Handy schon in der Hand und schrieb ihr eine Nachricht.
Wenn du irgendwas geplant hast, dann sag es mir jetzt, damit ich noch genügend Zeit habe wieder zu gehen.
Ich stupste meine Tante an und hielt ihr mein Handy hin. Sie wurde weiß und sah dann hoch.
,,Jetzt!", schrie sie. Alle im Raum sahen sich an aber fingen dann an Happy Birthday zu singen.
Bei meinem Namen teilte sich die Masse und zwei bekannte Leute, damit meine ich Niall und der Extension Typ trugen einen Kuchen zu mir. Auf dem Kuchen war ein Bild von mir. Auf dem Bild war ich 15. Und ich wusste genau weshalb sie es genommen hatte. Dort sah ich noch gut aus. Dort war ich eines der schönsten Mädchen. Jetzt bin ich ja nur noch irgendein hässliches Mädchen.
Als sie fertig waren mit dem Lied sah ich nur in die Menge und ging dann raus.Herzlichen Glückwunsch Nina.
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Silent Past
FanfictionKeiner fängt zum Spaß mit dem Schweigen an. Jeder hat einen Grund, der ihn gebrandmarkt hat. Und das ist Ninas Erleichterung. Ich schweige. Ich bin stumm. Ich rede nicht. Man kann es nennen, wie man will, die Hauptsache ist, dass niemand meine St...