Silent Past

25.

Bei Harry zu schlafen, war toll. Also ich konnte mich nicht beschweren. Das einzige, was ich in Frage stellte war die Art, wie ich aufwachen musste.

„Harold was machst du hier und wieso bist du nicht in Los Angeles?", rief niemand geringeres als Niall.

Harry und ich hatten uns gerade die ganze Zeit in die Augen gesehen. Ich war froh, dass ich stumm war, so musste ich das hier wenigstens nicht unterbrechen. Die Tür wurde aufgerissen und Niall blieb stehen.

„Oh, du bist ja gar nicht alleine", bemerkte er, als er mich sah. Ich wusste nicht, ob ich auf ihn sauer sein sollte, wegen dem Bericht, aber eigentlich konnte er ja gar nichts dafür. Allerdings wunderte es mich, dass er sich nicht sofort rechtfertigte.

„Es hatte einen Grund, weshalb ich dir nicht auf deine Nachrichten geantwortet habe", sagte Harry und sah zu ihm. Erleichtert richtete ich mich auf. Ich war mir wirklich nicht sicher mit dem Beziehungskram.

„Ich habe Kaffee", sagte Niall und hielt zwei Becher nach oben.

„Und was willst du jetzt hier? Falls du es noch nicht gecheckt hast, ist das hier mein Haus", sagte Harry mürrisch.

„Ich wollte wissen ob alles in Ordnung ist. Louis hat mir gestern wutentbrannt geschrieben, dass es dir allmählich nicht mehr gut geht", bemerkte Niall. Und dann sah er mich erst mal richtig an.

„Äh Hi Nina", sagte er und ich hob langsam meine Hand um ihm zu winken.

„Wie du siehst ist bei mir alles in Ordnung. Aber ich glaube dir geht es nicht so gut", bemerkte Harry und als ich Niall länger betrachtete, was ich eigentlich sonst nicht tat, da mein inneres Fangirl immer noch an Niall hing, bemerkte ich, dass er tiefe Augenringe hatte.

„Ach was, mir geht es gut. Ich konnte letzte Nacht nur nicht schlafen. Ich geh den Tisch decken. Dann können wir zusammen frühstücken", sagte Niall und verließ das Schlafzimmer. Ich sah verwirrt zu Harry.

„Ich geh mal besser nach ihm schauen. Normalerweise benimmt er sich nicht so schräg. Tut mir leid", sagte Harry, der sich dann beeilte aus dem Bett zu steigen und hinter Niall her zu gehen.

Ich lag nur weiter dumm in dem Bett herum und beschloss dann irgendwann aufzustehen und meine Klamotten von gestern wieder anzuziehen.

Ich konnte auf jeden Fall sagen, dass es eher kontraproduktiv war, dass Niall hier war, während ich mit Harry irgendwas am laufen hatte.

Als ich in die Küche kam, sah ich wie die beiden eng zusammen standen und leise miteinander tuschelten. Ich räusperte mich einmal und die beiden sprangen schon fast auseinander, als hätten sie irgendwas vor mir zu verheimlichen.

„Tja, dann lasst uns mal essen", sagte Harry, der immer noch in seinen Schlafklamotten in der Küche stand. Wir setzten uns an den Tisch und aßen still.

„Ich habe mich übrigens von Jackie getrennt", sagte Niall. Ich tat so als würde mich das nicht interessieren.

„Das hast du gerade eben schon gesagt", sagte Harry, dessen Laune mit jeder Minute weiter nach unten sank.

„Ja ich weiß. Ich wollte es nur Nina sagen."

Und was sollte ich mit dieser Information?

Irgendwie war es komisch zwischen den beiden zu sitzen und zu frühstücken. Am liebsten hätte ich meinen Kopf in das Nutellaglas gesteckt und wäre aus dem Fenster gesprungen.

„Wann gehen wir beide eigentlich noch mal Golfen?", fragte Niall plötzlich, als ich beschäftigt war den Mindestdurchmesser zu berechnen, damit  mein Kopf durch passen würde. Ich sah Niall verwirrt an. Das letzte mal als ich ihn auf dem Golfplatz getroffen hatte war vor drei Monaten. Und da bin ich flüchten gegangen bevor er sich überhaupt zu mir umdrehen konnte.