Selin&Alican "Er Türke, sie Kurdin"

Die Leere

keiner machte die Türe auf, war denn keiner zuhause?

Necla klingelte nochmals, aber wieder war nichts zu hören.

Sie rannte zum Garten hinter dem Haus, sie hatte mal einen Schlüssel eingegaben. Sie grabte es mit ihren Händen aus.

Sie machte die Türe auf, ihre Augen voller Tränen.

Langsam ging sie hinein, alles war Leer, keine Möbel, keine Menschen nichts.

Necla: Wo sind sie hin? Wo?

Ich: Ich weiß es nicht, ruf mal Nuray an.

Necla: Sie hat ihre Nummer nichtmehr, keiner meiner Familie.

Necla ging zurück ins Auto und ich folgte ihr.

Sie fuhr Richtung Stadt, in der Hoffnung Nuray in der Schule zu begegnen.

Wir warteten vor dem Eingang und wir sahen Nuray kommen. Sie hatte blonde Haare mit Locken. Sie erkannte uns nicht.

Necla ging zu ihr und umarmte sie, Nuray brach in Tränen aus. Alle im Schulhof hatten die Augen auf die Zwei. Nach 5 Minuten waren sie auch schon weg.

Necla: Nuray, geht es dir gut?

Nuray: Mir geht es sehr gut, wo bist du seit Jahren, weißt du wie viel Sorgen ich mir gemacht habe, es ist so viel passiert.

Necla: Ich werde dir mal alles in Ruhe erzählen. Wo ist Mama und Papa?

Nuray: Zuhause?

Necla: Ja aber ihr wohnt nicht mehr im Alten Haus.

Nuray: Mama hat es im Alten Haus nicht ausgehaltet, sie hatte das Gefühl deine Stimme zu hören und so mussten wir ausziehn, wir wohnen in der Nähe von unserem Cousin, weißt du noch das Haus, dass Papa unbedingt haben wollte? Genau da.

Necla: Selin, Nuray steigt ins Auto ein, wir fahren dort hin, ich bin bereit für alles, außerdem muss ich etwas sagen, also euch allen.

Wir stiegen alle ins Auto ein und fuhren zum Haus.

Dort angekommen machte Nuray die Türe auf und wir gingen ins große Wohnzimmer, Neclas Tränen sind getrocknet.