Bis in den Tod

Rooftop

Es ist kurz nach 17 Uhr als wir am Lager ankommen.
Auch wenn es nur ein paar Tage sind, in denen ich nicht hier übernachtet habe, kommt es mir trotzdem wie eine Ewigkeit vor.
Das Lager ist ein Teil von mir. Es ist mein Zuhause.

Als meine Mutter damals weg gegangen ist, hielt mein Vater es nicht aus, mit den Erinnerungen, im selben Raum zu leben. Also verkaufte er unsere Wohnung und er renovierte das Lager, welches damals schon das Hauptquartier der Gang war, so dass wir dort einziehen konnten.

Als wir noch ganz klein waren nahmen uns unsere Väter mit zu den Treffen. Ich schätze mal damit wir uns alle aneinander gewöhnen. Damit uns von klein auf klar wird, dass wir eine Familie sind, selbst wenn nicht das selbe Blut durch jeden von uns fließt.
Ich weiss noch wie wir immer gespielt haben.

Die Jungs teilten sich in zwei Gangs auf. Die eine Gruppe war im Besitz von etwas wichtigem der zweiten Gang.
Besagte Gang musste eine Strategie entwickeln, um die andere Gang zu besiegen, ohne dass jemand anderes zu Schaden kommt.
Natürlich war ich, als jüngste und als Mädchen, der wichtige "Gegenstand", den die Jungs zurück erkämpfen mussten.
Zwei Sachen waren an dem Spiel besonders.
Erstens : Es wurde jedes Mal eine neue Strategie geplant, damit die Gegner überrascht wurden.
Zweitens : Ich wurde vorher schon eingeweiht, so konnte ich oft mitwirken.

Wir verbrachten Stunden mit dem Spiel.
Als unsere Väter ihre Geschäfte erledigten und nach uns sahen, waren wir meistens noch mittendrin.
Lachend setzten sie sich in den Raum und warteten geduldig bis wir fertig waren.
Manchmal, wenn ich den entscheidenden Schritt machte und das Spiel für uns gewann, drückte mein Vater mich an sich und lobte mich.

Ich erinnere mich an ein bestimmtes Gespräch nach so einem Moment
"Du Prinzessin, bist der Grund warum die Guten den Kampf gewonnen haben" sagte er und zwinkerte mir zu.
"Aber Padre. Wenn ich nicht wäre, hätten die Bösen mich nicht entführt und es gäbe keinen Krieg!" schmollend schaute ich ihn an. Mein Vater und seine Freunde lachten auf.
"Krieg wird es immer geben mein Schatz. Deshalb sind die Guten manchmal dazu gezwungen etwas zu tun, dass vielleicht unwichtig scheint, am Ende jedoch der Grund des Sieges ist.
Und vergiss nicht. Der beste Angriff ist nicht von außen sondern von innen."

Damals haben seine Worte keinen Sinn für mich ergeben, doch jetzt scheinen sie als wären sie das fehlende Puzzleteil.
Aufgeregt entsperre ich die Tür.
Mit Blake an meiner Seite, schreite ich ins große Wohnzimmer.
Auf den Weg dort hin, spüre ich eine Aufregung. Ob die Jungs mir helfen? Oder haben sie sich dazu entschieden abzuwarten bis Leon wieder da ist?
Ich würde es ihnen nicht übel nehmen, hoffe aber das Gegenteil.
Blake muss gemerkt haben dass ich zöger den Raum zu betreten, denn ich spüre wie sein Blick mich durchbohrt.
Ich erschrecke mich als ich seine Hand an meiner spüre.
Aufmunternd drückt er sie und lächelt mir zu.
Ich finde den Mut und betrete den Raum.

Hastig lässt Blake meine Hand los.
Es steigen mir fast Tränen in die Augen, als ich den Grund sehe.
Strahlend blicken mir alle meine Jungs entgegen.
- Also Kleine. Wie sieht der Plan aus? lächelt John mir zu, als er aufsteht und mich umarmt.
Er deutet auf den Platz am Tisch, an dem sonst immer Leon sitzt.

Zögernd nehm ich Platz und lass meinen Blick über jeden einzelnen wandern.
- Also? fragen Jamie und David gleichzeitig.
Ich nehme tief Luft und hoffe sie werden meinen Plan nachvollziehen.
- Ein Innenangriff! gebe ich schließlich entschlossen von mir.
Mit aufgerissenen Augen sehen mich alle an.
Die erste Frage kommt von Matt
- Und wen sollen wir deiner Meinung nach rein schicken?

- Der Plan kommt von mir, also werde ich es machen
- Das kommt nicht in Frage!! schreit John wenn irgendwas schief geht wirst du die Erste sein die abgeknallt wird. Ist dir das klar??
- Natürlich ist mir das klar John. Hältst du mich für dumm?! gebe ich lauthals zurück. Tief einatmen. Beruhig dich Moni
Erstens, ziehe ich es vor dass ich abgeknallt werde statt einer von euch.
Zweitens, wird nichts schief gehen.